Mechaniker Franz Kaltenegger (28) warf Würstl und Gselchtes raus und machte aus der Traditionsfleischhauerei in der Hessstraße 23 in Peisching (Neunkirchen) den einzigen Harley Davidson-Store zwischen Wien und Graz.
Wo sonst wenn nicht hier, wo Dorfwirt Hannes Beisteiner, Feuerwehrboss Johann Brandstätter und der ehemalige Stadtpolizeichef Sepp Koren ein Motorrad der Kultmarke Harley Davidson pilotieren, ist der Platz für einen Harley-Store geeigneter. Aber auch in der Familie von Shopbetreiber Franz Kaltenegger sind die Harley Davidson-Maschinen beliebtes Bewegzeug. Gut zwanzig Peischinger nennen zumindest eines dieser heißen Eisen ihr Eigen. In Relation zur Einwohnerzahl ist die kleine Neunkirchner Katastralgemeinde wohl fraglos die Harley-Hauptstadt Österreichs.
Kein Wunder, dass Franz Kaltenegger ausgerechnet in Peisching in der bekannten Fleischhauerei seiner Eltern einen Harley-Store eröffnete. Der junge Mechanikermeister, der das Gewerbe von der Pike auf gelernt hat und acht Jahre in Wien in der Triester Straße bei Fischer‘s Harley Davidson arbeitete, erfüllt sich seinen großen Traum: „Einerseits hat mich das Pendeln schon genervt, andererseits will ich den Familienbetrieb weiterführen“, skizziert Franz Kaltenegger den wilden Ritt „back tot he roots“.
Rund 70.000 Euro nahm Kaltenegger in die Hand, verabschiedete sich von Würstln und Gselchtem, Koteletts und Beiried und machte aus der Fleischauerei auf rund 300 Quadratmetern einen Shop samt Werkstätte, der alles bietet was das Harley-Herz begehrt, von den neuesten Modellen, über Gebrauchte, Service und Reparatur bis Bekleidung und Airbrush. Zur Eröffnungsparty des „CultBikes“-Store rollten schwere Maschinen aus ganz Österreich nach Peisching, das sich anhebt, die Hochburg der US-Kultbikes zu werden. Jedenfalls
könnte das berühmte Dorffest eine donnernde Konkurrenz im Veranstaltungskalender bekommen. Wermutstropfen für den Neo-Unternehmer: „Zum Harley-Fahren komme ich kaum noch.“
Bilder von der Bikerparty gibt es hier:
