„Derzeit wohl einer der besten historischen Romane über Neuseeland“, jubelt New Zealand Books über Paula Morris‘ Roman „Rangatira“, und die müssen es ja wissen.
Die in Zürich lebende Neuseeländerin Paula Morris erzählt authentisch, humorvoll und einfühlsam die Lebensgeschichte ihres Vorfahren Paratene Te Manu, eines maorischen Häuptlings und Adeligen, der Ende des 19. Jahrhunderts dem deutschstämmigen Maler Gottfried Lindauer für ein Porträt Modell sitzt. Dabei erinnert sich der alte Maori-Häuptling an eine Reise nach England, die er zwanzig Jahre zuvor 1863 gemeinsam mit anderen hochrangigen Maoris unternahm.
Dabei erleben die Maoris am anderen Ende der Welt schöne Momente, ärgerliche Zwischenfälle und allerhand für sie Unverständliches.
Heute – 150 Jahre nach der Reise der Maori-Delegation ins industriell rauchig trübe und doch pompös prächtige England der Queen Victoria – ist der Roman der 47-jährigen Halb-Maori Paula Morris eine sehr unterhaltsame Zeitreise, die uns aber auch an den Riten und Bräuchen der Ureinwohner Neuseelands teilhaben lässt.
Tröstlich auch der Umstand, dass die gesellschaftlichen Probleme von heute schon vor 150 Jahren keineswegs unbekannt waren.
Paula Morris | Rangatira | Walde + Graf | ISBN 978-3-8493-0006-7