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Siebzig Engerl werden in Reichenau dringend gesucht

Im Flüchtlingsheim Reichenau leben 70 Burschen zwischen 14 und 18 Jahren. In der Weihnachtszeit ist der Brauch, andere Menschen zu beschenken, ein fester Teil unserer Kultur. Die Schwarzataler Online-Leser Romana Tripolt und Martin Steixner haben eine tolle Idee für ein vorweihnachtliches Engerl-Bengerl-Spiel und suchen großzügige BürgerInnen in Reichenau und dem Schwarzatal, die für einen der Flüchtlingedas Weihnachtsengerl sein wollen.

Die Burschen im Reichenauer Flüchtlingsheim sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie sind aus Syrien, Afghanistan und anderen fernen Ländern in denen Krieg und Not herrscht, allein und ohne ihre Familien zu uns geflüchtet. „Kontakt mit Menschen im Ort und das Gefühl nicht vergessen und verloren zu sein ist die beste Voraussetzung dafür, dass sich die jungen Männer zukünftig positiv und produktiv in unserer Gesellschaft eingliedern können“, schildert die Traumatherapeutin Romana Tripolt. Tripolt und Heilpraktiker Martin Steixner initiierten ein Engerl-Bengerl-Spiel und suchen dazu schenkwillige BürgerInnen in Reichenau und im Schwarzatal, die für einen jungen Flüchtling das Weihnachtsengerl spielen wollen. Die Aktion ist vom Innenministerium und der Betreuungsfirma abgesegnet.

Romana Tripolt in Afrika.
Romana Tripolt in Afrika.

Foto: Tripolt

Wie das Engerl-Bengerl-Spiel abläuft

Die jungen Flüchtlinge sind die „Bengerl“ und bekommen jeder ein – zunächst anonymes – „Engerl“ zugeteilt, das in der Advent- und Weihnachtszeit in unregelmäßigen Abständen kleine Geschenke macht. Aus Datenschutzgründen bekommt jeder Flüchtling eine Nummer zugeteilt, die an einen Schenkungswilligen, das „Engerl“, weitergeleitet wird. Die „Engerl“ können während der Adventzeit, so oft sie wollen, kleine Päckchen, an denen die jeweilige Nummer gut sichtbar angebracht ist, schicken oder anonym in der Betreuungseinrichtung am Infopoint abgeben. „Wir denken dabei an Kleinigkeiten, wie Nikolosäckchen, Weihnachtskekse, kleine Dinge für den alltäglichen Gebrauch oder auch kleine Luxusgüter wie Kosmetik oder iTunes Gutscheine oder ähnliches. Wer dazu Lust hat, schenkt zu Weihnachten ein etwas größeres Hauptgeschenk“, schlägt Martin Steixner vor.

Es bleibt jedem „Engerl“ selbst überlassen, ob er oder sie sich zu Weihnachten schließlich zu erkennen gibt und das zugeteilte „Bengerl“ vielleicht zum Essen einlädt, mit ihm Deutsch in der Konversation lernt, in den Weihnachtsfeiertagen mit ihm spazieren oder rodeln geht… Ebenso ist völlig frei und offen, ob die Beziehung über den 24. Dezember hinaus bestehen bleibt. Grundlage der Geschenke und Angebote ist das individuelle Gefühl der Großzügigkeit jedes „Engerls“. Das heißt so viel zu geben, bis man sich großzügig fühlt, aber nie so viel, dass man dabei schlechte Gefühle hat oder eine Gegenleistung erwartet.

Wenn einer der Burschen in der Adventszeit in die Grundversorgung kommt und die Betreuungseinrichtung verlässt, wird das Engerl informiert und kann entweder dem Flüchtling unter der neuen Adresse weiter Päckchen schicken oder das Los an einen neu aufgenommenen Insassen weitergeben“, erklärt Romana Tripolt, „Wir freuen uns auf viele Reichenauer Weihnachtsengerl.“ Die Engerl-Bengerl-Aktion läuft vom 1. bis 26. Dezember 2015.

Du willst mitmachen? Melde Dich per Mail bei office@traumatherapie.at oder ruf einfach Romana Tripolt unter 0676 5294834 an

 

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