… immer weitere Kreise. China geht als Motor der Weltwirtschaft langsam die Luft aus und der Westen kriegt seine Geldpolitik nicht in Griff. Einfach nur billiges Geld in die Marktkanäle zu pumpen, hilft der Spekulation, weitere Blasen zu bilden.
Der realen Wirtschaft geht’s weiterhin nur mühsam. Ist das kapitalistische Experiment nach 250 Jahren etwa am Ende, wie Karl Marx hoffte? Eines zeichnet sich jetzt schon ab: Die Steuerung der Wirtschaftsentwicklung über Wachstum wird – zumindest für den Norden der Erde – schwieriger. Die endlose Konsumspirale kann keine Dauerlösung sein, denn jetzt schon beginnen sich viele Menschen zu fragen, warum sie nicht einfach ihr Leben leben können, ohne dauernd neue „Konsum-Güter“ gut finden zu müssen. Es kann also durchaus ein Effekt der aktuellen Krise sein, dass sich das Wirtschaftssystem umstellen muss. In welche Richtung, ist allerdings den Experten alles andere als klar.
Das 4.000 Jahre alte chinesische Weisheitsbuch I Ging (sprich: i dsching) sieht als ideale Regierungsform den Herrscher, der das Volk wirken lässt und sich möglichst wenig einmischt. „Wenn der Edle sein Werk getan hat, glaubt das Volk, es habe alles selbst getan“, heißt es da. Das kann man auch als basisdemokratischen Ansatz kombiniert mit weiser Führung deuten. Es sind also vielleicht nicht die großen Würfe und Theorien, die uns aus dem derzeitigen Schlamassel herausziehen, sondern eine kleine stetige Veränderung der Paradigmen, die die Menschen in ihrem Handeln leiten. Nicht Konsum, sondern Glück als Leitmotiv, nicht Hedonismus, sondern ein geglücktes Leben. Wir leben auf der nördlichen Halbkugel der Erde beinahe überall im Paradies. Das zu erhalten braucht es nur eine gerechtere Verteilung der Ressourcen Essen, Wohnen, Bildung und Kultur und vor allem Frieden und Kooperation mit jenen Erdteilen, die sich noch im Aufbau von Wohlstand befinden. Das wäre der einfache und sichere Weg dorthin, dass es uns allen gut geht.