Die 20. Ausstellung in der Galerie Feuerbachl bringt das Werk der Grande Dame der österreichischen Fotografie nach Neunkirchen. Die Ausstellung „Der verbaute Blick“ hängt bis 10. Jänner 2013 und ist jeden Mittwoch von 18 bis 19 Uhr zu besichtigen.
1924 in Wien geboren, wuchs Mejchar in Niederösterreich auf, besuchte ab 1939 die Schule in Deutschland, wo sie anschließend eine Lehre zur Fotografin begann. Mit Kriegsende 1945 lebte Mejchar wieder in Niederösterreich. Im Jahre 1961 legte Mejchar die Meisterprüfung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien ab.
Von 1952 bis 1984 ist sie als Fotografin im Bundesdenkmalamt tätig und illustriert zahlreiche wissenschaftliche Bücher, Architekturpublikationen und Kulturjournale. 1959 bis 1962 fotografiert Mejchar 358 Künstlerportraits im Stil der Life-Fotografie, die sich durch das Vermeiden jedes inszenatorischen Effekts auszeichnen. Erste öffentliche Beachtung findet sie mit dem ebenso umfangreichen Portfolio „Simmeringer Heide-Erdberger Mais“ (1967 bis 1976), das Otto Breicha 1976 im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien ausstellt. „Simmeringer Heide-Erdberger Mais“, entstanden an jener suburbanen Peripherie, der sich später Johannes Faber widmete, ist ein singulärer Beleg für die Existenz einer nüchternen, nicht inszenierten, konzeptuellen österreichischen Dokumentarfotografie in jener Zeit. Es folgten „Wienerberger Ziegelöfen“ (1979 bis 1981) und „Im Hotel“ (1970 bis 1986). Neben dieser kargen SW-Fotografie experimentiert Mejchar seit den 1960er Jahren mit Splitting-Tönungen um ihren subjektiven Blick im Wege der Verfremdung in das dokumentarische Bild einzubringen.
1988 beginnt Mejchar mit Stillleben, aus denen sich Collagen und surreale Montagen entwickeln („Die gegrillte Fantasie“, 1989, „Die geliehene Identität“, 1988 bis 1990), in denen sich Mejchar auch ironisch mit dem Bild der Frau auseinanderzusetzen beginnt.
Seit 1984 ist sie freiberuflich tätig. Zahlreiche neue Werkgruppen und Ausstellungen entstehen. Buchillustrationen für wissenschaftliche Werke und Kulturjournale. Portfolios im Besitz öffentlicher und privater Sammlungen.
Einblick in ihr äußerst vielseitiges, sich über 60 Jahre erstreckendes künstlerisches Schaffen zeigen ihre unverwechselbaren Fotografien einer Großbaustelle sowie einige Bilder aus anderen Portfolios in der Fotogalerie Feuerbachl.
„ Der verbaute Ausblick “
Vernissage: Dienstag, 20.11.2012 – 19:30 – Eintritt frei
Die Ausstellung ist bis 10.1.2013 jeweils am Mittwoch von 18-19h geöffnet.
Informationen: www.feuerbachl.at