Coppelius sind eine Band mit einer beeindruckend langen Historie, deren erstes Konzert – wenn man den vergilbten Chroniken Glauben schenken darf – bereits Anno 1803 stattfand. Keinen Tag gealtert, sind die eleganten Zeitreisenden ihrem Stil treu geblieben, tragen beharrlich Gehrock und Zylinder und sind die einzige Kapelle, welche sich auch in diesen modernen Zeiten noch einen Butler leistet. Im heurigen Jahr 2023 heben wir das Absinthglas zum Toast für ein historisches Jubiläum: 220 Jahre Coppelius wird am 11. Februar in der Szene Wien (für dein Navi: Hauffgasse 26, 1110 Wien) feierlich zelebriert. Sei dabei! Beginn: 20 Uhr.
In diesem historischen Jahr gibt es auch ein neues Album der Herren Coppelius zu hören. Düsterer sind sie geworden mit den Jahren. Das Cello dröhnt wie eine Wand aus elektrischen Gitarren, darunter bebt der Kontrabass und in den Höhen schneiden die Klarinetten durch das Arrangement. Nach 220 Jahren wurde die coppelianische Hardrocksonatenhauptsatzform endlich perfektioniert.
Auf ihrer Jubiläumskonzertreise spielt die Kapelle Werke vom neuen Album und aus dem zweihundertundzwanzigjährigen Oevre. Dabei wird strikte Contenance gewahrt – zumindest anfänglich, denn später fliegen Haare, Zylinder & Requisiten. Ein heilsamer Tumult. Coppelius hilft in Zeiten wie diesen garantiert!
Besungen werden nebst romantischer Literatur und den Wirren, die die moderne Zeit für die Gentlemen aus längst verganenem Zeitalter birgt, zeitlose Gedanken und Gefühle, oft in der Ästhetik des Steampunk, der Coppelius so nah stehen, dass sie in der Szene oft als führende Steampunkband unserer Breiten bezeichnet werden. Überhaupt nimmt man auf dem Herrensitz Coppelius für sich in Anspruch, schon vor Jahrhunderten die Rockmusik erfunden zu haben – Elektrische Gitarre? Alles nur nachgemacht.
Für ihre Konzerte sind die Herren Coppelius berühmt – neben Klarinetten, Streichern und Schlagwerk finden immer neue, abstruse Instrumente aus der geheimen coppelianischen Musikwerkstatt in die Musik der Kapelle und bereichern sie mit irrsinnigen Klängen wie aus einer anderen Welt, teilweise mehr körperlich als überhaupt hörbar.
Foto © COPPELiUS