Wie, es geht Dir auf die Nerven schon im Oktober im Supermarkt von Schoko-Weihnachtsmännern angegrinst zu werden? Du kannst es nicht mehr hören, wenn sich die Weihnachtsseligkeit wie eine Nassschneelawine schwer aufs Gemüt legt?Dann geht es Dir wie Como.
Du kannst es partout nicht leiden von einem Laden zum nächsten zu hetzen und überall von Klingeling, Plastikbäumen und Türmen von bunt verpackten Fake-Geschenken nahezu erschlagen zu werden? Du hast ein Problem mit „Last Christmas“? Wie, das alles magst Du nicht? Dann herzlich willkommen im Club und dieser ist größer als die einlullende, omnipräsente Weihnachtsseligkeit vermuten lässt.
„Einfach nur Como. Das ist mein Spitzname“, sagt die junge Musikerin und sie schwärmt, „Ja, es hat etwas mit dieser wunderbaren Stadt in Italien zu tun. Es ist da unglaublich schön und es ist für mich definitiv der Ort zur Selbstfindung.“ Como lebt heute in der Steiermark und im Frühjahr 2013 wird ihr erstes Album erscheinen: „Music Diary“. Allesamt Songs von Como. Sie schreibt ihre Songs am Piano und singt über ihr Leben, ihre Erfahrungen, Erlebnisse. Como bündelt die Gedanken einer jungen Frau in nahezu magische Textzeilen und bettet diese in Musik. Songs wie „Look Out, It’s Christmas“ entstehen daraus.
Die Geschichte dieses Liedes schrieb auch das Leben. Como jobbte zu Anfang ihres Studiums zur Weihnachtszeit in einem Brauhaus. Bier schleppen zu alkoholschwangeren Männern im „besten Alter“, Zigarrendunst, der jeden Blick eintrübt und viel zu laute Musik aus dem Lautsprecher. Ununterbrochen. „Gut 30 Mal am Abend Last Christmas – es war sowas wie ein Trinkspiel und jeder musste das Glas heben – ich konnte den Song dann eines Abends einfach nicht mehr hören. Das ganze gute Trinkgeld war mir egal, ich hab’s einfach nicht mehr ausgehalten, habe den Job hingeschmissen, bin heim und aus all dem Erlebten ist unmittelbar darauf dieses Lied entstanden“, erzählt Como. „Natürlich kam dann noch dazu, dass ich damals in einer zerbröckelnden Fernbeziehung steckte und ganz allein in einer großen Wohnung gewohnt habe. Das drückt einem zu Weihnachten dann schon auf’s Gemüt.“ Sie hat den Song, so wie alle ihre Lieder, vorerst in ihrem Tagebuch weggesperrt. Ein paar Jahre später, darf „Look Out, It’s Christmas“ nun raus und hat alle Chancen zur Club-Hymne der Weihnachtsgetöseverweigerer zu werden.
„Eigentlich mag ich ja die Weihnachtszeit, aber nicht so wie sie heute über uns herfällt. Ich wünsche mir mehr Besinnlichkeit, viel weniger Kommerz, dass wir mehr für einander da sind. Zeit für uns und unsere Lieben haben und die Augen öffnen, für die Dinge von denen der bunte Weihnachtskitsch in den Straßen und Läden ablenkt. Und ich glaube, da bin ich nicht alleine“. Ist sie nicht. Es weihnachtet schwer oder: Danke, Como, für dieses Lied!