Schwarzataler Online
Werbeinsel - 200x200

Polleres siegt in Berlin – besiegt die Weltmeisterin

Beim letzten und wahrscheinlich stärksten Judoturnier in Berlin mit 470 Starter aus 37 Nationen und fünf Kontinenten in der U21-WM-Qualifikationsserie, glänzt der Stern von Michi Polleres ganz besonders hell. Sie siegte und ist damit nun die ÖJV-WM-Hoffnung.

 

.

Nicht nur, dass das junge Aushängeschild des Judo Club Wimpassing Sparkasse bereits zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit die Goldmedaille bei einem European Cup schafft, hamstert sie damit weitere 100 Punkte in der IJF Junior Weltrangliste und rangiert damit derzeit bereits auf Rang Fünf. Dieser fünfte Platz bedeutet erfreulicherweise eine Setzung und damit auch eine sehr gute Ausgangslage für die kommende WM in Abu Dhabi (Vereinigten Arabischen Emirate). Dabei ist die 18-jährige Michi heuer noch Erstjahrgang und hat gerade begonnen, in dieser Altersklasse mitzumischen.

Nach einem Freilos setzte sich Michi Polleres in ihrem Auftaktkampf in der Gewichtsklasse bis 70 Kilo zunächst klar und rasch mit Ippon durch. Sie bezwang dabei die Türkin Rukiye Özerdem mit ihrer speziellen Aushebetechnik Ura nage. Michis Viertelfinalbegegnung gegen die Deutsche Giovanna Scoccimarro, wurde dann zu einem Marathon-Kampf. Da in der regulären Zeit von vier Minuten keine Entscheidung erzielt werden konnte, wurde im Golden Score, ohne Zeitlimit und Pause, bis zur ersten Wertung weitergekämpft.

.

Michi Polleres gewinnt ECup in Berlin © JCW
Michi Polleres gewinnt in Berlin © JCW

.

Dreieinhalb Kämpfe hintereinander

In diesem nicht enden wollenden Dauergefecht, setzte sich die willensstarke Niederösterreicherin schließlich nach insgesamt 13,23 Minuten – das sind im Normalfall dreieinhalb Kämpfe hintereinander – durch. Die meisten Judoka sind nach so einem harten langen Match so leergepumpt, dass sie kaum noch einen weiteren Kampf gewinnen können, Michi ist dann aber erst so richtig auf Touren gekommen“, lobt Trainer Adi Zeltner seine konditionsstarke Athletin. Im Halbfinale konnte sich die Sporthilfe-Athletin nochmals steigern. Sie revanchierte sich bei ihrer Italienischen Gegnerin Alessandra Prosdocimo für ihre Finalniederlage von Paks (Ungarn) mit einem wuchtigen Ippon für Ausheber und gewann diesen Kampf vorzeitig.

Im darauffolgenden Finale stand ihr mit der Ungarin Szabina Gercsak das derzeitige Maß der Dinge in dieser Gewichtsklasse gegenüber. Die Magyarin, die bereits den Welt- und Europameistertitel, sowie die weltweiten Olympischen Jugendspiele letztes Jahr in Nanjing (China) für sich entscheiden konnte, ließ zuletzt durch einen fünften Rang bei den European Games der Erwachsenen in Baku (Aserbaidschan) aufhorchen. Davon unbeeindruckt, schlug die ruhige Wimpassingerin in diesem Kampf im richtigen Moment, dieses Mal mit rechter Aushebetechnik, zu und holte sich mehr als verdient den Tagessieg.

Mit diesem Erfolg ist das junge Ausnahmetalent auch für Nationaltrainer Ernst Hofer die größte österreichische weibliche Medaillenhoffnung für die kommende Junioren Europa- und Weltmeisterschaft 

Schreibe einen Kommentar