Auf diesem brandneuen Album hat der österreichische Bariton Klemens Sander gemeinsam mit dem norddeutschen Pianisten Justus Zeyten die nuancenreichen Stimmungen von Franz Schuberts „Schwanengesang“ in packender und sehr persönlicher Weise festgehalten. Unser Plattentipp.
Schuberts letzte Lieder nach Gedichten von Heine, Rellstab und Seidl wurden 1829, wenige Monate nach dem Tod des Komponisten, von seinem Verleger Tobias Haslinger zum „Schwanengesang“ vereint. Auf der eben bei Preiser erschienenen CD „Schwanengesang“ präsentieren Klemens Sander und Justus Zeyten nun die Heine-Lieder des „Schwanengesangs“ in der ursprünglichen Abfolge aus Heines „Buch der Lieder“. Dadurch ergibt sich ein harmonischer dramaturgischer Ablauf, eine charakteristische tonartliche Ordnung und eine stringente inhaltliche Handlung. Schuberts letztes Lied, die „Taubenpost“, mit dem Haslinger dem Zyklus einen heiter gestimmten Ausklang verlieh, wird mit den Liedern op. 105 nach Gedichten von Johann Gabriel Seidl, die ebenfalls in Schuberts letzten Lebensjahren entstanden sind, ergänzt.
Klemens Sanders warmes Timbre, sein raffiniertes Spiel mit Tonschattierungen und -abstufungen verbunden mit einer durchdringenden, wahrhaftigen Interpretation lassen gemeinsam mit Justus Zeyens differenziertem, stets neue Details eröffnendem Klavierspiel einen „neuen“ Liedzyklus von nie nachlassender Intensität entstehen.
Klemens Sander Bariton
Der österreichische Bariton und ehemalige St. Florianer Sängerknabe studierte in Wien bei Helena Lazarska, Robert Holl und David Lutz. Weitere künstlerische Impulse erhielt er in Meisterklassen von Thomas Hampson, Gundula Janowitz und Hartmut Höll. Als Preisträger des „Richard Tauber Prize“, des Schumann-Wettbewerbs Zwickau und des Gesangswettbewerbs s´Hertogenbosch widmet er sich mit besonderer Hingabe dem Lied- und Oratorienfach. Seit 2007 verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Pianisten Justus Zeyen. Als international gefragter Konzertsolist und Liedsänger folgte Klemens Sander Einladungen u.a. zu den Salzburger Festspielen, in den Wiener Musikverein und ins Wiener Konzerthaus, in die Berliner Philharmonie, in die Londoner Wigmore Hall, ins Gewandhaus Leipzig, in die Suntory Hall Tokio, zum Schleswig-Holstein Musik Festival, zum Kammermusikfest Lockenhaus und zum Musik Festival Grafenegg.
Seine vielseitige künstlerische Laufbahn führte ihn ebenso auf internationale Opernbühnen, unter anderem an die Volksoper Wien, das Theater an der Wien, die Nationaloper Vilnius, das Grand Theatre Luxembourg und an das Badische Staatsheater Karlsruhe, wo er in vielen großen Rollen seines Faches zu hören war. Bisherige Zusammenarbeit verband ihn u.a. mit Dirigenten wie Bertrand de Billy, Thomas Dausgaard, René Jacobs, Carlos Kalmar, Kent Nagano, Andrés Orozco-Estrada, Kirill Petrenko, Georges Prêtre, Helmuth Rilling, Jérémie Rhorer und Donald Runnicles.
Von Klemens Sander sind bereits diverse CDs erschienen, beispielsweise Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen, Beethovens IX. Symphonie, Faurés Requiem, Händels Judas Maccabaeus, Verdis Messa da Requiem. Schuberts „Schwanengesang“ ist Klemens Sanders Lied-Debütalbum.
Justus Zeyen Piano
Justus Zeyen wurde in Kiel geboren und erhielt seine Ausbildung in Hannover bei Karl Engel und Bernhard Ebert. Seine Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker, hauptsächlich aber als Liedpianist, führte Justus Zeyen durch Europa, die USA und Japan. Dabei trat und tritt er u.a. mit Thomas Quasthoff, Juliane Banse, Dorothea Röschmann, Diana Damrau, Luca Pisaroni, Florian Boesch, Measha Brüggergosman und Michael Schade auf. Mit Klemens Sander war er bisher mit Liederabenden im Mozarteum Salzburg, im Centre des Arts Pluriel Luxembourg und ihm Rahmen des Ocean Sun Festivals zu Gast. Weitere Verpflichtungen führten ihn u.a. an die Mailänder Scala und an das Theater an der Wien, in die Berliner Philharmonie, die Wigmore Hall London, den Musikverein Wien, das Concertgebouw Amsterdam, nach Madrid, Barcelona, San Francisco, Boston, Los Angeles und in die Carnegie Hall New York. Er folgte Einladungen zu bedeutenden Festivals wie u.a. den Berliner und Wiener Festwochen, den Münchner Opernfestspielen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Festwochen Bad Kissingen, der Schubertiade Schwarzenberg, dem Musik Festival Grafenegg, Mostly Mozart New York, dem Tanglewood Music Festival und dem Oregon Bach Festival.
Justus Zeyen hat zahlreiche CDs für die Deutsche Grammophon Gesellschaft aufgenommen, die mit verschiedenen Preisen wie dem Echo Klassik, dem Cannes Award, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik und mit Grammy Nominierungen ausgezeichnet wurden.