Das obere Schwarzatal in den Ostalpen, April 1945, die Tage des ‚Tausendjährigen Reiches‘ sind gezählt. Innerhalb kürzester Zeit ist es auf ein Nichts geschrumpft, und am Rand dieses Nichts – vor dem Viadukt in Payerbach – steht die Rote Armee. Der blutrünstige Kreisleiter Johann Braun errichtet sein höchstpersönliches Standgericht, ein privates Mordregime, das in Reichenau an der Rax, in der Prein und in Schwarzau im Gebirge gnadenlos wütet. Die Namen der Opfer sind auch nach 80 Jahren nicht vergessen. Die Täter werden in ‚Die letzten Tage‘ von Martin Prinz vorgeführt.
Am Mittwoch, 16. April, präsentiert Martin Prinz in der Pfarrkirche von Reichenau seinen Tatsachenroman ‚Die letzten Tage‘. Beginn: 19 Uhr.
Willkürlich werden Menschen abgeurteilt, mit denen er oder einer seiner Helfer eine Rechnung offen hat, ‚politisch Unzuverlässige‘, vermeintliche Deserteure, Angeschwärzte, Männer wie Frauen, Ältere und Jüngere, Leute, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind.
Martin Prinz erzählt in seinem Tatsachenroman vom Ungeheuerlichen, nüchtern und den Tatsachen verpflichtet. Das ist möglich, weil den Mördern von damals wenig später der Prozess gemacht wurde. Weil das Monströse in penibler Kleinarbeit aufgearbeitet wurde. Und weil es zwei Menschen, die um ein Haar in das Geschehen verwickelt worden wären, der eine als Täter, der andere als Opfer, ein Leben lang keine Ruhe ließ.
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MARTiN PRiNZ – Die letzten Tage | Roman | 261 Seiten | Gebunden | € 24 | sFr 33 | ISBN 978 3 99027 415 6 |
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MARTiN PRiNZ – geboren 1973, aufgewachsen in Lilienfeld, lebt als Schriftsteller (u.a. Der Räuber und Die letzte Prinzessin) in Wien, schreibt Reisegeschichten, Drehbücher und Romane. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich, Drehbuch-Preis des Filmfestivals in Gijon, ‚Outstanding Artist Award‘ der Republik Österreich.
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Fotos © Lukas Beck, Verlag Jung und Jung