Ein Ausflügler (49) aus Wien stieg gestern auf die Rax und war seither abgängig. Seit dem frühen Morgen unterstützte ein Hubschrauber des Innenministeriums die Bergretter aus Reichenau, Grünbach, Schottwien, Hohe Wand und Puchberg bei ihrer Suche, ebenso die Alpinpolizei. Am Wachthüttelkammweg wurde der Vermisste verletzt geborgen.
Am Dienstag unternahm eine fünfköpfige Wiener Familie einen Badeausflug an der Schwarza. Der Familienvater, Alexander U. (49) stieg um die Mittagszeit gemeinsam mit einem Wanderer, mit dem er ins Gespräch gekommen war, ein Stück den Rudolfsteig zur Rax hinauf. Während der Wanderer bald umkehrte, setzte U. den Aufstieg fort. Gegen 17 Uhr erfuhr der Wanderer von U.‘s Gattin, dass ihr Mann bisher noch nicht zurückkehrt sei und sich auch nicht gemeldet habe.
Gegen 20 Uhr konnte U. telefonisch erreicht werden. Er meinte: „Ich habe einfach die Zeit vergessen…“ Er wollte über einen anderen, nicht namentlich genannten Weg zu seiner wartenden Familie absteigen.
Als U. um Mitternacht immer noch nicht eingetroffen war, ruef ihn die Ehefrau erneut an. Da ihr Mann am Telefon einen verwirrten Eindruck machte und nicht angeben konnte, wo er sich befand, verständigte seine Frau die Bergrettung in Reichenau, die Gebietsalarm auslöste. Bergretter aus Reichenau, Grünbach, Schottwien, Hohe Wand und Puchberg starteten in der Nacht eine umfassende Suche. Ein nächtlicher Hubschrauber-Suchflug verlief erfolglos.
Gegen 7 Uhr früh wurde heute eine Mannschaft mit Suchhund auf die Rax geflogen und ein weiterer Suchflug geplant. Um etwa 8 Uhr konnte der Vermisste von einem vorbeikommenden Wanderer im unteren Drittel des Wachthüttelkammweges aufgefunden werden. Der Wanderer verständigte die Bergrettung.
Der Gesuchte hatte sich bei einem Sturz Verletzungen an Kopf und Wirbelsäule sowie Abschürfungen zugezogen. Eine Mannschaft der Bergrettung stieg zu dem Verletzten auf und versorgten den Mann. Anschließend wurde er mit Tau vom Rettungshubschrauber Christophorus III geborgen und ins Spital ausgeflogen.
Seit den frühen Morgenstunden unterstützte ein Polizeihubschrauber die Suche.
Foto: Wilfried Scherzer