Der Schriftsteller und Journalist Georg Biron hat sein 32. Buch als ersten Teil einer Trilogie veröffentlicht – den autobiografischen Roman ‚Eisenschädel‘, in dem er seine Kindheit in den 1960er Jahren und die Jugend in den 1970er Jahren in Wien erzählt. „Ich bin in den letzten Jahren von den verschiedensten Menschen immer wieder ermuntert worden, meine Autobiographie zu schreiben“, erzählt der Wiener Autor, der soeben im Wieser Verlag seinen autobiografischen Roman ‚Eisenschädel‘ herausgebracht hat. Der SCHWARZATALER Tipp fürs Fest des Schenkens.
„Ich war immer viel in der Welt unterwegs war und bin so vielen merkwürdigen und auch berühmten, sowie berühmten merkwürdigen Menschen begegnet, den Reichen und Schönen, aber auch den Armen und Elenden“, skizziert Georg Biron, „Ich weiß, wie es sich anfühlt, mit 300 Stundenkilometern mit einem Ferrari Testarossa auf dem Hungaroring zu fahren oder Anzug und Krawatte zu tragen, wenn rundherum betrunkene Rebellen mit ihren Kalaschnikows schießen und in Saint-Jean-Cap-Ferrat in der Villa Ephrussi de Rothschild von Romy Schneider mit Feigen gefüttert und von Picasso im Colombe d’Or Restaurant in St. Paul de Vence an den Ohren gezogen zu werden oder mit Oskar Werner in einem Weinhaus beim Theater in der Josefstadt schwere Alkoholverbrechen zu begehen.“
Der Schriftsteller erinnert sich auch, dass er mit Eric Burdon und Gianna Nannini beim Schnitzl-Fritzl im Hinterzimmer laut und falsch Knockin‘ on Heaven‘s Door sang, mit Marisa Mell und Helmut Berger in Trastevere Touristen schockierte. Oder mit Udo Proksch in der Gruft unter der Michaelerkirche nicht ‚Schifferl versenken‘ spielte. Dafür aber mit Maria Schell in einer romantischen Almhütte kuschelte, mit Hell‘s Angels-Gründer Sonny Barger im Stadtpark Milchkaffee und Schokoladetorte mit Schlagobers genoss, oder mit Helmut Qualtinger im Cafè Alt Wien Fernet und Bier trank und den Bahnhof von Bologna nachmachte … viel heißer Lebensstoff für spannende Bücher.
„Ich habe immer abgewunken. Denn was sollte das schon für ein Buch werden?“, meint Biron, „Klatsch und Tratsch? Der Biron und die Prominenz? Ein Blick durchs Schlüsselloch? Adabei und Seitenblicke. Und dann vielleicht auch noch der Verdacht, ich hätte all das nur erfunden. Münchhausen in der Rolle von König Midas?“
Also hat der Verleger Lojze Wieser nach zahlreichen Gesprächen mit Georg Biron erkannt, dass der Schriftsteller keine Autobiographie im üblichen Sinn liefern will.
Zu einem autobiographischen Roman als ersten Teil einer Trilogie konnte er den reisenden Reporter überreden. „Und ich muss sagen“, erinnert sich Biron, „das Wörtern dieser Memoiren hat mir sogar Freude gemacht, denn es ist mehr als eine Chronik der Ereignisse, bei der sich im Kleinen das große Ganze spiegelt. Schnell wurde klar: Für dieses Buch musste ich nicht viel dichten. Das Problem bestand eher darin, meine Erinnerungen glaubhaft zu machen und wie Falco zu singen: Eins, zwei, drei, naaa, es ist nix dabei, wenn i euch erzähl‘ die Gschicht …“
GEORG BIRON: EISENSCHÄDEL | Die Biron-Trilogie – Teil 1: Ein autobiografischer Roman
200 Seiten | gebunden | Lesebändchen | € 21 | ISBN: 978-3-99029-558-8
Fotos: Georg Biron Archiv