Kampfansage und Liebeserklärung: Maryse Wolinski erinnert sich an ihren Mann Georges, den beim Attentat auf Charlie Hebdo in Paris im Jänner 2015 ermordeten Starkarikaturisten.
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„Schatz, ich geh zu Charlie!“, Mit diesen Worten verabschiedet sich Georges Wolinski wie jeden Morgen von seiner Frau Maryse. Ein alltäglicher Satz, und doch sollte er der letzte einer langen glücklichen Ehe sein.
Einige Stunden später findet eines der furchtbarsten Attentate des islamistischen Terrors statt, zwölf Menschen werden ermordet, Georges ist tot, mitten in Paris herrscht Krieg.
Doch Maryse Wolinski lässt sich nicht zum Schweigen bringen: Sie rekonstruiert die Ereignisse, befragt Zeugen, spricht mit den Familien der anderen Opfer. Sie klagt an: den Staat und die Polizei, die die Redaktion nicht geschützt haben, und die islamistischen Terroristen, die die Freiheit des Worts mit einem Blutbad beantwortet haben. Und sie erinnert sich: an fünf Jahrzehnte Heiterkeit, Begehren, politisches Engagement und gemeinsames Leben.
Maryse Wolinski ist Journalistin und Autorin, sie hat zahleiche Bücher verfasst, zuletzt u. a. „Georges, si tu savais“ (2011) und „La Passion d’Edith S.“ (2014). Ihr ermordeter Mann Georges Wolinski (1934–2015) war als Comiczeichner berühmt für die Verbindung linker Politik und erotischer Themen und gehörte seit den 1960er-Jahren zu den wichtigsten Karikaturisten zahlreicher, französischer Zeitschriften ☮
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Maryse Wolinski, Schatz, ich geh zu Charlie!, Residenz Verlag, 144 Seiten, Hardcover, ISBN: 9783701716784, Preis: € 19,00
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Foto © Residenz Verlag, Astrid di Crollalanza, Promotion