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Der ‚Alpenverein Edelweiß‘ erwarb die Donaulandhütte im Naturpark Mürzer Oberland

Die Hinteralm liegt im Naturpark Mürzer Oberland in der Hochsteiermark auf 1.450 Meter Seehöhe. Besonderheiten sind hier der aufrechte Almbetrieb im Sommer, sowie üblicherweise Schneesicherheit im Winter in einem relativ einfachen Gelände. Am 1. Jänner hat der Alpenverein Edelweiß die Donaulandhütte erworben und betreibt somit jetzt zwei Häuser auf der Hinteralm.

Die Donaulandhütte und die Alpenvereinssektion Donauland haben eine bewegte und traurige Geschichte im Österreichischen Alpenverein. Bereits 1921, und damit lange vor Gründung des Alpenvereins Edelweiß, haben erste Alpenvereinssektionen den sogenannten Arierparagraphen eingeführt und damit Menschen mit jüdischem Hintergrund zum Austritt gezwungen. Die aus ihren Vereinen ausgeschlossenen Wiener Juden gründen daraufhin 1921 die Sektion Donauland des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuÖAV).

Die Donaulandhütte 1927.

Jüdischen Bergsteigern wurde zu dieser Zeit das Übernachten und die Bewirtung auf vielen Schutzhütten verweigert. 1922 wird die heutige Donaulandhütte – ursprünglich Schliefsteinerhütte – als Skihütte mit rund 20 Schlafplätzen gepachtet. 1924 wird die Sektion Donauland aus antisemitischen Gründen unter fadenscheinigen Argumenten aus dem DuÖAV ausgeschlossen, 1925 gründet sich dann der eigenständige Alpenverein Donauland. Die Donaulandhütte entwickelt sich in wenigen Jahren zu einer gut ausgestatteten und beliebten Skihütte und wird 1933 vom Alpenverein Donauland gekauft. 1938 kurz nach dem Anschluss Österreich wird der Alpenverein Donauland von den Nazis enteignet und als Verein aufgelöst. Im Zweiten Weltkrieg wurde auf der Hinteralm von der Luftwaffe ein Funkmessgerät zur Beobachtung von US-Bombern installiert, Soldaten waren in der Donaulandhütte stationiert.

1945 wurde der Alpenverein Donauland von wenigen überlebenden und zurückgekehrten Mitgliedern wiedergegründet, der Besitz der Hütten wurde erfolgreich eingeklagt und die Donaulandhütte restituiert. In den 1960iger Jahren werden die Hütten allerdings für den kleinen Verein immer mehr zur finanziellen Belastung, weswegen 1968 die Donaulandhütte an die ÖAV-Sektion Wiener Lehrer verkauft wird. 1976 löst sich der Alpenverein Donauland auf. Die Donaulandhütte wird 1994 an Private verkauft.

Die Donaulandhütte heute.

Gerade wegen dieser bewegten Geschichte ist es dem Alpenverein Edelweiß eine besondere Freude, diese Hütte wieder zurück in den Verein geholt zu haben und von nun an für alle Menschen und alle Mitglieder zu öffnen. Die Donaulandhütte ist heute eine sehr gepflegte und liebevoll eingerichtete Hütte mit zwölf Schlafplätzen in sechs Zimmern. Mehrere Toiletten und Duschen sind vorhanden. Die Hütte wird langfristig als Selbstversorgerhütte mit rund 15 Schlafplätzen im Sommer zur Verfügung stehen. Bereits im heurigen Sommer werden hier Kurse und Seminare sowie unsere Naturjugendcamps veranstaltet.

Für Anfragen zu Nächtigungen oder Veranstaltungen wende dich bitte an office@alpenverein-edelweiss.at.

Die gemütliche Stube lädt zum Verweilen.

Für das benachbarte Hinteralmhaus, die ehemalige Wiener-Lehrer-Hütte, wird heuer noch ein Architekturwettbewerb veranstaltet. Geplant ist ein ganzjährig bewirtschafteter Ersatzbau mit ca. 30 Schlafplätzen, der auch die strengen Kriterien des Umweltgütesiegels der Alpenvereine erfüllt. Die Verantwortlichen des Alpenvereins Edelweiß freuen sich ganz besonders, dass sich viele ArchitektInnen aus der Region zum Bewerb gemeldet haben und an diesem Projekt teilhaben wollen.

Eine verlockende Aussicht bietet das Panoramazimmer im Obergeschoß.

Der Alpenverein Edelweiß steht seit seiner Gründung im Jahr 1946 für Gemeinsamkeit, Bewegung in der Natur und setzt sich aktiv für unsere Umwelt ein. Neben dem Österreichischen Umweltzeichen für seine Schutzhütten wurde dem Alpenverein Edelweiß vor kurzem auch das Umweltzeichen als Bildungseinrichtung verliehen. Gemeinsam mit seinen über 80.000 Mitgliedern versucht der Alpenverein Edelweiß die Natur und Umwelt besser für kommende Generationen zu hinterlassen, als sie übernommen wurde.

Die Hinteralm ist ein Paradies für Wintersportler und Wanderer

Mehr Informationen zum Alpenverein Edelweiß findest du auf www.alpenverein-edelweiss.at.

Fotos © Alpenverein Edelweiß

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