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SchülerInnen putzen Schuhe – helfen Straßenkindern in Bolivien

Aufgeregt und gespannt erwartet kürzlich die 2C des G/RG Sachsenbrunn (Gemeinde Kirchberg am Wechsel) das Eintreffen ihres Ehrengastes aus Oberösterreich: Walter Witzany, Radiomoderator und – an diesem Tag viel wichtiger – Vertreter der Aktion „Alalay“, die drei Kinderdörfer für Straßenkinder in Bolivien unterhält.

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Große Freude macht sich breit, als Walter Witzany begrüßt werden kann (Geschenkkorb mit Köstlichkeiten aus der Buckligen Welt und „Schuhputzaction“ inbegriffen). Endlich darf man die stattliche Summe von weit über 1.000 € an den Ehrengast für die Aktion „Alalay“ überreichen – selbst erarbeitet mit Schuhputzen und Buffetbetrieb am Elternsprechtag.

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Walter Witzany bekam einen Geschenkskorb mit Leckereien aus der Buckligen Welt war.  Melanie, Christoph und Gregor freuen sich, dass das Präsent der Klasse so gut ankam
Walter Witzany bekam einen Geschenkskorb mit Leckereien aus der Buckligen Welt war. Melanie, Christoph und Gregor freuen sich, dass das Präsent der Klasse so gut ankam. Der Moderator berichtet, begeistert, erzählt, erklärt, beantwortet Fragen über „Alalay“

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Ein ergreifende Dankesrede beweist noch einmal, dass hier mehr geschenkt wurde als Geld. Und dann berichtet Walter Witzany mit drei Videobeiträgen von Alalay und den Verdiensten dieser Organisation in Bolivien. Er schildert die Armut, die Trost- und Chancenlosigkeit der Straßenkinder und weist auf die Situation in Bolivien hin: in manchen Spitälern gibt es kein Essen, die Angehörigen müssen es den Patienten bringen; die Wohlhabenden bewohnen eine Stadt in der Stadt mit Grenzüberwachung; Kinder werden von Polizei und Todesschwadronen auf Leben und Tod gejagt; Kinder müssen bei Regen und Kälte in den Grabnischen am Friedhof übernachten – für die SchülerInnen in Sachsenbrunn unvorstellbare Zustände.

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Spendenübergabe für Straßenkinder in Bolivien: Stefan, Klara, Veronika, Valentin und Thomas übergeben im Namen der Klasse die Einnahmen aus ihrem Projekt
Spendenübergabe für Straßenkinder in Bolivien: Stefan, Klara, Veronika, Valentin und Thomas übergeben im Namen der Klasse die Einnahmen aus ihrem Projekt

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Witzany bedankte sich in überzeugender und motivierender Art und Weise für das Engagement, den Einsatz und das Einfühlungsvermögen der SchülerInnen, die versuchten, durch eigenes Engagement das Los der Kinder in Bolivien ein Stückchen zu verbessern. Der Radiomoderator hofft, dass dieser Besuch ein Beginn ist, der Beginn einer Zusammenarbeit zum Wohl der Kinder in Österreich und in Bolivien.

Apropos Anfang: Wie kam es überhaupt zu diesem Projekt?

Wie alles begann

Am Anfang stand ein Referat über bolivianische Straßenkinder und die Hilfsorganisation „Alalay“ im Deutschunterricht, das die SchülerInnen in seinen Bann zog. „Herr Professor, könnten wir nicht am Sprechtag eine Schuhputzaktion für Alalay organisieren? Die Klasse wäre voll dafür“, kam wenige Tage nach dem Referat der Vorschlag aus der Klasse. Tolle Idee, aber dann gleich mit Buffet. Und nicht nur Mehlspeise, Brötchen wären doch sicher manchen Eltern lieber. Und wo nehmen wir die Getränke her?

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Daniela, Melina und Gregor warten bereits gespannt mit den „Buffetwagen“ auf ihren Einsatz
Melina, Carina, Sophie und Lena präsentieren stolz ihr appetitliches Buffet

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Also folgten kurz darauf die Vorstellung der Idee in der Direktion und die begeisterte Zustimmung des Direktors. Verantwortliche und Organisationsteams für Getränke, Mehlspeisen, Verkaufswagen, Schuhputzkästen, Personaleinteilung, Plakat- und Flyergestaltung waren rasch gefunden und schon begann das Projekt an Fahrt aufzunehmen.

Am Sprechtag warfen sich dann alle voll ins Zeug, klebten Plakate, strichen Brote, schnitten Mehlspeisen, befüllten Wagen, zogen durch die Gänge – verkauften und putzten Schuhe, priesen an, putzten weiter und verkauften noch mehr. Am Ende des Tages hatte die 2C – nach Abzug aller Kosten – über 1.000 € für die Aktion „Alalay“ gesammelt. Was für ein Erfolg!

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Mastermind Michael und sein erster „Kunde“: Der Sachsenbrunner Direktor lässt es sich nicht nehmen, den ersten Schuhputz zu erhalten und seinen Beitrag für Alalay zu leisten.  Sebastian, Gregor und Kerstin  schauen gespannt zu
Mastermind Michael und sein erster „Kunde“: Der Sachsenbrunner Direktor lässt es sich nicht nehmen, den ersten Schuhputz zu erhalten und seinen Beitrag für Alalay zu leisten. Sebastian, Gregor und Kerstin schauen gespannt zu

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Alle waren unglaublich stolz auf dieses Resultat und die Leistung der Klasse. Und bei dieser Summe konnte man es doch wirklich riskieren und bei der Organisation anfragen, ob es zu einer persönlichen Übergabe und einer Vorstellung des Projektes kommen könnte. Die 2C war begeistert, Telefonate wurden geführt, E-Mails gesandt, der Termin ausgemacht. Und dann kam Walter Witzany nach Sachsenbrunn. Und damit vielleicht der Beginn einer langen Zusammenarbeit für Kinder, denen das Leben nur eine Chance für ein menschenwürdiges Dasein gegeben hat, die Unterstützung durch Menschen mit Herz, die mehr haben als sie: mehr Geld, bessere Startbedingungen, verantwortungsvollere Mitmenschen und politisch-gesellschaftliche Systeme_

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©_G/RG Sachsenbrunn

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