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Ternitz besiegelt Kooperation mit der Fachhochschule Kärnten

Die Stadtgemeinde Ternitz hat sich entschieden, den ersten Schritt zur Einrichtung einer tertiären Berufsausbildung zu setzen. Die Unternehmen, vor allem aber die Schüler, Lehrlinge und Facharbeiter der Region sollen davon profitieren. Gestern wurden im Ternitzer Stadtrat einstimmig die Weichen gestellt.

Das Schwarzatal, allen voran die Stadtgemeinde Ternitz, hat aufgrund seiner weltweit erfolgreich agierenden Industrieunternehmen seit jeher den Ruf, mit hervorragend ausgebildeten Facharbeitern Werkstücke, Maschinen und technische Anlagen von allerbester Güte zu produzieren. Mit Fortschreiten der technischen Entwicklung wurde im Gespräch mit zahlreichen Unternehmen am Standort Ternitz ein großer Bedarf an Weiterbildungsmöglichkeiten in der klassischen Disziplin des Maschinenbaus festgestellt. „Alles ist Maschinenbau“, wie es einer der hochkarätigen Gesprächspartner so salopp formuliert hat, trifft hier wohl den Nagel auf den Kopf. Ob nun kleinste Bauteile für computergesteuerte Anlagen konzipiert und realisiert werden, oder – quasi am anderen Ende der Skala – eine mächtige Industriemaschine für die Herstellung von hochwertigen Produkten gebaut werden muss: Vom kleinsten bis zum größten Bauteil ist Maschinenbau gefragt. Unter den für eine Kooperation in Frage kommenden akademischen Einrichtungen hat sich nach mehreren intensiv geführten Gesprächen die Fachhochschule Kärnten als idealer Partner erwiesen. Diese bietet neben einer modernen und attraktiven Lerninfrastruktur das Fach Maschinenbau in unverfälschter Form auf dem Letztstand der Technik an.

Projektentwickler DI Dr. Gerhard Pramhas, LAbg. Vizebürgermeister Mag. Christian Samwald, Bürgermeister Rupert Dworak und Stadtamtsdirektor Mag. Gernot Zottl (v.l.) stellen das Kooperationsprojekt vor

Als erster Schritt soll nun, gestützt auf das Angebot der Fachhochschule Kärnten, ab Herbst 2020 ein Studienbefähigungslehrgang mit den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Physik angeboten werden. Qualifizierten Facharbeitern in den Betrieben sowie allen anderen Interessenten soll damit einerseits eine Aufqualifizierung für deren aktuelle berufliche Tätigkeit ermöglicht, aber auch die Grundlage für den erfolgreichen Besuch einer weiterführenden, möglichst vor Ort stattfindenden Ausbildung geschaffen werden. Das erklärte Ziel ist es jedoch, in Zukunft einen FH-Bachelor- oder Masterlehrgang am Standort Ternitz anzubieten. „Leider wurde ein Antrag, diesen zukunftsweisenden Lehrgang, der die Basis für darauf aufbauende Angebote mit Partnern aus dem tertiären Sektor sein wird, im NÖ Landtag zweimal von ÖVP, FPÖ und NEOS abgelehnt, obwohl gerade unser Projekt in die NÖ Hochschulstrategie 2025 perfekt passt“, skizziert LAbg. Vizebgm. Mag. Christian Samwald. So ist man auch aufgrund des Lehrangebotes, das es in dieser Form in Niederösterreich nicht gibt, auf die FH Kärnten gestoßen. „Diese weiterführende Ausbildung werden die von der Stadt Ternitz entsandten Fachleute unter intensiver Einbindung von Führungskräften der kooperierenden Unternehmen gemeinsam mit einer tertiären Bildungseinrichtung, vorzugsweise der Fachhochschule Kärnten, erarbeiten, um den Unternehmen und den Studenten eine unmittelbare Anwendbarkeit der gelehrten Inhalte gewähren zu können“, gibt Bürgermeister Rupert Dworak einen Ausblick in die nähere Zukunft.

Auch den Absolventen des BORG Ternitz, natürlich gerne auch den Absolventen des Gymnasiums in Neunkirchen, soll mit diesem weiterführenden Bildungsangebot Lust auf Technik gemacht und Unterstützung beim Einstieg in eine technische Ausbildung geboten werden. „Wir erwarten von der Einrichtung dieses Lehrganges als positiven Nebeneffekt, dass sich die Betriebe der Region in einer Art Cluster zusammenfinden und sich als unternehmensübergreifendes Technologiezentrum entwickeln“, gibt sich der für Wirtschaftsangelegenheiten zuständige LAbg. Vizebürgermeister Mag. Christian Samwald zuversichtlich.

 

Foto: Wilfried Scherzer-Schwarzataler

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