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Robin McKelle | Soul Flower | Sonymusic

Die französische Jazz-Sängerin Robin McKelle hat sich dem Soul der 1960er Jahre verschrieben. Ihr Album mit den Flytones kam heute in die Läden und Downloaderien – und am 15. Oktober gastiert die Frau mit der starken Stimme im Porgy&Bess in Wien und tags drauf im Treibhaus in Innsbruck.

Nachdem sich Robin McKelle mit ihrem letzten Album erfolgreich dem Rhythm ’n‘ Blues zugewandt hatte, kehrt sie mit ihrem neuen Album „Soul Flower“ wieder zu ihren Wurzeln zurück.

Hier ist der Name Programm, denn sie widmet sich ganz dem Soul der 1960er Jahre. Das französische Fachmagazin Les Echos gezeichnet sie als eine der besten Jazzsängerinnen der letzten 10 Jahre und diesem Zitat wird sie mit diesem Album mehr als gerecht. Zu hören ist eine beeindruckende Mischung aus Retro Sounds und Robin McKelles ganz eigenem, unverwechselbarem Stil.

Warum, zum Teufel, denkt man ständig an eine der Schlüsselszenen aus dem Kult-Klassiker „Blues Brothers“? An jene Szene, als diese wundervolle Tresenschlampe im Burgershop ihrem Gatten, der sich gerade wieder mal mit ein paar ‚good ol‘ fellows‘ für Nächte, Wochen oder Monate in die maskuline Vorstellung von Freiheit abseilen will, ein zorniges „Think!“ entgegen schleudert? Als ergo Aretha Franklin den Liebsten in die Wüste schickt und dennoch hofft, er möge dort nicht gleich verdursten? Ganz einfach: Weil auch Robin McKelle diese Rolle kongenial mit Leben erfüllt hätte. Eher als schön denn hübsch aufgefallen wäre, über das nötige Temperament und den unverzichtbaren Sexappeal verfügt hätte, schlicht und einfach die goldrichtige femme fatale gewesen wäre.

Der Film ist Geschichte, McKelle indes ist zum Glück Gegenwart. Und eine Hoffnung für die Zukunft, weil sie dem Soul seine Identität zurück gibt und gleichsam Jazz, Gospel, Blues und eine Ahnung von Westcoast zu kleinen, mäandrierenden Nebenflüssen kürt. Vieles an dieser Frau erscheint sehr klassisch: Ihre hochgesteckte Frisur, das streng feminine Outfit, der lässige Hang zu Freiräumen in ihren warmherzigen Arrangements, die Old School-Instrumentierungen. Dass ihr viertes Album „Soul Flower“ wie viele der alten Motown-Meilensteine genau ein Dutzend Songs enthält, sieht ebenfalls nicht nach purem Zufall aus. Manche dieser Perlen kommen einem irgendwie bekannt vor, doch nur drei von ihnen sind tatsächlich Coverversionen. Außer Burt Bacharachs „Walk On By“, „To Love Somebody“ von Barry und dem jüngst verstorbenen Robin Gibb sowie Sinatras „I’m A Fool To Want You“ stammen die wie aus dem Fundus amerikanischen Musikschaffens erscheinenden Songs alle von – Robin McKelle.

Die 1976 in Rochester, New York als Robin McElhatten geborene Sängerin studierte klassisches Piano und spielte zehn Jahre lang Flügelhorn, bevor sie als Background-Sängerin auf Tour ging und schließlich 2004 in Washingon D.C. die „Thelonius Monk Vocal Jazz Competition“ gewann. Die Türen öffneten sich und McKelle musizierte in der Folgezeit mit George Duke, Wayne Shorter, Herbie Hancock, Carly Simon, David Bowie, Don Grusin und Michael McDonald, um nur einige zu nennen. Vor allem aber, das beweist „Soul Flower“ eindrucksvoll, hat sie sich einen eigenen Stil zwischen Retro-Sounds und zeitgemäßen Stilen erarbeitet, der die Tugenden beider Spielarten vereint.

Neben Gästen wie Lee Fields und Gregory Porter und vor ihrer exquisiten Band agiert Robin McKelle fast so, als sei der Motown Soul in ferner Zukunft wie ein Dinosaurierei im Jurassic Parc nochmals ausgebrütet worden. Warum das nicht nach Rückschau und Konserve klingt? Wir wissen es nicht – und wir wollen es auch gar nicht wissen. Es ist aber so. Yeaaahhh!

 

Mit Robin McKelle sind the Flytones am 15. Oktober in Wien und am 16. Oktober in Innsbruck auf der Bühne und ab sofort auf Scheibe

Robin McKelle: vocals

Al Street: guitar

Ben Stivers: keyboards, piano

Derek Nieverelt: bass

Adrian Harpham: drums

 

Was McKelle drauf hat zeigt dir dieses Video – geiler Retrosound, großartige Stimme: http://www.youtube.com/watch?v=D4hWNjuQ-Ww

Sehr lässig & cool ist auch die Coverversion von „Abracadabra“: http://www.youtube.com/watch?v=9P9pj07vvDk

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