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Wenn die eine Hand weiß, was die andere nicht tut

Das Alien Hand Syndrome, kurz AHS,  ist eine neurologische Handfunktionsstörung, die erstmals 1908 beschrieben wurde. So, weg von der Medizin, hin zur Musik, denn hinter dem Pseudonym Alien Hand Syndrome verbirgt sich der, in Wien lebende oberösterreichische Künstler und Multi-Instrumentalist Clemens Engert. Mit seinen Mitstreitern hat der Tonkünstler jetzt ein wunderbar herbstliches Album veröffentlicht.

Clemens Engert, der live derzeit von den Musikern Mark Heller und Philipp Prückl (Bass), Andreas Födinger (Gitarre), Anna Starzinger (Cello), Puneh Ansari und  Daniela Schaupp (Piano) und David Halasz (Drums) unterstützt wird, hat mit „Slumber“ etwas durchaus nicht Alltägliches auf die Silberscheibe gezaubert. Inspiriert von existentialistischer Literatur und Musikstilen aller Art von den Beatles und Nirvana über Radiohead bis hin zu Industrial-Rock und – hört, hört – Black Metal schafft Alien Hand Syndrome kleine Song-Kunstwerke irgendwo zwischen Alternative Rock, Singer-/Songwriter-Strukturen und klassischen Klavier/Cello-Arrangements. Dabei reicht die Bandbreite von Passagen größtmöglicher Zurückhaltung und Verletzlichkeit über kraftvolle Refrains bis hin zu wunderschönen eingängigen Melodien und wunderbar chaotischen Noise-Orgien, die an schwere nächtliche Zechereien erinnern. Insgesamt setzt Alien Hand Syndrome dabei weniger auf übliche Songstrukturen, sondern legt sein Augenmerk auf die Intensität der vermittelten Gefühlswelten, seien es nun Empfindungen der Unsicherheit, Entfremdung, Angst, Liebe, Hoffnung oder einfach unbändiger Wut. Dieser unmittelbare Ansatz und ein eigenständiges künstlerisches Gesamtkonzept, das auch experimentelle Fotoshootings und Videoclips, auf die Musik abgestimmtes Artwork und ausgefeilte Bühnen-Performances beinhaltet, erregte rasch via Social Media-Plattformen Aufsehen und hatte zur Folge, dass Alien Hand Syndrome mittlerweile über eine enthusiastische Fanschar auf aller Kontinente Länder verfügt.

Multi-Instrumentalist Clemens Engert

Nachdem Alien Hand Syndrome bereits mit seinem ersten Album „The Sincere and The Cryptic“ vor zwei Jahren bei Publikum und Kritik auf gleichermaßen euphorisches Feedback gestoßen ist, ging es nun mit der Veröffentlichung von „Slumber“ mit einem weiteren großen Schritt in Richtung europaweiter Bekanntheit.

Produziert von Stefan Deisenberger (Naked Lunch) und entstanden unter der Mithilfe vieler bekannter österreichischer Musiker, wie Marilies Jagsch, Rene Mühlberger (Gitarre), Alex Schuster (Drums), Emanuel Rudas (Bass), soll mit dem neuen Werk eine Weiterentwicklung des Projektes auf allen Ebenen erfolgen. Stilistisch ist ein kleiner Schritt weg von dem noch teilweise recht Gothic-Rock-lastigen ersten Album erfolgt. Das Ziel, stets nach der größtmöglichen musikalischen Emotionalität und Intensität zu streben, ist jedoch unverändert vorhanden, was ebenfalls auf der positiven Seite zu vermerken sei.

Der Soundtrack für herbstliche Emotionen ist als gelungen zu betrachten und wartet beim Silberscheiben-Dealer und in der Downloaderie Deines Vertrauens auf Dich.

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