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Wo das Meer am tiefsten ist‘ liefen ‚love god chaos‘ auf Grund

Einige werden ‚love god chaos‘-Mastermind Marcus Heider von früheren Projekten rund um die steirische Hauptstadt Graz kennen – The Trainleaders, Spuk (mit Musikern von Son Of The Velvet Rat und The Base) und mehr. Mit ‚love god chaos‘ entstand jetzt das Album ‚Wo das Meer am tiefsten ist‘. Am 27.5.2014 stellen ‚love god chaos‘ in Wien im Cafe Carina ab 21 Uhr und am 6.6.2014 in Bruck an der Mur in der Exil Music Bar ab 20 Uhr ihr neues Schallwerk vor.

Die Wurzeln der Grazer Indierockband love god chaos reichen zurück bis ins Pre-Download-Zeitalter. Mit der vom Britpop beeinflußten Band The Trainleaders veröffentlicht Marcus Heider in den Jahren 1996 bis 2003 drei Alben, die den großen britischen Vorbildern ziemlich nahe kommen. 1997 gründet er nach der Lektüre der Heftromanreihe „Geisterjäger John Sinclair“ die Band Spuk. Benannt ist das musikalische Kollektiv, das mit Anne Weinhardt (Son Of The Velvet Rat), Norbert Wally und Albi Klinger (beide The Base) bekannte VertreterInnen der Grazer Rockszene mit an Bord hat, nach dem mächtigsten Gegner John Sinclairs. Zu Beginn spielt man nervös-fiebrigen Rock mit deutschen Texten, on the ground, nicht underground, die Arrangements sind sparsam, wenn nicht sogar karg: Reduktion statt Opulenz oder, um ein Shakespeare-Postulat zu zitieren: „Mehr Inhalt, weniger Kunst!“

Im Laufe der Jahre werden die Songs und Sounds breitbeiniger, ein Demoalbum („Konzentrat“) erschien 2002. Der Longplayer ist ein offensives, ruppiges und großspuriges Statement, bleibt aber vertriebs- und labelos. Im Anschluß an die Veröffentlichung rockt die Band beinahe jede Schlucht Österreichs. Im Laufe der Zeit verdichtet sich der ungestüme Sound und eigenwillige, gewitzte und exzentrische deutsche Indiepop-Songs dominieren die Setlist der Band. Spuk haben ihren Sound gefunden. Marcus Heider schickt sich und seine Band ins Studio und nimmt im Laufe von 2007 das Album „Automat“ auf. Mit Gottfried Schuster von Karmatraxx in Wien ist ein Produzent mit an Bord, der liebevoll und konsequent die Spreu vom Weizen trennt. Spuk kann man zappeln, tanzen und rocken. Die Präsentation des neuen Albums ist das letzte Lebenszeichen der Band in dieser Formation. Nach einer musikalischen Zwangspause von zwei Jahren stoßen 2010 neue Musiker zur Band. Eine neue Spuk-Inkarnation präsentiert ausschließlich neues und nicht aufgenommenes Material. Markus Kertz, Erwin Kraxner (beide My Wicked Wicked Ways), Felix Krüger (Sado Maso Guitar Club) und Marcus Heider loten mit dem neuen Material Untiefen aus, an die man sich bisher nicht gewagt hatte. Die Songs sind wärmer, konsequenter und athmosphärischer.

 

‚love god chaos‘

Ende 2012 ist die Metamorphose abgeschlossen. Aus Marcus Heider wird John Krempl, ein Alter Ego, das seit 2007 durch die digitalen Zwischenwelten geistert. Mit John verbeugt sich M.H. vor einem der Gründungsväter des seelenvollen Songwritings, Krempl ist nichts weniger als eine leicht patzige, ironisch codierte Umschreibung für das, was man mit sich trägt, liebt und wovon man sich ungern trennt. Bei Konzerten mit love god chaos wird ein neuer Namen gefunden, der in der Musik als klangliche Entsprechung schon da ist. Mit dem Öffnen der Band verliert sich die Angst, deutlich zu sein.  love god chaos tragen in ihrem Namen ein großes Gefühl, eine große Idee und einen großen Zustand. Er repräsentiert die Lust der Band am Experiment, die Freude am Lärm, ihr Gespür für Dynamik, ihre Hingabe und Konsequenz. Die Wunden, die das Leben schlägt und neue Hände, die neue Töne produzieren, lassen Spuk implodieren. love god chaos steigen als kompakte Band aus der Asche. Neue Songs entstehen, wachsen und strahlen.

 

Wo das Meer am tiefsten ist

Auf „Wo das Meer am tiefsten ist“ ist keine reine Gitarrenband mehr zu hören. Neben ineinander verzahnten Gitarren hört man Posaune, Klavier, Sitar, Satelliten und zufallende Türen. Der Motor der Band ist Sehnsucht. Ein Nährboden für epische und opulente Songs, die gegen den Strich gebürstet sind, über das Radiosongformat hinauswachsen und keine Scheu vor großen Melodien haben. So können Seelenstreichler entstehen, die Gänsehaut verursachen. Mit viel Euphorie, Geduld, Energie und Gelassenheit erzählen love god chaos ihre Geschichten von Verlorenen und Gescheiterten, von Getriebenen und Geworfenen, von Sehnsüchtigen und Suchenden. In den Liedern taucht man ab in dunkle Ozeangräben und trifft auf interstellare Piraten. love god chaos singen über Begegnungen und das, was daraus entsteht. Der Blick von love god chaos auf die ProtagonistInnen, die die Songs bevölkern, ist wissend, aber humor- und liebevoll. Neben ineinander verzahnten Gitarren hört man Posaune, Klavier, Sitar, Satelliten und zufallende Türen. Der Motor der Band ist die Sehnsucht. Ein Nährboden für epische und opulente Songs, die gegen den Strich gebürstet sind, über das Radiosongformat hinauswachsen und keine Scheu vor großen Melodien haben. So sind Seelenstreichler entstanden, die Gänsehaut verursachen.

Optisch präsentiert sich die Band so klassisch wie das Albumformat, das Bewusstsein für Dramaturgie und Spannungsbögen vermuten lässt. Die Band trägt Schwarz und findet sich in skurrilen und nicht alltäglichen Situationen wieder. Für die Präsentation drehte und dreht die Band Videos zu allen neun Songs, die das herkömmliche Videoformat ästhetisch und erzählerisch sprengen: Das Bizarre, das der Musik eigen ist, zieht sich auch durch die kurzen Musikfilme. Kontrastreiche Schwarz-Weiß-Szenen, die auf die Ästhetik alter expressionistischer Klassiker aus der Frühzeit des Tonfilms verweisen, lassen die Musik beängstigend groß werden. Die Band hat Lust an der Verkleidung, am Spiel, an der Charade. Erstaunlich, wie demaskierend das Schlüpfen in Rollen und das Erzählen von Geschichten sein kann.

Anfang Mai 2014 folgt das Video zu „Johnny bleib“, bereits zu sehen sind „Du suchst das Meer“ und „Night Train to Bangalore“ unter http://www.lovegodchaos.at/video.

Mehr findest Du unter www.lovegodchaos.at und https://www.facebook.com/lovegodchaos

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