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Das Schlimme ist nicht, dass die Reichen reich sind …

… sondern das, was sie mit ihrem Reichtum anstellen. Deshalb geht die aktuelle Debatte um die Reichensteuer am Kern des Problems vorbei. Ob die Reichen in unserem Lande zu wenig Steuer zahlen, mag aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit eine wichtige Frage sein. Doch um aus der Finanzkrise heraus zu kommen und zukünftige Risiken zu minimieren, müssen andere Schlüsse aus unserer aktuellen Situation gezogen werden.

Das herrschende Wirtschafts- und Finanzsystem sorgt dafür, dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden. Die Ursache dafür ist leicht zu finden. Die Reichen steuern mit ihrem Reichtum die Geldflüsse (die sogenannten Investitionen), die in die Wirtschaft und in die gesellschaftliche Struktur fließen. Da Reiche meist die Absicht haben, noch reicher zu werden (kürzlich hat sich einer sogar darüber aufgeregt, dass er auf einer Vermögensliste nicht auf dem Platz zu finden war, der seinem Reichtum entspricht), werden sie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung dorthin lenken, wo Geld noch mehr Geld verdient.

Die Mittel sind altbewährt: Desinformation, Korruption, Finanzdruck, Drohung, Arbeitsplätze zu verlagern und gegenseitige Klüngelei. Wobei in diesem Prozess immer mehr Geld in immer weniger Händen zusammenrinnt. Was, wie Untersuchungen zeigen, den betroffenen Staaten nicht gut tut. Sie landen meistens wirtschaftlich in der Sackgasse, weil den Armen in dieser Entwicklung immer mehr das Geld ausgeht und dadurch der geldliche Nachschub „von unten“ stockt. Dann kippt das System. Das Schicksal setzt den Hobel an, wie es so schön bei Ferdinand Raimund heißt, und hobelt alle gleich. Gleich am Boden zerstört.

Die Physik führt uns vor, wie ein System stabil bleibt. Dort wo wenig Energie ist, fließt Energie von außen zu. Und der stabilste Zustand ist erreicht, wenn überall in einem System ein relativ gleichmäßiger Energielevel erreicht wird. Das ist nicht allgemeine Gleichmacherei. Sondern ein Gedanke, den Friedensprozess in Europa, um den uns andere Erdteile beneiden, auf eine möglichst stabile Basis zu heben, um ihn weiter voran zu treiben. Denn, wie sagte schon Bert Brecht: „Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm“. Und Menschen, denen es gut geht, lassen andere auch gerne gut leben. Das sollten Reiche bedenken. Und manche tun es angeblich sogar schon …

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