Was wissen wir schon von Rumänien? Viele recht wenig. Jochen Schmidt lädt zu einer kurzweiligen literarischen Entdeckungsreise zwischen Donaudelta, Siebenbürgen und dem Schwarzem Meer.
Vom Banat bis nach Bukarest, von Hermannstadt nach Transsilvanien, ins „Land jenseits der Wälder“: Der Autor erzählt von Schnaps, der auf Obstbäumen wächst, von Draculas Nachfahren und so wichtigen Erfindungen wie dem Düsenflugzeug oder dem Kugelschreiber. Von einem Land, in dem ein prächtiges Haus „Villa Schmiergeld“ geannt wird und der Alltagshumor allgegenwärtig ist. Das heute stolz auf die Überreste römischer Besatzung blickt und den Einfluss Moskaus verschmäht. Wo Baustellen wie Spielplätze aussehen und im Kramerladen an der Ecke neben Brot und Gemüse auch Fotokopien und Versicherungen zu kaufen sind. Von Constantin Brâncuși, der schon als Kind aus einer Obstkiste eine Geige gebaut haben soll. Und von der Poesie des Provisorischen. Plattenbauten und Parlamentspaläste, die wilde Natur der Karpaten, die Klöster der Moldau und eine blühende Comic-Kultur: Jochen Schmidt offenbart den Charme eines Landes, von dem wir viel zu wenig wissen.
Jochen Schmidt
Jochen Schmidt, 1970 in Berlin geboren, war 1999 Mitbegründer der Berliner Lesebühne „Chaussee der Enthusiasten“. Er ist Übersetzer und Autor, u.a. des Romans „Müller haut uns raus“ und der Bände „Triumphgemüse“, „Meine wichtigsten Körperfunktionen“ und „Schmidt liest Proust“. Er hat in Bukarest studiert und bereist, nach Auslandsaufenthalten in Brest, Valencia, Rom, New York und Moskau, in den letzten Jahren immer wieder Rumänien. Jochen Schmidt lebt in Berlin; bei Piper erschien auch seine „Gebrauchsanweisung für die Bretagne“ (Schwarzataler Online stellte vor).