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High Noon vor dem Rathaus in Sankt Pölten – Klimastreik nach Krisensommer am 15.September

Am 15. September geht Fridays For Future Niederösterreich im Rahmen des weltweiten Klimastreiks in der Landeshauptstadt Sankt Pölten auf die Straße. Während der diesjährige Sommer global gesehen der heißeste Sommer der Messgeschichte war und mit zahlreichen Katastrophen erschüttert, fehlen in Niederösterreich weiterhin Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakatastrophe. Nun bildet sich eine breite Allianz gegen veraltete Projekte und für wirksamen Klimaschutz in Niederösterreich – am 15. September gehen von LandwirtInnen bis Fridays For Future alle auf die Straße. Treffpunkt vor dem Rathaus um 12 Uhr … High Noon für unsere Zukunft!

„Wald statt Asphalt“ – Ernährungssicherheit braucht aktiven Bodenschutz. Statt auf den Schutz der wertvollen niederösterreichischen Äcker setzt die Schwarz-Blaue Koalition in Niederösterreich auf „Weiter wie bisher“ und versiegelt unbeirrt die letzten verbliebenen Flächen. Die damit verbundenen Probleme sind seit langem bekannt: Zerstörung landwirtschaftlicher Böden und Gefährdung lokaler Versorgungssicherheit. „Intakte Böden sind die Grundlage für unsere Ernährung, unser Trinkwasser, für saubere Luft und Abkühlung im Sommer. Außerdem sind sie wichtige Kohlenstoffspeicher“, betont WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories, „Die Verbauung der Grünräume mit immer mehr Straßen, Gewerbeparks und Betriebsgebieten muss endlich gestoppt werden.“ Die Landesregierung ist hier gefordert, ein umfassendes Maßnahmenpaket gegen den Flächenfraß vorzulegen. Dafür braucht es unter anderem ein Raumordnungsgesetz mit verbindlichen Regelungen, konsequenten Naturschutz sowie eine Mobilitätswende.

Mobilitätswende ist für den Bodenschutz unerlässlich. „Weiter wie bisher“ im Verkehrssektor bedeutet: mehr Individualverkehr, steigender Bodenverbrauch und vor allem steigende Emissionen. Veraltete Straßenbauprojekte wie die Ostumfahrung in Wiener Neustadt, die S34 in St. Pölten oder der B37-Ausbau in Krems zeigen konkret, was es heißt, wenn Entscheidungsträger:innen das Konzept der Mobilitätswende nicht verstehen. Christoph Watz, engagiert bei der Bürgerinitiative „Vernunft statt Ostumfahrung“ in Wiener Neustadt, erklärt: „Der Druck auf die Bauern wurde in den letzten Jahren immer größer. Land und Stadt haben viel Steuergeld hingelegt, um sie zum Verkauf der fruchtbarsten Böden Österreichs umzustimmen. Dass sich nun gleich neun Bauern gegen die Ostumfahrung auflehnen, ist ein lauter Weckruf. Das Unverständnis und der Ärger ist riesig – auch in der Kernschicht der ÖVP.“ Deshalb protestieren am 15. September ab 12 Uhr auch LandwirtInnen mit ihren Traktoren vor dem Landhaus.

WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories und Flora Peham von Fridays For Future Sankt Pölten.

„Wind statt Gas“ – Beschleunigung des Erneuerbare Energie-Ausbaus. In Niederösterreich liegen die größten noch ungenutzten Potentiale für Solar- und Windenergie. „Damit hat Niederösterreich aus technischer Sicht die besten Voraussetzungen bis 2040 seine Energie 100 Prozent erneuerbar zu erzeugen“, skizziert Christian Oberbauer, Scientist For Future und ergänzt, „Die Nutzung dieser wertvollen Potenziale ist aber nicht nur für Niederösterreich, sondern für die Energieversorgung von ganz Österreich unerlässlich!“ Mit den derzeit ausgewiesenen Flächen für den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft ist der notwendige Ausbau jedoch utopisch.

Am 15. September geht Fridays For Future Niederösterreich gemeinsam mit allen um unsere Umwelt besorgten Menschen im Rahmen des weltweiten Klimastreiks in der Landeshauptstadt St. Pölten auf die Straße. Treffpunkt vor dem Rathaus um 12 Uhr.

Gegen Kriminalisierung und für echte Klimapolitik. „Während diesen Sommer ein Extrem dem nächsten gefolgt ist, hat sich die Landesregierung in Niederösterreich ein neues Feindbild geschaffen: die engagierten KlimaaktivistInnen. Es ist unser aller Verantwortung, dass wir der zunehmenden Kriminalisierung und den rhetorischen Angriffen auf demokratische Aktionsformen und engagierte BürgerInnen eine Absage erteilen!“, ruft Flora Peham von Fridays For Future Sankt Pölten auf und appelliert, „Diese Rhetorik bewirkt vor allem eines: Ablenken vom Politikversagen der vergangenen Jahrzehnte. Die wissenschaftlichen Fakten liegen auf dem Tisch. Von selbst wird sich die Politik nicht ändern – es braucht uns als Zivilgesellschaft, die den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einfordert. Darum protestiert mit uns gemeinsam am 15. September für wirksamen Klimaschutz in Niederösterreich – mit oder ohne Traktor! Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Christoph Watz, Simon Pories, Flora Peham und Christian Oberbauer (v.l.) bei der Pressekonfererenz von Fridays For Future Niederösterreich.

Fotos ©Andreas Peham, Fridays For Future Niederösterreich

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