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Einsatz Nummer 6 am Alpenvereinsteig für die Reichenauer Bergrettung – zwei völlig unzureichend ausgerüstete Frauen (20) wurden geborgen

Das heurige Jahr ist am besten Weg einen traurigen Rekord aufzustellen. Am Samstagvormittag kurz vor elf Uhr wurde die Ortsstelle der Reichenauer Bergrettung zum mittlerweile sechsten (!) Einsatz in diesem Jahr zum Alpenvereinsteig im Großen Höllental auf der Rax alarmiert. So wie bei allen bisherigen Einsätzen wurde die Witterung und die Länge des Klettersteiges grob unterschätzt. Die Kontaktaufnahme mit den polnischen Staatsbürgern war nach der Alarmierung nicht mehr möglich.

In der Erstinformation war die Rede von zwei Erwachsenen und einer unbekannten Anzahl an Kindern, die im Schnee stecken geblieben waren und nicht mehr weiterkonnten. Ab rund 1.500 Meter Seehöhe lag in den Morgenstunden etwas Neuschnee, dazu blies starker bis stürmischer, kalter Wind.

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Aufgrund der unklaren Situation brach die Dienstgruppe ihr Übung in Schwarzau im Gebirge sofort ab und fuhr in das Große Höllental. Weiters wurden zusätzliche Bergretterinnen und Bergretter alarmiert, insgesamt rückten 18 Mitglieder der Ortstelle Reichenau aus. Ergänzend dazu wurde die Alpinpolizei als auch die Flugpolizei hinzugezogen. Eine zweite Mannschaft rückte in das Große Höllental zum Einstieg des Alpenvereinsteigs nach, eine dritte fuhr in Richtung Zwischenlandeplatz Weichtalhaus, um die Libelle des BMI zu unterstützen. Das vierte Bergeteam fuhr mit der Rax-Seilbahn auf das Plateau, um von oben in den Alpenvereinsteig einzusteigen.

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Ein Suchflug des Polizei-Hubschraubers verlief negativ, da im oberen Bereich Nebel und Schneefall die Ortung nicht möglich machte. Das erste Einsatzteam stieg den Alpenvereinsteig ein und konnte nach einem 25-minütigen Aufstieg zwei polnische Staatsbürger antreffen. Die beiden 20-jährigen Frauen waren für die Witterung und den Klettersteig völlig unzureichend ausgestattet. Sie hatten weder ein Klettersteigset, noch trugen sie warme Kleidung. Wie sich schließlich herausstellte, handelte es sich um die gesuchten Personen. Die leichtsinnigen Polinnen wurden durch das Bergeteam erstversorgt und mit wärmender Kleidung sowie mit entsprechender Ausrüstung versorgt. Im Anschluss wurden die beiden jungen Frauen zum Einstieg des Steiges abgeseilt und in Sicherheit gebracht.

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Und wieder einmal müssen wir darauf hinweisen, Touren nur mit entsprechender Planung zu unternehmen! Dazu gehören die Wetterprognose, die Planung des Weges oder eine adäquate Ausrüstung.

Eine vollständige Übersicht und wichtige Tipps findet ihr unter Tipps | ÖBRD – NÖ/Wien.

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Bilder © ÖBRD Niederösterreich / Wien – Ortsstelle Reichenau

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