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Herbert Hirschler | Himmel, Herrgott, Meer, Musik | Leykam Buchverlag

Der Jakobsweg – mal ganz anders! Man muss nicht unbedingt Pilger sein, um dieses Buch zu lieben. Im Gegenteil „Himmel, Herrgott, Meer, Musik“ ist auch für absolute Pilgermuffeln geeignet. Wer möchte, kann seine Wanderschuhe getrost im Keller stehen lassen und sich mit Herbert Hirschler, dem Dichter und Autor aus St. Johann bei Ternitz, auf eine außergewöhnliche und sehr witzig beschriebene Reise bis ans Ende der Welt machen.

 

Aber natürlich geht es in „Himmel, Herrgott, Meer, Musik“ um das Pilgern. Und zwar um das Pilgern am anderen Jakobsweg, der Ruta del Norte entlang der spanischen Biskaya-Küste. Doch in erster Linie soll das Buch Lust darauf machen, einmal etwas anderes zu probieren. Auszubrechen aus dem Alltag, sich auf das Wesentliche zu besinnen, seinen Rucksack zu packen und einfach loszumarschieren. Und es ist nicht so wichtig, wie und wo man sich seine Träume erfüllt Hauptsache ist: Man tut es!

Die Ruta del Norte gilt als die schönste, aber auch als eine der schweißtreibendsten Varianten des Jakobsweges. Nur an die sieben Prozent aller Jakobsweg-Pilger wählen diese außergewöhnliche Alternative entlang der spanischen Biskaya-Küste nach Santiago. Während jedoch der normale Weg, der Camino Frances, mittlerweile meist völlig überlaufen ist, findet man am Küstenweg immer noch die Möglichkeit, völlig alleine durch eine unberührte Natur zu wandern.

Herbert Hirschler bricht in Hendaye auf.

Herbert Hirschler hat in einem überaus humorvollen und lockeren Reisebericht sehr deutlich beschrieben, dass man auch als nicht ganz durchtrainiertes Schwergewicht diesen Weg schaffen kann. 37 Pilgertage führten Herbert Hirschler vom französischen Grenzort Hendaye zunächst über den Camino de la Costa mehr als 700 Kilometer entlang der spanischen Atlantikküste bis nach Ribadeo. Danach ging es 200 Kilometer am Camino del Norte quer durch Galicien bis Santiago de Compostela und schließlich noch weiter bis zum „Ende der Welt“, nach Finesterre. Als Draufgabe marschierte er dann quasi zum Auslaufen noch nach Muxia, einem weiteren Heiligtum an der Atlantikküste. Laut seinen eigenen GPS-Aufzeichnungen marschierte er 1.100 Kilometer durch den Frühling Spaniens. 1.100 Kilometer, die er dazu nutzte, seinen Körper und seine Seele neu durchzustarten – und von 15 Kilo Körpergewicht und 1.000 Tonnen Alltagsmist zu befreien.

„Himmel, Herrgott, Meer, Musik“, so der Buchtitel, beschreibt im Großen und Ganzen die gefühlsmäßige Großwetterlage des St. Johanner Autors auf seinem Weg durch den Frühling Spaniens. Dem Himmel so nah, den Herrgott an seiner Seite, am Meer entlang aber Musik? Ja, vor allem auch Musik, denn Herbert Hirschler ist als Liedtexter für knapp 600 Titel quer durch alle Bereiche der Schlager- und Volksmusik bekannt. Und einige dieser Schlagerstars wie Marianne und Michael, Melanie Ösch, Pfarrer Franz Brei, Klostertaler Markus Wolfahrt, Stoakogler Fritz Willingshofer sowie der Ladiner Joakin Stuffer lassen die Leserin, den Leser in diesem Buch an ihren ganz persönlichen Gedanken über das Pilgern und Ankommen teilhaben. Vielleicht ist das auch der Hauptgrund, warum man eine Pilgerschaft startet ein Dankeschön für alles, was man im Leben erreicht hat. Oder auch um zu bitten, dass man in schwierigen Situationen nicht alleine gelassen wird. Vielleicht aber sehen manche Pilger den Weg auch nur als sportliche Herausforderung? „Ich wünsche Herbert Hirschler, dass er die Erfahrungen seiner tiefgehenden Wallfahrt so weiterschenkt wie geistige Perlen, die man hart erkämpfen und erleiden muss“, schreibt der singende Pfarrer Franz Brei dazu.

Geschafft! Westlicher ist nur noch der Atlantik und der Sonnenuntergang.

Herbert Hirschler, geb. 1965, verheiratet, zwei Kinder; IT-Manager bei Voith Papers in Wimpassing, komponierte an die 600 Musiktexte im Bereich der Schlager- und Volksmusik. Wurde zweimal Sieger der österreichischen Vorentscheidung zum Grand-Prix der Volksmusik, dritter Platz im Finale Grand-Prix der Volksmusik 2010 in München mit Pfarrer Franz Brei: „Das Leben“  und Sieger beim Alpen-Grand-Prix 2008 in Meran mit dem Ensemble Hansi Stermetz: „Was wär die Welt ohne uns“. Bislang acht Gold- und drei Platinauszeichnungen.

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