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Raubüberfall auf Puchbergerin geklärt – 7 Verdächtige in Haft

Der brutale Überfall auf Matha P. in ihrem Wohnhaus am heurigen 18. Juli  außerhalb von Puchberg erschütterte nicht nur die Nachbarn. Nach umfangreichen Erhebungen konnte die Polizei jetzt eine siebenköpfige rumänische Bande festnehmen. Die Räuber gaben eine ganze Serie von Überfällen zu.

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Das Raubdezernat des Landeskriminalamts Niederösterreich ermittelt seit Juni 2015 gegen eine unbekannte Tätergruppe, die durch Einbrüche, bei denen die Räuber mit äußerst brutaler Gewalt gegen die vorwiegend älteren Hausbewohner vorgingen, diese misshandelten, schwer verletzten und beraubten. Die Einbrüche entsprachen keinem Zeitraster, passierten in unregelmäßigen Zeitabständen an verschiedneen Orten in Niederösterreich.

Innenministerin Maga Johanna Mikl-Leitner mit dem Puchberger Raubopfer Martha P. und dem Landespolizeidirektor von NÖ Dr. Franz Prucher bei der Pressekonferenz zur Zerschlagung der Bande.
Innenministerin Maga Johanna Mikl-Leitner mit dem Puchberger Raubopfer Martha P. und dem Landespolizeidirektor von NÖ Dr. Franz Prucher bei der Pressekonferenz zur Zerschlagung der Bande.

Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen und Fahndungsmaßnahmen im In- und Ausland fanden die Fahnder schließlich Hinweise, die auf eine rumänische Tätergruppe wiesen, die ausschließlich zum Räubern und Einbrechen aus Rumänien anreisten und neben Österreich auch die Schweiz und Deutschland für ihr Treiben ausgewählt hatten. Auch stieß die Polizei bald auf einen hellen Van, den diese kriminelle Organisation vermutlich als Tatfahrzeug verwendet hatte. Dieie Fahndungen konzentrierte sich in diese Richtung.

Als am 6. September 2015 gegen 22.30 Uhr eine neuerliche so genannte ‚Home-Invasion‘ im Gemeindegebiet von Gänserndorf gemeldet wurde – mehrere unbekannte Täter schlugen auf die 86-jährige Hausbewohnerin ein – leitete die Raubgruppe sofort eine gezielte Fahndung und Ermittlungen ein. So wurden mögliche Kontaktadressen in Wien und Niederösterreich überprüft, Schon am nächsten Tag gegen 17 Uhr wurden die mutmaßliche Räuber in Wien Ottakring vor einem Lokal gesehen. Die sieben rumänischen Verdächtigen wurden von Bediensteten des Landeskriminalamtes Niederösterreich festgenommen. Auch das Tatfahrzeug, ein Pkw mit bulgarischem Kennzeichen wurde dabei sichergestellt. Im Fahrzeug stellten Bedienstete der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich noch Teile der Beute, Tatkleidung und Tatwerkzeug sicher.

Die sieben Rumänen wurden in darauf von Bediensteten der Raubgruppe vernommen. Bei den intensiven und umfangreichen Vernehmungen begannen vier der sieben Verdächtigen zu plaudern. Sie gaben sieben Straftaten zu, die sie in wechselnder ‚Besetzung‘ verübt hatten. Eine davon war der brutale Überfall auf Martha P.

Einige Tatwerkzeuge und Fotos des Fluchtwagens.
Einige Tatwerkzeuge und Fotos des Fluchtwagens.

Brutaler Überfall in der Nacht

Es war der zweite Überfall in der Serie der sieben rumänischen Räuber. Am 18. Julli 2015 gegen 3 Uhr in der Nacht überfielen vier Täter in Puchberg am Schneeberg Martha P. (69) im Schlaf. Zwei der Räuber kletterten durch das Bad-Fenster und drangen in das Schlafzimmer ein und bedrohten Martha P. mit einem Küchenmesser und misshandelten die Frau mit brutalen Faustschlägen und Tritten. Martha P. erlitt schwere Gesichtsverletzungen und musste im Landesklinikum Neunkirchen behandelt werden. Die Täter erbeuteten etwas Bargeld, Eheringe und Modeschmuck. Das Küchenmesser ließen die Räuber am Tatort zurück.

„Safe, Money und Gold!“

Ein Fahnder schildert, wie die Bande arbeitete: „Die Täter kundschafteten großteils ihre Opfer und Häuser bereits Stunden vor dem Überfall aus, indem sie mit einem Kanister um Wasser baten und so durch Fenster ins Innere der Wohnhäuser schauen konnten. Die Bande suchte meistens sehr abgelegene Wohnhäuser aus, welche ausschließlich von älteren Personen bewohnt sind. Bei sämtlichen Überfällen gingen die Räuber äußerst brutal vor, verwendeten Äxte, Messer, Holzknüppel oder was sie gerade am Tatort vorfanden und verlangten „Safe, Money und Gold!“. Normale Gebrauchsgegenstände rührten sie nicht an. Bei den Überfällen verwendeten die Rumänen einen grauen Pkw mit bulgarischem Kennzeichen und einen blauen Pkw mit französischem Kennzeichen als Fluchtfahrzeuge.“

Die sieben festgenommenen Tatverdächtigen aus Rumänien zeigten sich teils geständig und wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt in die dortige Justizanstalt eingeliefert.

Das Fluchtfahrzeug - ein VW Sharan mit auffälligem Kennzeichen und Ford-Loge auf der Heckklappe.
Das Fluchtfahrzeug – ein VW Sharan mit auffälligem bulgarischen Kennzeichen und Ford-Logo auf der Heckklappe.

Wo sind weitere Opfer?

Die umfangreichen und intensiven Ermittlungen gegen diese rumänische Tätergruppe dauern noch an, da weitere ähnlich gelagerten Fällen im In- und Ausland überprüft werden müssen. Die Bande wird auch verdächtigt, neben den bekannten Raubüberfällen auch mehrere Einbruchdiebstähle begangen zu haben, da bei der Festnahme der Gruppe in Ottakring auch Schmuck und Uhren sichergestellt wurden, die noch keinem Tatort zugeordnet werden können. Außerdem dürften weitere Mitglieder der Bande noch flüchtig sein, nach denen gefahndet wird.

Weitere Geschädigte bzw. Besitzer der sichergestellten Gegenstände werden gebeten, sich mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich, unter Telefonnummer 059133-30-3333, in Verbindung zu setzen

Eine Veröffentlichung von Fotos der bereits festgenommenen Verdächtigen und des Fluchtfahrzeuges wurde von der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt angeordnet

Fotos: LPD NÖ

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