Am gestrigen Dienstag brachten die Unwetter im Bezirk Neunkirchen Rekordregen. In Puchberg und auf der Rax, aber auch im Schwarzatal fielen Regenmassen in unvorstellbaren Mengen und machten Straßen zu Füssen. Hunderte Florianis waren stundenlang im Einsatz.
An der ZAMG-Wetterstation in Puchberg am Schneeberg schüttete es in wenigen Stunden 116 Millimeter. Das ist hier die größte jemals gemessene Regenmenge innerhalb eines Tages. Der bisherige Rekord für stammt mit 102 Millimeter vom 5. September 2007. Die Messreihe geht in Puchberg bis ins Jahr 1949 zurück.
Ein Großteil des Regens kam am Dienstag innerhalb von wenigen Stunden zusammen. So regnete es in Puchberg in rund drei Stunden 103 Millimeter. Zum Vergleich: In einem durchschnittlichen Juni regnet es in Puchberg im gesamten Monat 120 Millimeter.
Die Bundesstraße zwischen Ganabachbrücke und Köttlach (Gemeinde Enzenreith) war gestern ein schlammiger Fluss. Wasserfälle stürzten von den Feldern (links) auf die Fahrbahn.
Auf der Rax zweithöchste Tages-Regenmenge
An der Wetterstation der ZAMG auf der Rax (1547 m Seehöhe) wurden am Dienstag 102 Millimeter Regen gemessen. Das ist hier der zweithöchste Wert der Messgeschichte. Der Rekord liegt bei 112 Millimeter innerhalb eines Tages, gemessen am 23. Juli 2008. Auch auf der Rax kam am Dienstag der Großteil des Regens innerhalb kurzer Zeit zusammen: In nur vier Stunden schüttete es 83 Millimeter.
Gewitter mit Sturmböen über 110 km/h
Die Unwetter brachten stellenweise auch heftige Windböen. Die stärkste Böe wurde am Dienstag mit 116 km/h an der ZAMG-Wetterstation am Sonnwendstein (1500 m Seehöhe) im Semmering-Gebiet gemessen.
Die Triester Bundesstraße in Gloggnitz mit dem überschwemmten Cardio Fitness Center (l.).
Fast die Hälfte aller Blitzeinschläge in Neunkirchen
Die meisten Blitze gab es am Dienstag in der Steiermark und in Niederösterreich. In der Steiermark registrierte das österreichische Blitzortungssystem ALDIS 4.686 Blitzeinschläge, in Niederösterreich 1.881. Fast die Hälfte aller Blitzeinschläge Niederösterreichs gab es bei den Unwettern im Bezirk Neunkirchen. Hier schlug am Dienstag 865 Mal ein Blitz ein.
Morgen Donnerstag sollte es sich ausgeregnet haben.
Beruhigung ab Donnerstag
Am Donnerstag sind keine schweren Gewitter mehr zu erwarten. Zeitweise regnet es noch, im Laufe des Tages lockern die Wolken dann etwas auf, und die Sonne kann hervorkommen. Es nicht mehr so warm wie in den letzten Tagen, mit Höchstwerten zwischen 16 und 22 Grad. Der Freitag bringt 20 bis 25 Grad und eine Mischung aus Sonne und Wolken. Vereinzelt können am Nachmittag Regenschauer entstehen, besonders im Bergland. Am Wochenende wird es mit 22 bis 28 Grad wieder etwas wärmer. Am Samstag ist es in der Westhälfte Österreichs überwiegend sonnig und in der Osthälfte wechselhaft, mit Sonne, Wolken und gewittrigen Regenschauern. Der Sonntag dürfte dann überall unbeständiger verlaufen: zeitweise zeigt sich zwar die Sonne, aber auch Regenschauer und Gewitter können entstehen.
Fotos: Wilfried Scherzer