Es gibt nicht viele Musiker, die auf ein Vierteljahrhundert Karriere zurückblicken können. Es gibt noch weniger, die in 25 langen Jahren kaum Rückschläge einstecken mussten. Der Gitarrist Axel Rudi Pell (53) ist so ein Künstler, sein neues Album, das seit Freitag zu haben ist, belegt dies erfreulich druckvoll und rockig. Am 26.September live in der Szene Wien – save the date!
Und es gibt kaum Gitarristen, die mit ihrem Namen eine eigene Marke erschaffen und mehr als 1.5 Millionen Fans beglückt haben. Axel Rudi Pell ist eine dieser rühmlichen Ausnahmen. Kein Wunder, dass sein neues Album „Into The Storm“ auch gleichzeitig eines seiner besten Werke ist.
Jubiläen sind eben etwas Besonderes
Trotzdem ist Pell an dieses immerhin 15. Studioalbum seiner Karriere (mit eigenem Material) nicht anders herangegangen als an die Vorgänger. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem mich der Geist von Ronnie James Dio nicht antreibt, etwas Mystisches zu erschaffen“, erklärt der 53-Jährige seine Motivation. Auch wenn Axel Rudi Pell aka ARP nichts gegen Effektivität und Disziplin einzuwenden hat, so kann Kreativität doch nicht auf Knopfdruck entstehen. „Ich könnte mich nicht hinsetzen und von 9 bis 17 Uhr komponieren, so funktioniert das nicht.“ Eingebungen halten sich nicht an Bürozeiten und deshalb ist Pell auch froh über die Entwicklung der Technologie. „Mein Handy ist wie ein mobiles Aufnahmestudio, da wandern ständig Ideen drauf. Und dieses Mal ging es besonders gut.“
Obwohl die Vorzeichen eher schlecht waren: Denn im Juli 2013 musste er sich leider von seinem Drummer Mike Terrana trennen. Die Terminpläne ließen es nicht anders zu. Nach 15 gemeinsamen Jahren sicherlich kein leichter Schritt, aber es fielen weder böse Worte noch wurde hinterher schmutzige Wäsche gewaschen – im Gegensatz zu vielen anderen Umbesetzungen lief diese ohne die branchenüblichen Nebengeräusche ab. Darauf ist Pell zu Recht stolz. „Wir sind alle Profis und benehmen uns auch so.“
Aber was nun? Ganz oben auf der Liste seiner Lieblingsdrummer stand schon immer Bobby Rondinelli (bediente die Drums unter anderem bei Rainbow, Black Sabbath, Blue Öyster Cult und Doro). Und der ist es nun auch geworden. Beileibe auch kein Wunder, sondern zwangsläufig das Ergebnis des tadellosen Rufes, den ARP in der Hardrock- und Heavy Metal-Gemeinde genießt. „Bobby hatte schon viel von mir gehört und sagte sofort zu.“
Für Pell schließt sich der Kreis, denn der gebürtige New Yorker ist nicht nur der erste seiner Musiker, der in einer seiner Lieblingsbands gespielt hat, sondern Bobby Rondinelli brachte auch frischen Wind in die Truppe: „Bobby konnte sich sofort mit den neuen Stücken identifizieren, ich musste ihm gar nicht sagen, wie ich mir die Umsetzung vorstellte, er hat instinktiv alles richtig gemacht.“ Auch der andere US-Amerikaner in der Band, Sänger Johnny Gioeli, ist mit „Into The Storm“ sehr zufrieden, und sprach schon nach den ersten Sessions „von einem der besten ARP-Alben“. Warum nur?
Die Kompositionen sind runder, eingängiger, ausgefeilter. Melodic Rocker wie „ Long Way To Go“ und „High Above“ wechseln sich ab mit Uptempo-Nummern der Marke „Tower Of Lies“ oder „Burning Chains“. Eine von Axels schönsten Balladen, „When Truth Hurts“, steht der genialen Neil Young-Coverversion „Hey Hey My My“ in nichts nach, epische Kunstwerke wie „Touching Heaven“ oder das über zehnminütige Titelstück sprühen vom Geist der Siebziger. Ebenso die beiden Digipak-Bonustracks: Beim abwechslungsreichen Instrumental „White Cats (Opus #6 Scivolare)“ werden sich „Guitar Hero“-Spieler die Finger brechen, „Way To Mandalay“ hätte in dieser Version auch auf einem Rainbow-Album sein können, wenn es Ritchie Blackmore nicht im Original für Blackmore´s Night komponiert hätte. ARP hat sich wieder einmal gesteigert, und es sollte schon mit dem Teufel zugehen, wenn er nach der Rekordplatzierung mit dem 2012er-Vorgänger „Circle Of The Oath“ (Platz 16 in den deutschen Charts) nicht endlich auch die Top 10 knacken würde. Verdient hat er es. Denn wer 25 Jahre Qualität abliefert, gehört belohnt. Jubiläen sind eben etwas Besonderes. Apropos: Beim „Bang Your Head“ 2014 wird es eine exklusive, dreieinhalbstündige ARP-Show geben, inklusive einer Steeler-Reunion und diversen anderen Überraschungsgästen.
Das Line Up
Johnny Gioeli – Lead and Backing Vocals
Axel Rudi Pell – Lead, Rhythm and Acoustic Guitars
Ferdy Doernberg – Keyboards
Volker Krawczak – Bass
Bobby Rondinelli – Drums
Tour 2014 – im September in der Szene Wien
07.02. D-Hannover – Capitol
11.02. D-Nürnberg – Löwensaal
12.02. CH-Pratteln – Z7
14.02. D-Memmingen – Kaminwerk
15.02. D-Erfurt – HsD
16.02. D-Hamburg – Markthalle
18.02. D-Langen – Neue Stadthalle
19.02. D-Ludwigsburg – Rockfabrik
20.02. D-Bochum – Zeche
21.02. D-Bochum – Zeche (ausverkauft)
21.09. D-Köln – Essigfabrik
23.09. D-Aschaffenburg – Colos-Saal
24.09. D-München – Backstage
26.09. A-Wien – Szene Wien <<<<<<– !
30.09. D-Berlin – Huxleys
01.10. D-Bremen – Aladin
03.10. D-Karlsruhe – Substage
05.10. D-Bochum – Zeche
Mehr findest Du hier: www.axel-rudi-pell.de