… sondern auch eine veritable Finanzkrise, die uns wieder einmal daran erinnert, dass noch gar nichts ausgestanden ist auf unserem schönen Kontinent.
Allerdings wurde bei der „Rettung“ der Insel auch eine dünne rote Linie überschritten: Erstmals werden jene Kräfte zur Kasse gebeten, die mit ihrer maßlosen Gier (und mit unserer begeisterten Unterstützung) unser ganzes soziales System in Schieflage gebracht haben. Der Beginn einer neuen Entwicklung?
Der Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister hat auf eine gefährliche Entwicklung hingewiesen, nämlich die Erosion unseres Systems von oben und unten. Die Armen am unteren Ende der Sozialleiter lernen immer besser mit ihrer Situation umzugehen und nutzen Förderungen, Schwarzarbeit und Sozialleistungen hemmungslos aus (ob ihnen etwas anderes übrig bleibt ist eine ganz andere Frage). Die Reichen am oberen Ende tricksen das Steuersystem mit Hilfe des Bankensystems nach
Strich und Faden aus und leisten keinen adäquaten Beitrag zum allgemeinen Wohlstand. Diese Entwicklung dringt immer weiter vor und erreicht den Mittelstand. Dann geht das Licht aus.
Das große Römische Reich, sagt eine vielzitierte These, ist nicht an seinen Feinden zugrunde gegangen, sondern weil sich seine Bürger immer desinteressierter zeigten, es zu erhalten. Wir werden sehen, ob der Westen, in dem wir leben, ihm ebenso still und leise folgen wird.