In vier Jahren sammelt sich einiges an, glaube mir. Davon kann der in Wien lebende Kärntner Austropop-Liedermacher Florian Bieche nämlich ein Lied singen. Was heißt eines… In seinem Fall sind es zweiundzwanzig Lieder, die du dir auf seinem neuen Album ‚k.wiena: Alles, was war (2020, 2021, 2022, 2023)‘, das jetzt auf der Scheibenwelt landete, anhören kannst. Es sind Songs, die der aus Klagenfurt stammende Florian mit seinem Mundartmusikprojekt zwischen 2020 und 2023 produziert hat.
„Gestatten, dass ich mich vorstelle: Ich bin Florian Bieche aka Gemischte Gefühle. In den vergangenen vier Jahren war ich als k.wiena aktiv. Ich habe lange nach einem passenden Namen gesucht, der die neuen Ansprüche meiner Musik schnell und einfach erklären kann und so habe ich mich im vergangenen Oktober dann in Gemischte Gefühle umbenannt. Inhaltlich spiegelt der neue Name die Ambivalenz wider, das Pendeln zwischen populären Melodien und gesellschaftskritischen Texten“, skizziert Florian, „Um den Übergang vom einen zum anderen möglichst fließend zu gestalten und meine alten Streamer auf AppleMusic und Co. nicht zu verlieren, trägt mein gestern erschienenes drittes Album auch meinen alten Künstlernamen im Titel „k.wiena: Alles, was war (2020, 2021, 2022, 2023)“.
So weit, so kompliziert… Das Album selbst greift diese Aspekte auch auf: Vor allem die damit verbundene stilistische Veränderung über die Jahre. Die Texte sind mitunter sehr persönlich, wenn man weiß, wie man sie verstehen muss. Das Schöne an dem Album ist, dass es viele ältere Songs enthält, die bereits im Radio zu hören waren. Gleichzeitig enthält es auch neue Versionen und Songs, die als Addendum seines Schaffens in den vergangenen vier Jahren betrachtet werden können. Besonders ‚I und mei Musik’ und ‚Heute gehts ma guat’ sind zwei Titel, die textlich bereits viel früher entstanden sind. Musikalisch spielen sie aber auf die Richtung an, die Florian für die kommenden Jahre vorschwebt. Viel kantiger, weniger glatt poliert, aber dafür noch greifbarer und ehrlicher.
Das Sammelalbum ist also gleichzeitig Abgesang und Wiedergeburt (im Marketing-Jargon Rebranding genannt). Stilistisch pendelt Gemischte Gefühle zwischen Austropop, Folk, Rock und ist der klassischen Liedermacherei. „k.wiena: Alles, was war (2020, 2021, 2022, 2023)“ spannt einen straffen Bogen zwischen diesen Elementen und lässt mitunter erahnen, welche neuen musikalischen Ergüsse man sich im kommenden Jahr von Florian Bieche erwarten kann.
Spoiler: Am 1. März des kommenden Jahres erscheint als Auskopplung des vierten Studioalbums die Single „Liebe Grüße, Polykrise“ im komplett neuen Sound-Gewand. Wir sind gespannt!
Foto © GEMISCHTE GEFÜHLE & MUND.ART RECORDS