Die 28-jährige US-Amerikanerin Melody Gardot gilt als eine der faszinierendsten Persönlichkeiten nicht nur des Vocal-Jazz des letzten Jahrzehnts. Mit ihrer Band gastiert die Sängerin am Dienstag, 23. April ab 20 Uhr in der Stadthalle in Wien.
Eine “mondäne Schönheit, die einem Cinema-Noir-Klassiker entstiegen zu sein scheint“, und deren persönliche Geschichte ebenso berührend ist, wie ihre von Sinnlichkeit geprägte Stimme, mit der die im Grenzgebiet von klassisch-zeitgenössischem Jazz, akustischem Singer/Songwriter-Pop und Bossa Nova mit traumwandlerischer Sicherheit wandelnde Vokalistin, ihr Publikum zu verzaubern weiß! Die 1985 in New Jersey geborene Sängerin betört mit zartestem Stimmschmelz und fragilen Balladen. Ihre ersten beiden Alben „Worrisome Heart“ und „My One And Only Heart“ beherbergen einige der schönsten Songs seit Nina Simones Abgang aus dieser Welt. Als Gastsängerin veredelte sie zudem Alben von Trompeter Till Brönner und Chansonière Juliétte Gréco.
In den Jubel über ihre Musik mischten sich zu Beginn ihrer Karriere dramatische Berichte über ihre unfreiwillige Begegnung mit einem Lastwagen. Gardot wurde als junges Mädchen von einem Truck erwischt. Die Folgen waren beinahe letal. Eineinhalb Jahre Intensivstation. Um ihr Gedächtnis wieder zu erlangen, unterzog sie sich einer intensiven Musiktherapie. Die heute 27jährige leidet seither an Lichtempfindlichkeit, Migräne und geht am Stock. Das alles hinderte sie nicht an einer internationalen Karriere.
Ihre dritte, Mai 2012 erscheinende Liederkollektion „The Absence“ zeigt Gardot als musikalische Weltenbummlerin, die die exotischen Klänge der Wüsten Marokkos, der Straßen Lissabons, der Tango-Bars Argentiniens und der Strände Brasiliens auf ihre ganz eigene Art reflektiert. Für die muskulösen, dennoch feinsinnigen Arrangements zeichnet Gitarrist Heitor Pereira verantwortlich. Gardot zeigt sich insgesamt lebensfroher als zuletzt. Ihre passionierten Lieder klingen jetzt schon als wären sie Evergreens. Sie locken in Gefilde, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und die Menschen noch Kraft für große Gefühle entwickeln.
Tickets: Wiener Stadthalle, Tel: (01) 79 999 79, www.stadthalle.com; ÖTICKET: Tel (01) 96 0 96, www.oeticket.com; in jeder Bank Austria (Ermäßigung für alle Ticketing-Kunden und MegaCard-Members) und unter 01/24924; sowie bei WIEN TICKET: Tel (01) 588 85, www.wien-ticket.at