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AK Niederösterreich warnt vor Kredit per Cashpresso-App

Kredite bis zu 1.500 Euro innerhalb von zehn Minuten und das online. Damit wirbt der neue Wiener Kreditvermittler Cashpresso. KonsumentenschützerInnen der AK Niederösterreich befürchten, dass das als unkompliziert verkaufte Angebot für junge Menschen ein Schritt in die Schuldenfalle sein kann.

Jung, stylisch, unkompliziert und schnell. So präsentiert sich der Wiener Kreditvermittler Cashpresso, der wohl nicht zufällig so ähnlich heißt wie eine bekannte Kaffeekapselmarke. „1.500 Euro immer griffbereit. Eröffne deinen cashpresso Dispo komplett online. In 10 Minuten ist die Anmeldung abgeschlossen und du kannst dir Geld auszahlen“, wirbt der Vermittler. Genauso wie beim Vorbild hat das freilich seinen Preis. 9,99 Prozent Zinsen pro Jahr fallen nach dem ersten Monat für die Kleinkredite an, die das Start Up vermittelt und per Smartphone-App vergibt.

Besonders ablehnend stehen die KonsumentenschützerInnen der AK Niederösterreich der Tatsache gegenüber, dass Cashpresso speziell Menschen zwischen 18 und 30 Jahren als Zielgruppe im Auge hat. 25 Prozent derer, die die Hilfe der Schuldnerberatung in Anspruch nehmen, ist in dieser Altersgruppe. Durchschnittlich haben sie 30.000 Euro Schulden. Und allein im Vorjahr schlitterten 1.500 Menschen unter 30 in Österreich in den Privatkonkurs.

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Dass Cashpresso nach eigenen Angaben die Kredite online und innerhalb von zehn Minuten vermittelt, könnte junge Menschen verleiten, unüberlegt Schulden zu machen. Bei einem normalen Bankkredit sei der Aufwand höher und bringe die Menschen zum Nachdenken, ob sie den Kredit wirklich brauchen. Zudem besteht aus Sicht der ExpertInnen die Gefahr, dass junge Menschen einen Kredit bekämen, die ihn sich gar nicht leisten könnten. Ob das Konto überzogen ist, kann das Unternehmen im Gegensatz zur Hausbank nämlich nicht prüfen. Das sei gerade für junge Kontoüberziehern eine Gefahr.

Dazu kommen für die KonsumentenschützerInnen die vergleichsweise hohen Zinsen, die Cashpresso verlangt. Schalterkredite bei Banken seien deutlich billiger.

Grundsätzlich begrüße die AK Niederösterreich unternehmerische Innovationen und Neugründungen. Skepsis sei allerdings angebracht, wenn Produkte und Dienstleistungen auf den Markt kämen, die problematische Folgen haben könnten.

Theresa Brandstetter von Cashpresso zur Arbeiterkammer-Warnung: „Wir vergeben Kredite erst an Menschen ab dem 18. Lebensjahr, und nur 1.500 Euro. Es gibt Situationen, wo man rasch Geld braucht. Wir sind nicht interessiert, Menschen in eine Schuldenfalle zu drängen, im Gegenteil: bei Engpässen kommen wir den Kunden entgegen.“  _

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