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Literarische Taxifahrt mit Musiker Hans Platzgumer durch ein kafkaeskes Wien

Was, wenn eine Ballerina, von der Franz Kafka vor 100 Jahren träumte, heute plötzlich aus dem Wiener Westbahnhof tritt und in ein Taxi steigt? Schriftsteller und Musiker Hans Platzgumer nimmt uns in seinem neuen Buch “Die ungeheure Welt in meinem Kopf“ mit auf eine 48-stündige Taxifahrt durch ein nachtgraues Wien im Neo-Noir-Setting. Mit dabei: skurrile Fahrgäste, treibende Jazzklänge und der Geist Franz Kafkas. Die schräge Geschichte erschien bei Elster & Salis Wien und ist der SCHWARZATALER-BUCHTiPP für die 19er-Woche.

Sascha Konjovic, ein psychisch angeschlagener Taxifahrer wartet vor dem Wiener Westbahnhof auf Kundschaft, hört Jazzmusik und schmökert in Kafkas gesammelten Tagebuchnotizen. Bis die Tänzerin Eduardowa mit ihrem Liebhaber zusteigt und eine zweitägige Fahrt beginnt, die alle Beteiligten weiter fortträgt, als sie es für möglich gehalten hätten.

Hans Platzgumer hat ein außergewöhnliches Buch geschrieben und mit ihm eine außergewöhnliche Hommage an Franz Kafka. Nicht nur greift er auf eine Figur aus Kafkas Träumen zurück und katapultiert sie in die Jetztzeit mitten in das Leben eines Wiener Taxifahrers. Nicht nur führt er mit Saschas irrem Trip vor, wie schnell Grenzen überschritten und Schleusen geöffnet werden können. Auch wählt er eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Form. Die Geschichte wird ausschließlich in direkten Reden erzählt. Der einsame Taxler unterhält sich mit seinen Fahrgästen, und auch andere sprechen mit, Lebende, Tote, sogar Franz Kafka höchstpersönlich.

Es ist durchaus kafkaesk, was sich in diesem unaufhaltsamen Sog zuträgt, spannend, absurd, schrecklich, tröstlich und zum Schmunzeln zugleich. Ein Pageturner über die Überforderung des Daseins, die uns alle trifft, im heutigen Wien wie in Kafkas Prag vor hundert Jahren.

Hans Platzgumer, 1969 in Innsbruck geboren, lebt in Bregenz und Wien. Er absolvierte die Wiener Musikhochschule und studierte Filmmusik in Los Angeles. Nach seiner Rückkehr nach Europa verlagerte er den Schwerpunkt seines Schaffens hin zur literarischen Arbeit. Vielfach ausgezeichnet schreibt er Romane, Essays, Hörspiele, Theatermusiken und natürlich Songs.
2016 führte Platzgumer mit „Am Rand“ die ORF-Bestenliste an und wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschienen: „Bogners Abgang“ (2021), „Großes Spiel“ (2023) im Paul Zsolnay Verlag.

Hans Platzgumer liest live

07.05.2024 – Österreichische Gesellschaft für Literatur, Wien
08.05.2024 – Musilhaus, Klagenfurt
16.05.2024 – Schauspielhaus, Stuttgart
29.05.2024 – Literaturhaus, Salzburg
06.06.2024 – Thalia, Wien Mitte
19.06.2024 – Buchhandlung Analog, Wien
27.06.2024 – Wagnersche Buchhandlung, Innsbruck
28.06.2024 – Theater Kosmos, Bregenz

Foto © Niko Mayr; Elster & Salis

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