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Neues aus der Scheibenwelt – von Rock und Jazz über Electronic bis Schlager

Das Jahr ist noch jung. Wir haben zwanzig Silberlinge aus den unendlichen Weiten des Universums der Klänge, Rhythmen, Stimmen und Melodien für euch rausgepickt und auf die Scheibenwelt geladen. Da ist sicher auch für dich was dabei.

Appice | Sinister | Ein Phänomen wie Carmine und Vinny Appice findet man in der Rockgeschichte recht selten. Seit mehr als 40 Jahren gehören die Brüder zu den gefragtesten und renommiertesten Rock-Drummern der Welt. Carmine und Vinny sind (getrennt voneinander) auf vielen legendären Alben zu hören und waren unzählige Male mit einigen der großartigsten Bands der Welt unterwegs.

Carmine startete seine Karriere in den Sechzigern bei den unvergessenen Vanilla Fudge und trommelte im Laufe seiner Karriere unter anderem für Superstars wie Rod Stewart oder Ozzy Osbourne.
Sein knapp elf Jahre jüngerer Bruder Vinny blickt auf eine ebenso spektakuläre Laufbahn zurück, mit Engagements unter anderem bei Black Sabbath, Heaven & Hell und Dio. Mit Ausnahme der Live-Scheibe Drum Wars – Live! Von 2014 suchte man nach einer direkten Zusammenarbeit der beiden bislang jedoch vergeblich. Das ändert sich nun!

‚Sinister‘ ist das erste gemeinsame Studioalbum von Carmine und Vinny und wurde mit Unterstützung einiger namhafter Gäste aufgenommen. Vinny lacht: „Wie Ringo es nennt: A little help from our friends”. Die Scheibe markiert für Fans der zwei Ausnahme-Drummer ein längst überfälliges Novum.

Das Resultat ist – wie die Appice-Brüder es bezeichnen – „ein sagenhaft klingendes, die gesamte Wirbelsäule durchrüttelndes rhythmisches Fundament mit gigantisch-melodischen Höllengitarren und, quasi als Krönung, lodernden Gesängen mit Melodien, die begeistern.” Insgesamt 13 Tracks sind auf Sinister zu finden, eingespielt von Carmine und Vinny gemeinsam mit namhaften Kollegen.
Und wie lassen sich die Drums-Parts der beiden Brüder voneinander unterscheiden? Vinny weiß es: „Wir bevorzugen ähnliche Grooves, Fills und Sounds, aber unser Ansatz ist unterschiedlich. Ich spiele gerne heavy, schnell und präzise, Carmine dagegen trommelt grooviger und melodischer.”
Das Ergebnis ist eine packende Rockscheibe, die nun so schnell wie möglich auch ihre Bühnenpremiere erleben soll. Carmine: „Wir können es kaum erwarten, das Album auf Tour zu bringen! Heavy drums and heavy songs. It will kill!”

Appice live in A: 18.01.18 Velden/Bluesiana
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Blonder Engel | Das blonde Album | Blonder Engel wird zehn und zum ersten runden Geburtstag hat er sich ein Jubiläumsscheiberl geschenkt: Das blonde Album. In einem 24 Titel starken Genremix vereint die Doppel-CD sowohl Hits & Highlights aus des himmlischen Œvre, als auch gänzlich neues, sowie überarbeitetes Material und persönliche Herzenslieder, allesamt neu aufgenommen und arrangiert. Erstmals richtig ausproduziert, erstmals beyond Kleinkunst, aber dennoch den schmähtandlerischen Wurzeln von Blonder Engel treu bleibend und alles andere als ein schwindliger Best-Of-Sampler. Unhektischer Slow Rap aus der Kabarettwelt.

Zum zehnjährigen Bühnenbestehen des zwischen Musik und Kabarett wandelnden Künstlers vereint die Platte in einem 24-Titel starken Genremix bekanntes, neues und neu überarbeitetes Material.

Im Laufe seiner Karriere ging es ihm immer darum weiter zu kommen, seinen Platz im Musik-Business zu finden, Möglichkeiten zu ergreifen, die seine kreative Kraft wachsen und gedeihen lassen. Seine Live-Shows sind von jeher ganz besondere Events und eine stetig wachsende und engagierte Fan-Base gibt ihm recht und sein neues Album ist vielleicht sein persönlichstes.

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Chris Brown | Heartbreak On A Full Moon | Mit ‚Heartbreak On A Full Moon‘ veröffentlichte US-Sänger Chris Brown im November sein mittlerweile neuntes Studioalbum. Der überaus fette Doppel-Longplayer umfasst unglaubliche 45 brandneue Songs mit einer Spieldauer von zwei Stunden und 40 Minuten. Diese Anzahl von Songs auf nur einem Album ist schon fast absurd. Doch kein Müll daruntergemischt, die Songs einfach durchgehend gut.

Mit Gästen wie Usher, Gucci Mane, Young Thug, Future, Yo Gotti. Chris Brown landete mit Heartbreak On A Full Moon‘ einen Volltreffer, die Songs kommen abwechslungsreich daher, nicht so vielschichtig wie ‚Royalty‘, dafür geradliniger. Da ist ein wenig weniger Rumgetüftle durchaus nicht negativ zu vernehmen. Langweilig wird es beim Hören jedenfalls nicht, auch nach fast zweidreiviertel Stunden nicht.

Heartbreak On A Full Moon‘ ist der Follow-Up zum Gold-Album „Royalty“, das vor zwei Jahren auf der Scheibenwelt landete und Platz drei der US-Charts erreichte. Tourneegedanken dürfte Chris Brown derzeit nicht hegen, jedenfalls verrät seine Seite nichts dergleichen: ‚No events‘ ist da zu lesen.

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Chris Thile | Thanks For Listening | Chris Thile hat auf seinem neuen Album „Thanks for Listening“ eine Sammlung von Songs, die der kalifornische Mandolinist, Sänger, Songwriter und Radiomoderator ursprünglich für eine Performance in seinem von 690 Radiostationen übernommenen Saturday Night Programm ‚A Prairie Home Companion‘ geschrieben hatte, veröffentlicht

Seit Thile vor einem Jahr die Moderation der beliebten Sendung übernahm, hat er jede Woche einen neuen (oft thematisch passenden) Song of the Week geschrieben, der während der samstäglichen Sendung sein Debüt feiert, vorgetragen von Thile, der Hausband und einigen der eingeladenen Gastmusiker. Aus den 19 bisherigen Songs wählten Thile und Produzent Thomas Bartlett nun zehn aus, die sie zu neuen Studioversionen umarbeiteten und neu einspielten.

Chris Thile spielte bei den Albumaufnahmen sämtliche Saiteninstrumente außer Bass, den bediente Alan Hampton und die Viola (Nadia Sirota, auf dem Titeltrack). Ted Poor – wie Hampton Mitglied von Andrew Birds Tourband – spielte auf fünf Tracks die Drums, Produzent Bartlett übernahm in Thiles Worten „alle anderen Sounds, die benötigt wurden“. Außerdem wirken auf dem Album drei Gastsängerinnen mit – Sarah Jarosz, Gaby Moreno und Aoife O’Donovan – die allesamt regelmäßige Gäste bei  ‚A Prairie Home Companion‘ waren.

Mandolinenklänge schön eingebettet in meditative Songs, nichts für hektische ZeitgenossInnen. Ach ja, und die Sendung heißt inzwischen ‚Live from Here‘.

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David Beckingham | Just When the Light | Der kanadische Singer/Songwriter  David Beckingham  veröffentlichte im Dezember sein Solo-Debütalbums „Just When The Light“, welches über Greywood Label Services/Timezone in Europa in die Läden kommt.

Bekannt als Mitglied der erfolgreichen Indie-Band ‚Hey Ocean!‘ ging  David Beckingham  damit auch einen eigenen Weg. Auf einigen Solo-Touren durch Europa, u.a. als Support für Twin Bandit, konnte er seine Songs bereits live erproben. Im Januar gibt es eine Duo-Tour mit Gastspiel in Graz.

David Beckingham in A: 29.01.2018 Graz/Scherbe

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Eminem | Revival | Dr. Dre. Hatte es schon angekündigt: Eminem veröffenlicht vier Jahre nach seiner „The Marshall Mathers LP 2“ sein neues Album „Revival“ mit insgesamt 19 Tracks, darunter „Walk On Water“ feat. Beyoncé sowie „Untouchable“. Auf der Gästeliste von „Revival“ sind Größen wie P!NK, X Ambassadors, Kehlani, Alicia Keys und Ed Sheeran zu finden. Ed Sheeran dazu: „Ich wusste genau, welchen Song ich für Eminem schreiben würde, sollte sich die Gelegenheit je ergeben.“ Es ist „River“.
Mit seinem neuesten Werk bleibt Eminem politisch und gesellschaftskritisch. Eine amerikanische Flagge ziert das Cover von “Revival” und lässt bereits vermuten, dass Eminem solch ein Motiv nicht aus blindem Patriotismus gewählt hat. Im Gegenteil – und das zeigt uns auch: Roh und beißend ehrlich rappt er auf “Untouchable” über die Black Lives Matter-Bewegung.

Die Fangemeinde des Rappers hat in den vergangenen Wochen ganz genau hingeschaut, wenn etwas aus dem Eminem-Kreis – und sei es der VÖ-Hinweis auf den Shady-Künstler Yelawolf – gepostet wurde. Das Heilmittel „Revival“ fiel den Experten direkt auf, obwohl nur im Hintergrund eines Fotos zu sehen. Es folgte schließlich die Ankündigung von Dr. Dre und die Fans jubeln.

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Fünf Sterne deluxe | Flash | Fünf Sterne deluxe waren mal eben 17 Jahre Zigaretten holen, jetzt sitzen sie wieder am Küchentisch. Fünf Sterne deluxe sind zurück! Die Hamburger Hip Hop Legenden um Tobi Tobsen und Das Bo brachten mit ‘Flash‘ erstmals seit 2000 ein neues Studioalbum heraus. Es ist das dritte Studioalbum der Hamburger Hip-Hop-Legenden.

Aber eigentlich waren Fünf Sterne deluxe natürlich nie wirklich weg, sie haben sich nur in andere Aggregatszustände begeben: Das Bo veröffentlichte solo gut 15 Singles (oder will irgendjemand hier „Türlich, türlich (sicher Dicker)“ missen?), drei EPs und zwei Soloalbe, Tobi, der immer auch der Produzent der Band war, ist seit Ende 1999 gemeinsam mit KoweSix auch als Moonbootica bekannt und unterwegs, mit denen er vier Alben und etliche Singles veröffentlichte.

Fünf Sterne deluxe klingen tatsächlich, als wären sie nie weggewesen: Mit Beats, die Druck haben wie ein geschütteltes Dosenbier, Texten, die vor Wortwitz, Querverweisen und Zeitgeist strotzen – und natürlich sind auch die guten alten Skits wieder dabei, die schon die ersten beiden Alben „Sillium“ 1998 und „Neo Now“ 2000 so unverkennbar machten. Fünf Sterne deluxe haben für ihr neues Album 20 Tracks inklusive der Skits bereitgestellt – und das Beste daran: Sowohl textlich als auch soundmäßig trinkt man sich dabei einmal durch die gesamte Karte.

Eine Band, die sich selbst zitieren kann, ohne dabei auch nur einen Hauch abgehangen zu wirken – das muss man auch erst einmal hinbekommen. Das Kunststück gelingt, weil Fünf Sterne deluxe auf „Flash“ die richtige Mischung zwischen Traditionsbewusstsein und Experimentierfreude finden. Und so sorgt in der Synthie-Stoner-Seelenmassage „Genau mein Ding“ der modulierte Gesang ebenso für das gewisse Etwas wie im Shantyklavier-Stampfer „Flieg wie ein Engel“. Um es mit einer Zeile aus dem Song Moin Bumm Tschack zu sagen: „Tschack Digger, Props Digger, ihr habt mein‘ Respekt“ – Letzteres ganz nebenbei auch für etwas, woran sich schon ganze Hundertschaften gestandener Musiker die Zähne ausgebissen haben. „Wir haben die ‚Mission Impossible’ gelöst und einen Song bei Kraftwerk freibekommen“, freut sich Tobi.

Fünf Sterne deluxe haben auf „Flash“ den Hunger von Newcomern und die Seele eines Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand.

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Grandaddy | Things Anyway | Im März 2017 erschien mit ‚Last Place‘ nach zehnjähriger Bandpause ein neues Album von Grandaddy.

Der Longplayer, der auf dem Danger Mouse-Label 30th Century Records erschien, konnte sich in den Top 20 der UK Charts platzieren.

Unter dem Titel ‚Things Anyway‘ veröffentlichte die kalifornische Indierockband nun eine EP mit vier Songs, Demo- und Live-Versionen von Stücken, die im Rahmen der Albumsession entstanden waren, darunter eine Demoversion von ‚The Boat Is In The Barn‘ und Mitschnitte von Performances aus den WFUV-Studios und dem KUTX SXSW-Event.

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Jeff Lynne’s ELO | Wimbley Or Bust | Der Mitschnitt des legendären Jeff Lynne’s ELO Konzerts im Londoner Wembley Stadion vom Juni 2017 landete jetzt unter dem Titel ‚Wembley Or Bust‘ auf der Scheibenwelt.

Neben einer spektakulären Live-Show mit Pauken, Trompeten und Raumschiffen (!) boten der Bandleader und seine exquisite Musikerschar den 60.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion eine fantastische Rock’n’Roll-Show, bei der neben Songs vom jüngsten Album „When I Was A Boy“ auch heißgeliebte Electric Light Orchestra-Klassiker wie ‚Mr. Blue Sky‘, ‚Livin‘ Thing‘ und ‚Evil Woman‘, ‚Do Ya‘ aus seiner Zeit mit The Move und der Traveling Wilbuys-Hit ‚Handle With Care‘ Erinnerungen wachrufen.

In den 1970ern war die Band aus dem englischen Birmingham höchst erfolgreich, als sie klassische Streicher in die rockigen Kompositionen einflocht und mit experimenteller Studotechnik neue Wege ging. Jeff Lynne steuerte den ELO-Kahn durch alle Untiefen, und feierte bis in die 1980er weltweit Erfolge. Zur Jahrtausendwende zeigte ELO mit der Compilation ‚Flashback‘ auf, doch der Kartenverkauf war eher mau und die geplante Tournee fiel ins Wasser. Unter dem jetzigen Namen kündigte das ELO im Londoner Hyde Park ein Konzert an – und innerhalb weniger Minuten waren alle 50.000 Tickets weg und Jeff Lynne’s ELO wieder voll da. Und der Dezember 2014 erklommen ELO mit ihrer Aufnahme in die gloriose Rock and Roll Hall of Fame endgültig den Rock-Olymp.

Jeff Lynne’s ELO live in A: 23.09.2018 Wien/Stadthalle

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Jovanotti | Oh, vita! | Knapp drei Jahre nach seinem letzten Album ‚Lorenzo 2015 CC.‘ meldet sich Lorenzo Cherubini aka Jovanotti, einer der erfolgreichsten Musiker Italiens, mit ‚Oh, vita‘ zurück.

Jovanotti schrieb die 14 Songs auf der neuen Silberscheibe, Rick Rubin, der bereits mit Superstars wie den Red Hot Chilli Peppers, Mick Jagger, AC/DC, Jay-Z, Justin, Timberlake, Metallica, Adele, Eminem, Kanye West und vielen weiteren Künstlern zusammenarbeitete, produzierte.

„Es ist ein sehr intensives Album geworden. Ein Album, das direkt ins Herz geht. Ich kann es kaum abwarten, bis es endlich draußen ist“, fieberte Jovanotti. Jetzt ist es da und es setzt sich auf die Art italienischer Parolen direkt im Ohr fest und schreit nach einem Live-Erlebnis. Das bietet uns Jovanotti am 19. Juni in Wien.

Jovanotti erreichte seit 1994 mit jedem seiner Alben die Spitze der italienischen Albumcharts. Sein letztes Album „Lorenzo 2015 CC.“ erschien vor etwas mehr als zwei Jahren und wurde in Italien mit fünffach-Platin ausgezeichnet.

Jovanotti live in A: 19.06.2018 Wien/Stadthalle

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Kraftwerk | 12345678 3-D | Ralf Hütter und Florian Schneider, die Elektro-Saurier von Kraftwerk, haben mit ihrem 3D Katalog bereits im Frühjahr ein spannendes Werk vorgelegt. Mit 12345678 3D gibt es daraus gesammelt nochmal das Beste aus dem 3D-Katalog, wie Radioaktivität, Trans Europa Express, Autobahn oder Boing Boom Tschak, insgesamt 18 Titel die den weiten Bogen der Kraftwerk-Aktivitäten abstecken.

Diese Dokumentation der spektakulären Multi-Media 3-D-Auftritte der Elektronik-Pioniere Kraftwerk in den führenden Kunstmuseen der Welt – darunter das Museum of Modern Art New York, Tate Modern London, Neue National Galerie Berlin – aus den Jahren 2012 bis 2016 bringt in höchster Bild- und Tonqualität mit atemberaubenden Hi Definition 3-D Visuals und State Of The Art-Audio mit Dolby Atmos Surround Sound in die eigenen vier Wände.

Kraftwerk haben in nunmehr fast fünf Jahrzehnten Musikgeschichte geschrieben und gelten als Urväter verschiedenster Musikrichtungen wie Electro, Hip Hop, Synthie Pop, Minimal und insbesondere Techno. Bereits seit den Anfängen in den frühen 1970er Jahren war das Multimedia-Projekt Kraftwerk mit den Entwicklungen modernster Technologien verbunden und hat den Soundtrack unseres Computer-Zeitalters vorausgeahnt und maßgeblich geprägt.

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Kring Krule | The OOZ | Als einer der Eckpfeiler der britischen Independent Szene kehrt Archy Marshall mit einem ambitionierten Nachfolger zu seinem hochgelobten Debütalbum „Six Feet Beneath the Moon“ als King Krule zurück: „The OOZ“. Wie der Albumtitel erschließen lässt, widmet er sich darin seinem Königreich South London, lässt sich durch Straßen und Gassen treiben, um einen ungeschönten Blick auf seine Umgebung zu werfen und seine Beobachtungen von jungen Menschen auf der Suche nach Orientierung und seinem eigenem Herzschmerz in entwaffnend ehrliche und brutal schöne Erzählungen zu fassen. Mit „The OOZ“ akzeptiert Marshall seine Krone als Hofpoet der betäubten und verwirrten Generation, um ein düsteres und oftmals erschütterndes Bild der sich immer schneller in verschiedene Teile zersplitternden Stadt zu malen.

Wo „Six Feet Beneath the Moon“ 2013 musikalisch noch ein rigoroses und weitläufiges Werk Marshalls war, setzt „The OOZ“ direkt den Fokus und legt seine Vorgehensweise offen: Als Mix aus Jazz und Gitarrenmusik funktioniert beispielsweise der Opener „Biscuit Town“, während Marshall über eine sich auflösende Romanze und persönliche Desillusion schmerzhaft genau referiert. Diese beiden Themen der Selbstauflösung und das Ende von Beziehungen sind dabei in Marshalls Augen eng miteinander verbunden: Denn wenn man sich erstmal in einer Beziehung an eine andere Person verloren hat, verliert man sich mit dem Ende der Beziehung komplett. Anderenorts wird es nur noch dunkler, wenn Marshall auf der Suche nach Halt und Sicherheit in der Stadt, die er kennt und liebt, konstant abgewiesen wird, wie in „The Cadet Leaps“. Nicht mal das synthetische Hoch von Chemikalien, wie in „Emergency Blimp“ oder „A Slide In (New Drugs)“ können sein Leid lindern.

Obwohl der Titel „The OOZ“ auf den ersten Blick abstrakt wirkt, passt er dennoch perfekt. Immer wieder gibt es Referenzen dazu bis hin zu physikalischen Manifestierungen. Aber auch auf der symbolischen Ebene funktioniert der Titel, indem The OOZ auch die unendlichen Tiefen und Höhen beschriebt, in die man gedanklich eintauchen oder zu denen man aufsteigen kann. Diese können unordentlich, nicht wirklich zu fassen oder kaum zu erkennen sein – aber wir brauchen The OOZ um existieren zu können.

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Linkin Park | One More Light Live | Linkin Park haben im Mai der vergangenen Jahres mit ihrem Album ‚One More Night‘ für Aufmerksamkeit auf der Scheibenwelt gesorgt. Jetzt haben die Boys aus Los Angeles, USA, einen Silberling mit Livemitschnitten nachgereicht. Und das Album ist einfach gewaltig vielschichig.

Die kreativen Entscheidungen der Band, wild pendelnd von Song zu Song, Album zu Album zu schlingern, sind ein Wesensmerkmal seit den Anfängen 1997. Nur wenige Künstler verdichten derartig mühelos Genres, Gefühle und Ideen zu einer wiederkennbaren Stimme wie Linkin Park. Sie fühlen sich auf der Bühne mit Jay Z ebenso zu Hause, wie mit Metallica, Steve Aoki und Paul McCartney. ‘One More Light‘ war eine Momentaufnahme, aus persönlichen Geschichten zusammengebastelt, schweißbefleckt und von Verletzungen taumelnd – das Ergebnis von sechs Stimmen, die mit ihrem Leben und ihren Kämpfen ins Reine kommen wollen. Wir bekommen einen unverstellten Blick darauf geboten, wie die Band als Menschen, Väter, Ehemänner, Musiker und Freunde tickt.

„Am Anfang stand die Idee, uns musikalisch herauszufordern … dann jedoch drehte es sich mehr und mehr um unsere Leben“, schildert Sänger Chester Bennington. „Ich sang in den Texten für das Album von Dingen, die sonst nur meine Ehefrau und meine engsten Freunde wissen. Ich tat es, weil ich weiß, dass da draußen Leute sind, die dieselben Dinge durchgemacht haben wie ich, und es fühlt sich besser an, zu wissen, dass man nicht allein ist.“

Das Album überzeugte. Und wer auf ‚One More Night‘ abfährt – über 62 Millionen Likes bei Facebook, einen gewaltiger YouTube-Kanal mit über einer Milliarde Views und sieben Millionen Abonnentensprechen eine deutliche Sprache – kommt wohl um das gediegene Livealbum wohl nicht herum.

Übrigens: 2005 gründete die Band Music For Relief, eine Non-Profit-Organisation, die sich der Hilfe von Opfern von Naturkatastrophen und der Verhinderung solcher Katastrophen verschrieben hat. Seit seiner Gründung hat MFR über 7 Millionen US-Dollar für Betroffene auf 4 Kontinenten gesammelt, darunter Hurricane Katrina, das Wenchuan-Erdbeben in China, den Ausbruch von Cholera in Zimbabwe, Erdbeben in Haiti und Japan 2010 und der Taifun Haiyan auf den Philippinen.

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Peter Maffay | MTV unplugged | Ein großer Abend in einem kleinen Haus: Das Steintor-Varieté in Halle an der Saale in Deutschland bot den perfekten Rahmen für ein außergewöhnliches Event.

Peter Maffay (68), seine Band und zahlreiche Gastmusiker, wie Ray Cooper, Katie Melua, Johannes Oerding, Philipp Poisel und viele mehr spielten im ältesten Varieté-Theater Deutschlands in fast privater Atmosphäre ein grandioses MTV Unplugged-Konzert.

Das Album „MTV Unplugged“ wurde kürzlich veröffentlicht und ist auch als Digipack, als DVD, Blueray, Vinyl und als limitierte Premium-Box erhältlich sein.

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Pete Wolf | Happy Man | Wer ist dieser Pete Wolf, von dem nun plötzlich alle reden? Diese Stimme hat man doch schon einmal gehört, aber wo? In der Schlagerkiste wars.

Nach einigem Grübeln und einem genaueren Blick auf den Künstler ist klar, dass sich hinter Pete Wolf der bekannte Schlagersänger Wolfgang Petry verbirgt. Er ist also zurück – allerdings ganz anders, als man ihn kennt.

Er zeigt eine neue Facette, wagt etwas völlig Neues. Und dabei ist er happy, wie der Titel seines Albums „Happy Man“ verrät. Pete Wolf, wie er sich nun nennt, singt auf Englisch und macht moderne Pop-/Rock/Blues-Musik mit einem leichten Country-Touch, die flockig-locker ins Ohr geht. 

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Pitbull | Greatest Hits | Der Rapper Pitbull ist zurück und da Mr. Worldwide Hits wie am Fließband produziert hat, kam im Dezember ein Greatest Hits Album raus. Pitbull, der als Sohn kubanischer Eltern in Florida, USA, aufwuchs, hat sich von Kindesbeinen an für Kunst interessiert und zitierte mit gerade einmal drei Jahren Werke des kubanischen Dichters José Martí. Als weißer und blauäugiger Rapper wars zu Beginn ziemlich unlustig für den jungen Armando Christian Pérez in Miami, doch bald wurde ihm zugehört, der Duchbruch kam. Und der Künstlername sagt auch einiges. „Pitbulls beißen sich fest und sind zu dumm, um zu verlieren“, skizzierte einmal der Rapper ironisch. Heute kann Pitbull auf einen Stern auf dem Walk Of Fame in Hollywood verweisen.

Und das Best Of Album hat es in sich, wie uns die Gästeliste verrät: Ne-Yo, Afrojack & Nayer, Ke$ha, Christina Aguilera, Chris Brown, E-40 & Abraham Mateo oder Lil Jon, mit dem Eminem schon seine allerersten offiziellen Song aufnahm, damals 2002 auf dem East Side Boyz-Album ‚Kings Of Crunk‘. Der mit Ke$ha eingespielte Song ‚Timber‘ aus dem 2014er-Album ‚Global Warming: Meltdown‘ ist neben ‚Feel this Moment‘ mit Christina Aguilera einer von 13 feinen Ohrwürmern, die uns Pitbull da zusammengestellt hat.
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Rationale | Rationale | Rag’n’Bone Man, Katy Perry und Nause zählten auf sein Talent. Dazu wurde ihm prominente Unterstützung von diversen Kollegen zuteil, wie von Ellie Goulding, die seinen Track ‚Tethered‘ regelmäßig covert und Bastille, die Rationale einluden, sie auf ihrer Europatour zu begleiten. Kürzlich hat der Sänger, der Soul, R&B und Pop so wunderbar verschemelzen lässt, sein Debütalbum vorgelegt.

Rationale,  der mit bürgerlichem Namen Tinashé Fazakerley heißt, wurde in Zimbabwes Hauptstadt Harare geboren und lebt seit seiner Kindheit in London.  Seine kraftvollen Live-Shows sorgten dafür, dass sich seine Bekanntheit  zunächst durch Mund-zu-Mund-Propaganda vergrößerte. Nach seinem ersten Konzert im  intimen Courtyard Theatre folgten stetig größere Spielstätten, bis er  Anfang 2017 schließlich binnen nur weniger Wochen das Heaven und  Electric Brixton ausverkaufte. 

Dieses  Fundament sollte ihm zugute kommen, als es im Verlauf des weiteren Jahres daran ging, eine große Zahl führender Festivals zu spielen (u.a.  Glastonbury, Secret Garden Party, Reading and Leeds, Latitude,  Longitude, Barn On The Farm), außerdem absolvierte Rationale seine  ersten Shows in Übersee: NewYork, Los Angeles, San Francisco und Chicago  standen auf dem Plan – und waren allesamt ausverkauft. Noch bevor Rationale sein erstes Album veröffentlicht hat, blickt er auf mehr als  34 Millionen Spotify-Streams.  

Neben einer Fülle von neuem Material enthält das selbstbetitelte Debüt, ausgewählte Highlights seiner bisherigen Karriere – darunter das 14 Millionen Mal gestreamte ‚Fast Lane‘, die überragende Live-Hymne ‚Deliverance‘ und das emotionale, intensive ‚Prodigal Son‘.

Das Erstaunliche an dem Debütalbum: Rationale ist eine Ein-Mann-Meisterklasse in Gesang, Produktion und sämtlicher Instrumentierung. Der Großteil des Albums wurde von Rationale selbst produziert.

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Selig | Kashmir Karma | Mit ihrem siebenten Studioalbum ‚Kashmir Karma‘ rocken sich die Hamburger Grungehippies Selig wieder in unser Bewußtsein. Die Songs erzählen von Leben & Tod, um Lust & Einsamkeit, um Freiheit & Gemeinschaft und natürlich von der Liebe, der vielschichtigen, verwirrenden.

Jan Plewka, Christian Neander, Leo Schmidthals und Stoppel Eggert fanden zu diesen Themen die schönsten psychedelische Krautrock-Klänge, an die Beatles erinnerde Chöre, Hendrix-Rock und natürlich macht Jan Plewka mit seiner einzigartigen Stimme immer noch Räume auf, die kaum ein anderer betritt. Was auch

Und so wurde „Kashmir Karma“ nicht nur zum Manifest einer Freundschaft, sondern auch zum besten Album seit dem Band-Comeback im Jahr 2008. Und es rockt so schön.

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Spinnig Coin | Permo | Über einen Zeitraum von drei Jahren, zwei Doppel-Singles und unzähligen Auftritten (inklusive Tour Support für Teenage Fanclub und Real Estate!) haben die Glasgower Spinning Coin schon oft von sich hören lassen. Besonders ihr charmanter Song Raining On Hope Street dürfte einigen Hörern noch im Ohr stecken. Sicher ist: Spinning Coins angerauhter, mitunter explosiver Gitarren-Pop begegnet der Welt und dem Hörer mit kauziger Anmut und stets ehrlicher Haltung.

Kürzlich hat das Quintett sein Debütalbum ‚Permo‘ veröffentlicht. Mit Permo ist ein Album entstanden, das durch seine unprätentiösen musikalischen Gesten brilliert. Auf den vierzehn Songs des Albums wechselt sich dabei die Songwriter-Doppelspitze Sean Armstrong und Jack Mellin mit ihren Einsätzen ab. Armstrongs Stärke sind die melancholischen Melodiebögen. Mellin ergänzt diese um aufmüpfige Refrains.

Und auch wenn die Album Songs auf Permo sehr verschiedene Themen verarbeiten, dürfte die übergreifende Erzählung die von jeder Form des  Eskapismus  sein. In dem kalten Klima sozialer Abgrenzung, gesellschaftlicher Umwuchtungen und Twitter-Gewittern sind die fünf Bandfreunde hörbar am Puls der Zeit angelangt.

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The Baseballs | The Sun Sessions | Auch The Baseballs wurden zehn Jahre alt. Und es gibt reichlich Grund zu feiern, denn Sam, Digger und Basti blicken auf eine Erfolgsgeschichte zurück, die ihresgleichen sucht. Gleich mit ihrem ersten Album „Strike!“ eroberten sie 2009 nicht nur Österreich, Deutschland und die Schweiz, sondern belegten in mehreren europäischen Ländern Platz 1 der Charts, heimsten reihenweise Auszeichnungen ein und spielten ausverkaufte Tourneen. Und bis heute spielten sie vier weitere Alben, auf denen The Baseballs sich populären Songs der Neuzeit widmeten und ihnen das Rock-and-Roll-Lebensgefühl der 50er- und 60er-Jahre verpassten, ein.

Seit jeher zeichnet es The Baseballs aus, dass sie viel mehr machen, als „nur“ zu covern. Vielmehr drücken sie bestehenden Songs ihren ganz eigenen Stempel auf und bringen so neue, überraschende Seiten zum Vorschein. Es dürfte daher kaum verwundern, dass der Band auch für ihr zehntes Jubiläum mehr als „nur“ ein klassisches Best-of-Album vorschwebte, für das die größten Hits auf einer Compilation zusammengestellt werden und fertig. Aber was dann? Es gab da diese Idee, ein bisschen verrückt, höchstwahrscheinlich komplett unrealistisch – und unglaublich verlockend. Sam berichtet: „2010 waren wir mal in Memphis und machten eine Führung durch das Sun Studio, in dem Elvis Presley, Johnny Cash, B.B. King und etliche weitere Legenden einst ihre ersten Hits einspielten. Wir dachten damals: Es wäre großartig, wenn man hier irgendwann mal ein Album aufnehmen könnte. Das war aber einfach nur so dahergeredet, keiner von uns hat geglaubt, dass es jemals passieren wird.“

Doch es ist passiert. Denn nach zehn Jahren im Geschäft kennen auch The Baseballs die richtigen Leute – und so bestiegen sie Anfang Mai 2017 mitsamt ihrer Band den Flieger nach Memphis, Tennessee, USA, und fanden sich wenig später im Sun Studio wieder, diesmal nicht für eine Führung, sondern um ein Album aufzunehmen – ihr Best-of-Album.

Wer die Band kennt, weiß, dass Sam, Digger und Basti einst aufgrund ihrer gemeinsamen Liebe für die Musik von Elvis Presley zusammenfanden. Nur logisch also, dass sie zu ihrem Bandjubiläum dem „King of Rock ’n’ Roll“ auf ihre ganz eigene Weise zu danken hatten. „Die Idee war: Wir nehmen unsere erfolgreichsten und beliebtesten Songs noch einmal neu auf – und zwar mit dem Original-Set-Up von Elvis“, skizziert Digger. Und natürlich spielte auch die ganz besondere Aura des Ortes eine tragende Rolle: „Wenn du in diesem Aufnahmeraum stehst, der wirklich winzig ist, machst du dir schon Gedanken, welche großartige Musik diese Wände schon alles gefiltert hat. Jetzt selbst ein bisschen was in diese Wände reinzujagen, das war schon ein besonderes Gefühl“, berichtet Sam. „Selbst auf der Toilette sitzt du respektvoll und denkst: Mensch, wer sich hier schon alles erleichtert hat! Diese Ehrfurcht ist schon in die Platte eingeflossen.“ Dort nahmen The Baseballs zum zehnjährigen Bandjubiläum ihr Best-of-Album „The Sun Sessions“ auf, elf knackige neue Versionen ihrer größten Hits und fünf komplett neue Songs.

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Alle vorgestellten Alben gibt’s im Plattenladen ums Eck, aber auch in der Downloaderie deines Vertrauens und bei deinem Internet-Dealer.

Peace & good vibes bis zur nächsten Reise auf die Scheibenwelt

wünscht dir das Schwarzataler Online Kollektiv

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Coverfotos © Record Companies, Promotion

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