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Inder an die Macht

An sich ist es ja so, dass ich Grönemeyers Liedguttiteln auch dann etwas abgewinnen kann, wenn sie – wie am Titel dieser Koholumne unschwer zu erkennen ist – K-los daher kommen und sich auf völlig andere Dinge beziehen. Wie in meinem Falle zum Beispiel auf eine indische Idee – okay, jetzt könnten wir das K wieder dranmontieren – aus dem nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh.

Dort hat nämlich in einem Dorf namens Asara der Gemeinderat beschlossen, dass Frauen unter vierzig Jahren keine Handys verwenden und keineswegs ohne Begleitung Märkte besuchen dürfen. Der zumindest aus unserer Sicht zu hinterfragende Grund dafür ist – so der Gemeinderat in einer schriftlich festgehaltenen Anordnung – der Schutz der naiven Männer vor den bösen, bösen Frauen. Die sollen es nämlich faustdick hinter den indischen Ohren haben – möchten sie doch von Anbeginn ihrer Pubertät an nichts anderes als ihrem natürlichen Trieb folgen und sich einen männlichen Partner aufzwicken, solange sie noch resch und frisch sind. Jetzt bitte nicht missverstehen – Frauen jenseits von 40 können wunderschön sein, also ich habe Fotos von achzigjährigen Griechinnen gesehen, da ziehts dir die Schuhe aus, wenn du welche angehabt hast. Aber in medizinisch noch nicht so weit fortgeschrittenen Ländern wie Indien mit 40 noch ein Kind, das bezweifeln nicht nur die Weisen aus Asara ob das gutgeht. Also gab es aus ihrer Sicht im Banne der Überbevölkerung nur einen Ausweg: Ohne Handy tun sie sich wesentllich schwerer einen jungen, naiven Inder um die diversen Finger zu wickeln und ohne Marktbesuche gibt es ohnehin keine Begegnungen. Also sollen sie doch völlig kontaktlos daheim verdörren bis sie jenseits der 40 sind, dann ist nämlich wieder alles erlaubt.

Fast alles, denn was die Lustigen aus Uttar Pradesh noch beschlossen haben, ist ein striktes Verbot von Liebesheiraten, und zwar ohne Alterslimits. Das heisst, wenn Inder in dieser Region heiraten wollen, dürfen sie sich entweder nicht leiden können oder es muss wirtschaftlich Sinn machen, wie es halt in anderen Regionen dieser schönen Welt ohnehin schon lange üblich ist. Zusammen gehört, was Nutzvieh, Grundstücke und Tavernen bringt. Was mir persönlich einen spontanen Tipp an alle Inderinnen, die diese Koholumne lesen, aufdrängt: Lasst weiter euren Gefühlen freien Lauf und liebt das Kamasutra von vorne nach hinten und wieder zurück. Ohne Handy seid ihr nämlich weder zu stören noch zu orten. Namasté.