Schwarzataler Online
Werbeinsel - 200x200

Für eine Gesellschaft ohne Feindbilder, Hass und Hetze

Schon jahrzehntelange Tradition hat die Gedenkfeier der SPÖ Gemeindeorganisation Ternitz an die Ereignisse rund um den 12. Februar 1934. Ternitzer Sozialdemokraten leisteten dabei Widerstand und waren in Auseinandersetzungen und Kämpfe verwickelt.

Stadträtin Jeannine Gersthofer erinnerte in ihrer Ansprache beim Gedenkstein am Kindlwald an diese dunkle Zeit der Demokratie, als Sozialdemokraten verhaftet, verurteilt und hingerichtet wurden. „Die sozialdemokratische Partei, die Gewerkschaften und alle sozialdemokratischen Arbeiterorganisationen, einschließlich des Arbeitersamariterbundes, waren verboten. Damit war die Opposition größtenteils ausgeschaltet und der Weg zum Austrofaschismus geebnet“, so Gersthofer.

Gedenken an die Opfer des Bürgerkriegs 1934 in Österreich

Am 12. Februar 1934 setzten sich SozialdemokratInnen im Hotel Schiff in Linz gegen eine Hausdurchsuchung der Polizei zur Wehr. Mit diesem Kampf gegen staatliche Willkür begann der Bürgerkrieg: Im Auftrag des Dollfuß-Regimes gingen Bundesheer und Polizei gegen SozialdemokratInnen und GewerkschafterInnen vor. Tausende wurden getötet, eingesperrt oder mussten flüchten. „Und heute“, so Stadträtin Gersthofer, „drängen wieder rechtspopulistische bis rechtsextreme Kräfte in vielen europäischen Ländern nach vorne. Die Ursachen liegen in den Ängsten durch die vorherrschende Wirtschaftskrise und vor allem durch die Angst vor Überfremdung“.

Die Ternitzer SozialdemokratInnen setzen sich für eine Gesellschaft ohne Feindbilder, Hass und Hetze ein, davon sind Stadtrat Peter Spicker, Bezirksgeschäftsführer René Wunderl, Bürgermeister Landtagsabgeordneter Rupert Dworak, Stadtrat Gerhard Windbichler, Nationalrat Johann Hechtl, Stadträtin Jeannine Gersthofer, der Wimpassing Bürgermeister Walter Jeitler und Bürgermeister a.D. Robert Binder (v.l.) überzeugt.
Die Ternitzer SozialdemokratInnen setzen sich für eine Gesellschaft ohne Feindbilder, Hass und Hetze ein, davon sind Stadtrat Peter Spicker, Bezirksgeschäftsführer René Wunderl, Bürgermeister Landtagsabgeordneter Rupert Dworak, Stadtrat Gerhard Windbichler, Nationalrat Johann Hechtl, Stadträtin Jeannine Gersthofer, der Wimpassing Bürgermeister Walter Jeitler und Bürgermeister a.D. Robert Binder (v.l.) überzeugt.

Foto: Robert Unger

.

Dieser erste Abwehrkampf gegen den Faschismus in Europa darf nicht vergessen werden. Aber es soll nicht nur in Geschichtsbüchern geblättert werden, sondern gerade wir SozialdemokratInnen müssen dafür sorgen, dass nie wieder Menschen wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer politischen Einstellung zum Feindbild gemacht oder bedroht werden“, so der Vorsitzende der SPÖ Gemeindeorganisation Ternitz, Stadtrat Gerhard Windbichler, „Militärische Konflikte sind in Österreich heute Geschichte, aber sie finden direkt vor unserer Haustür statt. Mit Blick auf den Krieg in Syrien zeigt sich, dass Demokratie täglich gelebt werden muss, um sie lebendig zu erhalten, wofür auch soziale Sicherheit eine der Säulen ist – es ist unsere Pflicht, Kriegsflüchtlingen zu helfen. Gerade herausfordernde Situationen, wie wir sie gerade zu bewältigen haben, wollen RechtspopulistInnen ausnützen. Sie versuchen mit Rassismus, Hetze und Sündenbock-Politik von den wahren Problemen abzulenken. Ein anschauliches Beispiel dafür ist der Faschingsumzug in Maissau, bei dem mit rechtsextremen Symbolen gegen PolitikerInnen und Flüchtlinge gehetzt wurde. Hier wurde nicht nur über’s Ziel hinausgeschossen, wie manche sagen, für mich stellt das eine strafbare Handlung dar.“

Die Verrohung der Sprache sorgt für Polarisierung und Emotionalisierung. Sie hetzt die einen gegen die anderen auf, sie schürt Neid und Hass. „Wir Sozialdemokraten standen historisch immer auf der Seite der schwächsten Mitglieder in der Gesellschaft. Wir kämpfen für eine Welt in der alle Menschen, egal wo sie geboren sind, die gleichen Rechte haben und frei von Verfolgung und Unterdrückung leben können“, so Stadträtin Jeannine Gersthofer in ihrer Gedenkansprache

.

.

Schreibe einen Kommentar