Das kürzlich vom Verlag Piper in München veröffentlichte Buch Über Palästina vereint zwei neu entdeckte, bisher unbekannte Texte der in Deutschland geborenen Jüdin Hannah Arendt. Der Aufsatz ‚American Foreign Policy and Palestine‘ wurde 1944 von Arendt vor der Staatsgründung Israels verfasst und erst jetzt in einem Archiv gefunden. Als Mitglied eines Expertinnen- und Experten-Rats formuliert sie im Bericht ‚The Palestine Refugee Problem‘ eine Lösung für die Situation der Geflüchteten im Nahen Osten. Es ist die einzige Arbeit, bei der sich die politische Theoretikerin in einem Kollektiv hinter die Sache stellte, um die es ihr zeitlebens ging.
Diese beiden außergewöhnlichen Fundstücke belegen eindrücklich Hannah Arendts lebenslanges Ringen um einen Frieden in Israel und Palästina.
Hannah Arendt (1906–1975) promovierte 1928 bei Karl Jaspers. 1933 emigrierte sie nach Paris, 1941 nach New York. Sie war Gastprofessorin für Politische Theorie in Chicago und lehrte an der New School for Social Research in New York.
Thomas Meyer wurde an der LMU München promoviert und habilitierte sich auch dort. Nach zahlreichen Stationen im In- und Ausland lehrt Meyer Philosophie in München. Er gibt im Piper Verlag die Schriften Hannah Arendts in einer Studienausgabe heraus.
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