Der Luftkrieg über Österreich hatte von 1943 bis 1944 vor allem Wiener Neustadt als Schauplatz. Erst ab dem Herbst 1944 waren auch Ziele im Raum Wien umfangreichen Bombardierungen ausgesetzt. Nachdem lange Zeit vergriffen, erscheint das Buch „Bomben auf Wiener Neustadt“ von Markus Reisner in einer nunmehr dritten, neuerlich ergänzten und überarbeiteten Auflage im Kral Verlag.
Autor Markus Reisner geht den Ursachen nach, warum Österreich und mit ihm die Stadt Wiener Neustadt ins Visier der alliierten Bomberverbände geriet.
Im Jahr 1943 war das wichtigste Ziel, welches innerhalb der Reichweite der Alliierten lag, die größte Produktionsstätte der Jagdflugzeugfertigung des gesamten Deutschen Reiches: die Wiener Neustädter Flugzeugwerke. Daneben waren der Fliegerhorst und der Luftpark Wiener Neustadt für die deutsche Luftwaffe von enormer Bedeutung. Auch die von Wien über Wiener Neustadt führende Eisenbahnverbindung der Südbahn bildete einen strategischen Verteilerpunkt, von dem aus die deutschen Truppen versorgt werden konnten.
Wiener Neustadt wurde von 1943 bis 1945 insgesamt 29 Mal bombardiert. Bei diesen Angriffen wurden die Stadt und ihre Rüstungsanlagen zur Gänze zerstört. Insgesamt wurden dabei mehr als 1.400 Menschen, darunter 600 Zivilisten, getötet. Knapp 400 amerikanische und 90 deutsche Piloten fanden über der Stadt den Tod. Wiener Neustadt war nach Ende des Zweiten Weltkriegs so gründlich zerstört, dass nur 18 Häuser der einst 45.000 Einwohner zählenden Stadt unbeschädigt geblieben waren.
Das vorliegende Buch umfasst eine lückenlose Darstellung der tragischen Ereignisse in und um Wiener Neustadt. Der Autor stützt sich dabei auf eine Vielzahl an bislang unveröffentlichten Dokumenten und Zeitzeugenberichten, darunter Interviews mit hochrangigen alliierten Offizieren. Über 800, bisher noch nie veröffentlichte Fotos, geben einen Eindruck vom Schrecken des Bombenkrieges, wie er damals herrschte.
Eine Vielzahl neuer Erkenntnisse geht der Frage nach, ob es sich bei den Angriffen auf Wiener Neustadt um rein strategische Bombenangriffe oder auch um Terrorattacken gehandelt hat. Erstmals werden dabei auch die sowjetischen Luftangriffe unter Zuhilfenahme von Dokumenten aus russischen Archiven näher beleuchtet. Hinzu kommen weitere bisher unveröffentlichte Fotos und Berichte von Zeitzeugen, welche den Schrecken des Bombenkrieges erleben mussten.
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Dr. phil. Markus Reisner, geb. 1978, befasst sich seit seiner Jugend mit der Geschichte seiner Heimatregion. Er ist Angehöriger des Österreichischen Bundesheeres, hat an der Universität Wien Geschichte studiert und befindet sich z. Z. in der Generalstabsausbildung an der Landesverteidigungsakademie in Wien.
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Markus Reisner, Bomben auf Wiener Neustadt, Kral Verlag, 1264 Seiten, 850 Abbildungen, Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-99024-237-7, € 79,90