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Neue Filme und mehr für dein Heimkino

Für eine (ent)spannende Herbstzeit sind unsere Heimkino-Tipps gedacht: Frisch aus dem Universum der Bilder, Sounds und Gänsehaut stellen wir dir heute wieder Krimis, Serien und Thriller vor.

Candice Renoir | Krimiserie | Edel:Motion: Le flic c’est chic! – Die zuckersüße Candice ermittelt wieder: Weibliche Intuition gepaart mit umfangreichem Allgemeinwissen und eine gute Kombinationsgabe sind das Erfolgsrezept der charmanten Hauptkommissarin Candice Renoir. Nonchalant und mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden, die sie eher in der Schule des Lebens als an der Polizeiakademie gelernt hat, muss die gewitzte Polizistin an der Küste Südfrankreichs besonders knifflige Mordfälle lösen. So schlüpft Candice in die verschiedensten Rollen und ermittelt undercover in unterschiedlichsten Milieus ebenso souverän wie in den eigenen polizeiinternen Reihen.

In zehn spannenden und abwechslungsreichen Fällen muss Candice Renoir Licht ins Dunkel und hartgesottene Verbrecher ins Kittchen bringen. Als Gegenentwurf zu den grüblerischen Kommissaren mit häufig gebrochenen Charakteren ist Candice Renoir erfrischend spontan und lebensfroh. Titelmelodie der Serie ist passenderweise Aretha Franklins Women’s Lib-Hymne „Respect“ – und den verschafft sich die vermeintlich naive Klischee-Blondine Candice, indem sie en passant ihren stressigen Beruf und die nicht minder anstrengende Aufgabe als alleinerziehende Mutter von vier Kindern unter einen Hut bringt.

Candice Renoir © Sylvie Ayme

Candice Renoir garantiert auf drei DVDs mit 505 Minuten Laufzeit unterhaltsame Krimistunden mit französischem Savoir-vivre und viel mediterranem Flair.

Der junge Inspektor Morse | Krimiserie | Edel:Motion: Oxford in den 1960er-Jahren: Die örtliche Polizei löste anno dazumal ihre Kriminalfälle ohne DNA-Analyse oder Luminol, tippte die Berichte noch in eine Hermes 2000-Schreibmaschine und verfolgte die Verbrecher im nagelneuen Ford Zephyr MK III oder geräumigen Bedford-Transporter CAL MK II.

Dem jungen Endeavour Morse machen nach seiner Rückkehr in die Universitätsstadt zunächst die Dünkel seiner Vorgesetzten schwer zu schaffen, doch schnell erkennt der erfahrene Detective Inspector Thursday (gespielt von Roger Allam, bekannt aus Game Of Thrones und Pirates Of The Caribbean) das Potential des überall aneckenden Neulings und nimmt Morse unter seine Fittiche. Dessen Hartnäckigkeit, seine geniale Kombinationsgabe und das Beachten der kleinsten Hinweise lassen ihn bei seinen ersten Fällen bestehen.

Bei ‚Der junge Inspektor Morse‘ finden sich zahlreiche Reminiszenzen an die Original-Morse-Serie: Morse hört klassische Musik, entdeckt seine Liebe zum Bier und steht zum ersten Mal beim Autohändler vor seinem Traumwagen, einem roten 1960er-Jaguar Mark II (Kennzeichen 248 RP A). Sein penibles Aufspüren von Rechtschreib- und Grammatikfehlern, die Vorliebe für Kreuzworträtsel oder sogar Akrosticha helfen ihm beim Entschlüsseln selbst kniffligster Mordfälle.

Liebevoll bis ins kleinste Detail ausgestattet, von Fahrzeugen und Einrichtung über die Mode und Frisuren – bis hin zu Alkohol und Zigaretten am Arbeitsplatz – werden die Zuschauer auf drei DVDs und 449 Minuten Laufzeit direkt in das Oxford der 1960er-Jahre zurückversetzt.

Der junge Morse und sein Traumwagen.                                                  © ITV Pic/Jonathan Ford

Übrigens: Der Morse-Erfinder, der im März dieses Jahres in Oxford im 87. Lebensjahr verstorbene Beststellerautor Colin Dexter, machte sich wie schon in einigen Lewis-Folgen bei ‚Der junge Inspektor Morse‘ den Spaß, in bester Hitchcock-Manier aufzutauchen.

Lutter| Krimiserie | Pandastorm: Joachim Król ist Lutter. Genau wie der charmante Charakterdarsteller ist seine Figur des Kriminalhauptkommissars Lutter ein waschechter Ruhrpottler und bodenständiger Sympathieträger.

Lutters besondere Stärken sind seine intuitive Menschenkenntnis, sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, seine Hartnäckigkeit und ein Faible für unkonventionelle Methoden, was ihm gelegentlich Ärger mit seinem Vorgesetzten einbringt. Nach Felmy als Haferkamp und George als Schimmi setzt also Król mit seinem Lutter dieses Mal echte Ruhrpott-Akzente, und wie selbstverständlich ermittelt er zwischen Bolz- und Golfplatz und zwischen Frittenbude und Gourmettempel.

Nicht nur der erste Episodentitel „Essen is‘ fertig“ lässt die mehrdeutige, humorvolle Handschrift der Autoren erkennen (Lutter über die Geheimloge „Essener Kreis“: „…Illuminati für Schichtarbeiter…“). Wenn Lutter nicht gerade mit den Fußballkumpels in seiner Stammkneipe unter seiner Wohnung bei ein paar Bierchen über die Vorzüge der Blutgrätsche diskutiert, führen ihn seine Mordermittlungen vom Kumpelmilieu bis in die High Society und höchsten Etagen der Finanzpaläste und Kommunalpolitik. Ihm zur Seite steht zunächst sein jüngerer Partner Bergmann, der gegensätzlicher nicht sein könnte, hegt er doch eine besondere Schwäche für schnelle Autos, solvente Damen aus gehobenen Kreisen und den eher polizeiuntypischen Golfsport. Braucht Lutter aber Undercover-Ermittler, setzt er auch schon mal gerne seine beiden „Sidekicks“ Sunny und Höcki aus der Altherrenmannschaft ein. Wunderbar sind auch die liebevollen Frotzeleien zwischen Lutter und den beiden: Höcki „Torwarte und Linksaußen sind Verrückte – genau wie Lutter!“

Lutter und Bergmann erwarten die Überstellung ihres Kronzeugen.         © ZDF/Michael Boehme

Sechs Folgen Krimispannung aus dem Ruhrgebiet auf drei DVDs mit 540 Minuten Laufzeit.

The Missing – 2. Staffel| Psychothrillerserie | Pandastorm: Elf Jahre, nachdem die 13-jährige Alice Webster spurlos verschwand, taucht sie wie aus dem Nichts wieder in ihrem kleinen Heimatort in Deutschland auf und bricht auf dem Marktplatz zusammen. Als Alice im Delirium den Namen „Sophie Giroux“ flüstert, wird der pensionierte Kommissar Julien Baptiste informiert, der seinerzeit im Fall des vermissten französischen Mädchens Sophie ergebnislos ermittelte, was ihn nie zur Ruhe kommen ließ. Wurden die beiden Mädchen womöglich vom selben Täter entführt und leben vielleicht beide noch? Die Suche nach Sophie führt Baptiste über Deutschland und den Irak bis in die Schweiz – doch es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, um die Wahrheit herauszufinden.

The Missing ist eine der fesselndsten und gleichwohl ergreifendsten BBC-Krimiproduktionen der letzten Jahre. Wurde die erste Staffel sowohl von Kritikern als auch Zuschauern aufgrund der nervenaufreibenden Handlung und unerwarteten Wendungen mit Begeisterung aufgenommen, steht The Missing 2 diesem erstklassigen Niveau in nichts nach. Im Gegenteil: Der Plot der 2. Staffel ist noch dramatischer und das Ende noch überraschender.

Die außergewöhnliche Handlung wird durch das Wechseln auf verschiedene Zeitebenen Szene für Szene effektvoll vorangetrieben und die vielen rätselhaften Hinweise zu einer komplexen Geschichte zusammengefügt. Schuldgefühle, Verzweiflung, Besessenheit und Wahnsinn werden durch die famosen Darsteller so authentisch vermittelt, dass sich diese Gefühle beklemmend intensiv auf die Zuschauer übertragen.

Die Anthologie-Serie The Missing ist ziemlich starker Tobak und eine echte Herausforderung für die Zuschauer – auf jeden Fall sind die drei DVDs mit 472 Minuten Laufzeit ein wahres Kleinod in der internationalen Krimilandschaft.

Ostfriesenkiller| Krimi | Pandastorm: Regionalkrimis gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer, auch an Nord- und Ostsee. Der Bestsellerroman Ostfriesenkiller von Klaus-Peter Wolf ragt jedoch aus der oftmals oberflächlichen Krimilandschaft heraus, wie ein Leuchtturm an der stürmischen Nordsee. Über 700.000 Mal verkaufte sich der Erstling seiner Krimireihe, die mittlerweile insgesamt eine beeindruckende Auflage von mehr als vier Millionen verbuchen kann. Umso gespannter waren die zahlreichen LeserInnen, ob die filmische Adaption der Romanvorlage gerecht wird – und sie wurden nicht enttäuscht.

Die bildgewaltige und fesselnde Inszenierung von Ostfriesenkiller steht skandinavischen Krimis in nichts nach. Küste und Watt bilden den düsteren Hintergrund für die Ermittlungen zu einer Serie von brutalen Mordfällen. Ulf Speicher, Leiter des Regenbogenvereins, der sich um behinderte Menschen kümmert, wird kurz nach einem erotischen Tête-à-tête durch die Fensterscheibe seiner Küche erschossen. Zunächst gibt es verschiedene Verdächtige, doch dann geschehen weitere Morde. Schnell finden Ballistiker heraus, dass es sich bei der Tatwaffe um ein historisches Gewehr handelt, das beim zweiten Mord sogar mit einem aufgepflanzten Bajonett benutzt wurde. Mühsam arbeitet sich das Ermittlerteam der Kripo Aurich durch die zunächst irreführenden Indizien, doch bald scheint ein Hauptverdächtiger (herrlich fies gespielt von Uwe Bohm) gefunden. Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen, die sich stets auf ihr Bauchgefühl und ihre Intuition verlässt, hält ihn indes für unschuldig und sucht mit einer Hartnäckigkeit, die schon fast an Besessenheit grenzt, den wahren Täter.

Ostfriesenkiller ist ein intelligent konstruierter, spannungsreicher 90-minütiger Krimi mit überraschenden Wendungen, stimmiger Atmosphäre und jeder Menge Lokalkolorit, ohne jedoch provinziell zu sein.

Die Ermittler Weller, Rupert und Ann Kathrin Klaasen haben einen Notruf erhalten. Können sie den Täter endlich schnappen?                                                             © ZDF/Christine Schroeder

Detail am Rande: In Klaus-Peter Wolfs Ostfriesen-Büchern ist quasi alles echt. Die Straßen, Lokale und Cafés gibt es tatsächlich, und auch viele seiner Figuren existieren im richtigen Leben. Fast alle Protagonisten waren damit einverstanden, in den Romanen „verewigt“ zu werden – und sogar stolz darauf. Mittlerweile sind beispielsweise Maurer Peter Grendel, Journalist Holger Bloem oder Konditor Jörg Tapper zu so bekannten Figuren geworden, dass sie sogar gelegentlich Wolfs Bücher signieren müssen… 

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Fotos © edel:motion, Pandastorm, Promotion

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