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Neues aus der Scheibenwelt – von Rock und Jazz über Electro bis Klassik

Eure Ohren werden Augen machen: wieder sind 25 Silberlinge aus dem Universum der Klänge, Rhythmen, Stimmen und Melodien auf der Scheibenwelt gelandet. Wir haben sie bunt gemischt und wünsche euch die eine oder andere Entdeckung beim Scrollen durch die Neuerscheinungen plus Livetermine.

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Love God Chaos | Die Unmöglichkeit des Nichtscheiterns Die Grazer Indierock-Band ‚Love God Chaos‘ halten ihre Scheinwerfer auf die aktuelle Situation. Und ihr Blick ist scharf. Der Opener „Alles Cellophan“ ist ein dystopischer Ritt mit eingängigem Refrain, der Song mündet im hypnotischen Anfang von „Eskalation, bitte“. Textlich stellen die Grazer klar, wofür sie stehen und wofür nicht. Eine Positionsbestimmung, oder eine Art Glaubensbekenntnis, wenn man so will.

Let’s Get The Fuck Out Of Here“ ist ein Zitat der Coen-Brüder, hier ist es die Hookline eines Songs über das Scheitern mit dem Einen und der Sehnsucht nach dem Anderen. Angesprochen wird ein Johnny, der uns schon auf „Johnny bleib“ vom ersten Album begegnet ist. „Espíritu“ ist ein Song für die Dämmerung. Das überbordende Trompetensolo lässt einen atemlos zurück.

Wohin gehen, wenn der Westen gescheitert ist? „Ostgold“ ist Hymne und Antwort. „Лайка“ erzählt von der Hündin Laika, dem ersten Lebewesen, das vom Menschen in die Umlaufbahn der Erde geschickt wurde. Eine Mission, die als Erfolg gilt, obwohl die Protagonistin scheitern musste, weil das Scheitern vorgesehen war. Mit „Helden“ nehmen Love God Chaos volles Risiko. Darf man diesen Bowie-Song noch covern? Ist den zahlreichen Versionen noch etwas hinzuzufügen? Reicht es nicht, wenn U2 oder Depeche Mode sich bei Konzerten an diesem Song vergreifen? Love God Chaos haben ihren eigenen Song daraus gemacht. Als die Band „Helden“ am 10. Januar 2016 aufgenommen hat, wusste noch niemand, dass das der Todestag von David Bowie sein würde.

Ist das die Absolution für diese Version? Hört doch einfach selbst! „Art & Soup“ bäumt sich gegen Ende noch ein weiteres Mal auf, ein tanzbarer und bluesiger Bastard von einem Song. Mit „Propeller“, einem lyrischen, ikarusgleichen Fiebertraum, klingt das Album aus und noch lange in den Ohren.

Indierock aus Graz: Love God Chaos

Marcus Heider aka John Krempl ist Komponist und Autor der Love God Chaos-Songs. „Krempl“ steht für Dinge, die man mit sich trägt, liebt und wovon man sich ungern trennt, seit 2007 ist John Krempl das virtuelle Alter Ego von Marcus Heider. Früher war er Mitglied der Indierocklegenden „The Trainleaders“ und „Spuk“. Seit 2000 ist er Impromusiker im Grazer „Theater im Bahnhof“.

Love God Chaos live in A: 5.1.2018 Glam – Feldbach; 2.3.2018: Dachbodentheater – Bruck/Mur; 9.3.2018: Explosiv – Graz mit “Vizekanzler”.

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NRVS LVRS | Electric Dread | NRVS LVRS (bedeutet „Nervous Lovers“) ist das träumerische Darkwave-Projekt des Ehepaars Andrew Gomez und Bevin Fernandez. Als musikalische Einflüsse nennen die beiden unter anderem Massive Attack, Can und Kate Bush, ihre Musik lässt aber auch Elemente eines bissigen Elektro-Pop à la The Knife, Bat for Lashes oder Crystal Castles spüren.

Bevin Fernandez‘ helle, engelsgleiche Stimme, unterstützt von Gomez‘ schmachtendem Bass, schwebt samtweich über Schichten ominöser Synthie-Klänge, kraftvoller Gitarren und präziser Percussion Arbeit. Das Ergebnis sind faszinierende Elektro-Klangwelten.

In San Francisco leben Gomez und Fernandez seit ihrer Geburt, als NRVS LVRS gibt es sie seit 2014. Wenn sie gerade nicht auf der Bühne stehen, stöbern sie gerne durch Altbestände im legendären Plattenladen Amoeba und unterstützen die Künstlerszene der San Francisco Bay Area. 2015 erschien ihre Debüt-LP ‚The Golden West‘, die vom Stadtmagazin SF Weekly mit „dämmrig-düster und undurchsichtig, mit einer rauen Schicht, die den Pop im Herzen der Songs nur unvollständig verdeckt“ gelobt wurde.

NRVS LVRS

NRVS LVRS sind bereits als Vorband für Jagwar Ma und Telekinesis aufgetreten und haben dabei überschwängliches Lob von PopMatters und Noisey geerntet. Im Sommer 2016 nahmen die beiden im Jackpot!-Studio in Portland ihre neue Musik auf und veröffentlichen im Oktober das vorliegende Album ‚Electric Dread‘.

NRVS LVRS live in A: 17.10. Plan B, Salzburg; 29.10. Wohnzimmerkonzert, Linz; 31.10. Herr Vincent , Villach; 2.11. Lendhafen Cafe, Klagenfurt; 3.11. Tumult, Kremsmünster.

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Razz | Nocturnal | Im September erscheint das zweite Razz-Album „Nocturnal“. Nach ihrem großartigen Debüt präsentieren sich die Emsländer auf dem stilübergreifenden Werk als musikalisch gereifte Einheit mit einem untrüglichen Gespür für raumgreifende Melodien.

Warum sollte es überhaupt so etwas wie Regeln geben? In manchen Lebensbereichen mögen sie sinnvoll erscheinen, Musik generell und Rock’n’Roll im Speziellen gehören nicht dazu. Denn diese Musik wurde aus dem unbedingten Willen geboren, Grenzen und Regeln in Frage zu stellen und zu überwinden. Trotzdem werden ständig vermeintlich gültige Grundsätze für den jeweils aktuellen Pop-Zeitgeist aufgestellt.

Razz spielen mit Euphorie, Leidenschaft und Überzeugung, davon erzählt das zweite Razz-Album „Nocturnal“ auf bestechende Weise. Es ist ein Werk von enormer Frische, überragendem Songwriting und einer klar definierten musikalischen Identität, die sich nur aus der festen gemeinsamen Überzeugung einer tief miteinander verbundenen Gruppe ergeben, die Welt aus den Angeln heben zu können. Und sei es nur für einen Moment. So war das eigentlich schon immer bei Razz. Der anarchische Gestus, die Spontaneität und der Habitus, die man für das Gelingen besonderer Musik braucht, waren für diese Band von Anfang an prägend.

„Früher waren wir nur gute Kumpels, heute wissen wir noch viel besser, wie der andere tickt“, sagt Niklas Keiser. Gelegenheit, das herauszufinden, hatten sie reichlich, denn es ging dann alles ziemlich schnell: Die Razz-Musiker waren noch Teenager, als sie bereits sämtliche Bühnen ihrer Heimat beackerten. Bei einem dieser Festivals stand ihr heutiger Manager im Publikum, hörte, staunte … und nahm die Emsländer unter Vertrag.

Im Sommer 2016 haben Razz angefangen, sich Gedanken über ihr zweites Album zu machen. Ein Schlüsselerlebnis auf dem Weg zu ‚Nocturnal‘ wurde ein Konzert der Band im Herbst des Vorjahres: Im Publikum stand Stephen Street, ein Produzent, der eine der prägenden Schlüsselfiguren des britischen Pop der vergangenen 30 Jahre ist – The Smiths, Blur, die Kaiser Chiefs und viele andere produzierte Stephen Street. Und Stephen Street half ihnen, ihre Erfahrungen auf den Punkt zu bringen. „Wir haben uns auf jeden Fall mehr Gedanken über Sounds und auch über die Texte gemacht“, sagt Niklas. Und das war gut so.

Razz live in A: 27.11.17 Wien – Arena mit Mando Diao (ausverkauft!); 7.12.17 Graz – Orpheum extra; 23.01.18 Wien – B72.

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Olympique | Chron | Mit ihrer klerikal anmutenden großen Version von Indierock haben Olympique 2015 eine Menge Staub aufgewirbelt. Eine restlos ausverkaufte Tour mit über 50 Shows in D und AT, u.a. als Support von Bilderbuch und Wanda oder auf Festivals wie Open Flair, Taubertal und Kosmonaut Festival.
Das neue Album ‚Chron‘ ist spannend abwechslungsreich, bedient sich aus verschiedensten Epochen der Rockmusik und lässt alles in Cloudrock verfließen. Das Album ist eine konsequente Weiterentwicklung zum Vorgängeralbum ‚Crystal Palace‘.  Die große Stimme von Sänger Fabian Wonschnagg sorgt für den hohen Wiedererkennungswert von Olympique.

Olympique live in A: 10.11.2017 Innsbruck, Hafen; 11.11.2017 Linz, Posthof; 24.11.2017 Graz, Styrian Styles Festival; 28.11.2017 Salzburg, Rockhouse; 29.11.2017 Wien, WUK.

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Casper | Lang lebe der Tod | Jetzt ist das neue Casper-Album ‚Lang lebe der Tod‘ auf der Scheibenwelt gelandet. Casper ist ein großer Innovator in einer Zeit, in der HipHop aus Deutschland ohnehin so aufregend und vielseitig ist wie noch nie. Monatelang hat er, getüftelt und geschrieben, aufgenommen und verworfen. Denn eins war klar: Wiederholt werden soll hier bitte schön gar nichts. Das war zu jeder Zeit die Maxime eines Mannes, der auf seinen bisherigen drei Alben stets neue musikalische Welten kreiert hat.

Mit ‚Lass sie gehen‘ erschienen ‚Lang lebe der Tod‘ (feat. Blixa Bargeld, Dagobert, Sizarr) und ‚Keine Angst‘ (feat. Drangsal), die emotionalen Herzstücke des Albums auch als Single. Für den Song ‚Keine Angst‘, der sich (natürlich) nicht mit dem Abschied einer Lebensabschnittspartnerin, sondern mit der bewussten Abkehr vom Ruhm, Glanz und der Verlogenheit und Oberflächlichkeit des Star-Daseins beschäftigt, holte sich Casper eine hochinteressante Kombination musikalischer Gäste ins Studio. Neben dem Hamburger Rapper und Songwriter Ahzumjot wirkten die aus Alaska stammenden Indie-Darlings ‚Portugal. The Man‘ an der Entstehung des Songs mit.  

Casper live in Wien: 14.11.2017 – Wien, Stadthalle

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Wes Swing | And The Heart | Eine Depression kann ein ewiger Begleiter sein. Oder aber auch ein wesentlicher Wendepunkt im Leben eines Menschen. So oder so bleibt sie eine dunkle Zeit, in der der Sinn des Lebens verschleiert und der Mut weiter zu machen nur schwer aufzubringen ist. Jeder Tag scheint vergebens und die unumgängliche innere Nacht ist gewillt, sich immer mehr auszubreiten. So erging es auch dem amerikanischen Künstler Wes Swing, der sich, einst tief versunken in der Depression, aufmachte das Licht wiederzufinden. Auf diesem Weg entstand das Album „And The Heart“.

Swing begann lernte mit vier Jahren Violine. Im Alter von sechs Jahren trat er bereits vor Publikum auf. Er wollte als klassisch ausgebildeter Cellist und Komponist Karriere machen. Jahrelang arbeitete er als professioneller Musiker und als Arrangeur für Shows. So war die Musik seit jeher die treibende Kraft in seinem Leben. Als er seine Heimat Virginia verließ, um in San Francisco neu anzufangen, setzte ein kreativer Burnout ein. Eine Verletzung am Handgelenk führte zudem dazu, das er sämtliche Auftritte absagen musste. Zum ersten Mal sah der Künstler keinen Sinn seines Daseins mehr. Als seine Depression stärker wurde vergingen Monate, in denen es dem Musiker schwer fiel, sein Bett zu verlassen. Schließlich begab er sich in Behandlung und begann ein Buch mit Kurzgeschichten zu schreiben, lernte Französisch und zu Tanzen. Langsam wurde seine Stimmung besser und schließlich kehrte auch seine Kreativität zurück.

Wes Swing

Wie dichter dunkler Nebel umschlingt uns das intime Werk „And The Heart“, das von seinen düsteren Soundflächen und den erhellenden Cellomelodien lebt, die uns daran erinnern, dass es in jeder Situation einen Ausweg gibt. Mit seinen dicht gewebten Vocalharmonien, Streichern, Synthesizern und pumpenden Drums eröffnet uns Wes Swing eine Traumwelt, die vom Wechselspiel von Dunkelheit und Licht lebt.

Wes Swing live in A: 30.11.2017 Klagenfurt, Lendhafen Café; 01.12.2017 Salzburg, Plan B.

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Jonas Kaufmann | L’Opéra | Und jetzt etwas für unsere FreundInnen klassischer Klänge: Jonas Kaufmann, der gefragteste Tenor unserer Zeit, hat ein neues Album veröffentlicht: ‚L’Opéra‘

Gerade erst wurde der Meistertenor für sein Album ‚Dolce Vita‘, mit italienischen Evergreens, mit dem Echo Klassik als ‚Bestseller des Jahres‘ ausgezeichnet. Nach erfolgreichen Einspielungen mit beiden Gesangspartien in Mahlers Lied von der Erde und mit Arien von Puccini, steht auf seinem neuen Album „L’Opéra“ das französische Repertoire des 19. Jahrhunderts im Mittelpunkt.

„Das französische Opernrepertoire liegt mir sehr am Herzen“, bekräftigt Kaufmann, „Diese faszinierende Musik spiegelt eine einzigartige Epoche in der europäischen Kultur wider.“

Was Jonas Kaufmann hören lässt, ist das musikalische Erbe einer Zeit, in der das von Stadtplaner Georges-Eugène Haussmann neu geschaffene Paris mit seinen Boulevards im 19. Jahrhundert das Zentrum der modernen Welt wurde. Die Pariser Opernhäuser waren der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens, in denen das Publikum unvergleichliche Spektakel erleben konnte.

Jonas Kaufmanns neues Album mit Arien und Duetten aus französischen Opern des 19. Jahrhunderts ist eine Hommage an eine faszinierende Zeit in der Geschichte dieser Musikgattung, als die Oper zum Inbegriff von Prunk und Eleganz in der Musik wurde.

Jonas Kaufmann

Der Tenor singt Arien von Bizet, Meyerbeer, Massenet, Gounod und Offenbach; aus Carmen, Romeo et Juliette, Werther, La damnation de Faust, L’Africaine, El Cid, La Juive u.a. Außerdem sind mit den Partnern Ludovic Tézier und Sonya Yoncheva Duette aus Les Pecheurs de Perles und Manon zu hören.

Dieses Album hat der in München geborene Tenor mit dem vielfach ausgezeichneten Bayerischen Staatsorchester aufgenommen, seinem ‚Heimatorchester‘, mit dem er das ganze Jahr über auftritt.

Jonas Kaufmann live in Wien: 12.2.18 Wien, Musikverein, ab 23.4.18 Wien, Staatsoper.

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Karmic | Phase 1 | Im September war es soweit: Die kalifornische Elektropop-Band Karmic veröffentlicht ihr Mixtape „Phase 1“. Dass das Quartett, bestehend aus dem Frontfrau-Gespann Laura Baruch und Kylee Katch und dem Produzenten-Duo Sam Murphy und Peter Kastner damit den Soundtrack des Spätsommers abliefern würden, war abzusehen – schließlich legte das Kollektiv aus Los Angeles mit der Debütsingle „Higher Self“ schon mal ordentlich vor (und mit drei weiteren Stücken in diesen Herbst ordentlich nach). Die Kritiken sind begeistert, die Hörgänge seitdem mit Stücken wie „Phases“, „Lighthouse“ und „With You“ besetzt.

Karmic zeigen, wie pulsierende Popmusik 2017 klingen muss – im Hier und Jetzt verankert, mit jeder Menge Zitaten versehen und bei aller Eingängigkeit immer wieder überraschend.

Die Geschichte von Karmic reicht in die frühen 2000er-Jahre zurück. Da zog Bassist und Multiinstrumentalist Peter Kastner aus Österreich nach Los Angeles. Er lernte Laura Baruch kennen, gemeinsam gründeten sie ’Lucid Dream’, loteten ihre gemeinsamen Vorstellung von Popmusik aus. Sie experimentierten in verschiedenen Besetzungen und schrieben neue Songs. Beide sind in den verschiedensten musikalischen Stilen daheim, im Pop, im Soul, im Jazz, im Experimentellen. Als Kyle Katch aus Los Angeles und Sam Murphy aus Seattle dazukamen, war das Line-Up komplett – und eine ganz neue Dynamik entstand.

Karmic

Das karmische Konzept, nach dem sich die Band benannt hat – am ehesten könnte man es wohl mit „What comes around, goes around“ beschreiben.

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Michael Brinkworth | Somewhere To Run From | Der weit gereiste, mittlerweile in Berlin lebende Gitarren-Mundharmonika-Troubadour Michael Brinkworth legt sein neues Album „Somewhere To Run From“ vor. Es erzählt vom Weglaufen wie vom Heimkommen und es ist ein sehr feiner Longplayer mit sieben unhektischen Songs.

Der gebürtige Australier lernte schon früh Cello und Klavier spielen, kam später auf die Gitarre. Sein Vater zeigte ihm die ersten Griffe und Michael begriff rasch und zeigte sich wanderlustig. Zwischen den Jahren 2010 und 2013 bereiste er mit seiner Gitarre rund 40 Länder, spielte wo er konnte. Nachdem er von anderen reisenden Künstlern hörte, dass Berlin ein guter Ort für Musiker und Kreative sei, zog es ihn in die deutsche Hauptstadt. Dort werkte er unter Anderem im Indie Folk Duo ‚The Red Town Blues‘ und im Alt-Country-Rock Quartett ‚Wreck Heads‘. Im vergangenen Jahr nahm er seine EP „Stranger“ und schließlich das vorliegende Album „Somewhere To Run From“ auf. Der Titel des Albums leitet sich aus dem ersten Track „Country Town“ ab, wenn er singt: „Wish I was born in a country town. Somewhere to run from and to be bound.“ Er verweist dabei darauf, dass es oft die selben Dinge sind, die uns vor etwas weglaufen lassen und uns dennoch an sie binden. Brinkworth inspiriert der Widerspruch.

„Please Come Back Home Again“ schrieb er, nachdem er das Buch ‚The Prophet‘ von Kahlil Gibran und den darin enthaltenen Satz „Your children do not belong to you“ las. Er erinnerte sich dabei an seine Eltern und dass er den Großteil seiner Zwanziger rumreiste und nicht in ihrer Nähe war. So bildet das Album höchst persönliche, nachvollziehbare Fragmente seines Lebens ab. Dabei bleibt der Australier immer authentisch.

Michael Brinkworth © Helen Hecker

Der Wahlberliner landete mit „Somwhere To Run From“ ein mehr als gelungenes Werk, das sowohl an den jungen Neil Young erinnert, sowie an die rockigen Einflüsse von Bands und Musikern wie Wilco und Ryan Adams. Dieser außerordentliche Mix aus Bodenständigkeit und Experimentierfreude begeistert uns mit frischem und letzen Endes optimistischem Wind.

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P!NK | Beautiful Trauma | US-Superstar P!NK ist zurück und das mit einem großen Knall. Das siebente P!NK-Album ist da! Im August landete die Single ‚What About Us‘ auf der Scheibenwelt und im Oktober schwebte das Mutterschiff ‚Beautiful Trauma‘ in den Plattenläden und Downloaderien dieser Welt.

Der Longplayer enthält dreizehn Songs, die allesamt von P!NK mitgeschrieben wurden. Neben Steve Mac und Johnny McDaid arbeitete die Grammy-Preisträgerin dabei u.a. mit Max Martin, Shellback, Jack Antonoff, Julia Michaels, Greg Kurstin und busbee.

Seit ihrem Karrierestart im Jahr 2000 veröffentlichte P!NK bislang sechs Studioalben und ein Greatest Hits-Album. Sie verkaufte weltweit mehr als 42 Milllionen Alben, 75 Millionen Singles und 2,4 Millionen DVDs. Fünfzehn ihrer Singles erreichten die Top Ten der US Billboard Chats, darunter vier Nummer-Eins-Hits.

P!NK
Einer der größten weiblichen Superstars überhaupt ist mit einer Sammlung hitverdächtiger Songs zurück!

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Slothrust | Everyone Else | Slothrust, das sind Sänger und Gitarrist Leah Wellbaum, Bassist Kyle Bann und Drummer Will Gorin. Das Trio hat erstmals seinen einzigartigen Mix aus Jazz und Blues-Rock mit ihrem Debüt vor fünf Jahren präsentiert.

Slothrust spielen clevere Epen, die sich zwischen leuchtenden Riffs und Pop-Hooks und angenehmer Aufregung bewegen. Das neue Album ‘Everyone Else’ enthält komplexe Rock-Hymnen, inklusive der Singles ‚Like A Child Hiding Behind Your Tombstone‘ und ‚Rotten Pumpkin‘, die auch mehrfaches Zuhören belohnen.

Slothrust, das Blues-Grunge Trio aus den USA haben mit ihrem neuen Album ‘Everyone Else’ ihre Spielfreude mit unserer Hörfreude vereint.

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Cècile Nordegg | Jazz Proclamation Vol. 1 | Die Sängerin Cècile Nordegg kennt jeder als Werbeikone Linda Putz aus der Werbesitcom XXXLutz. Dass sie auch eine wunderbare Jazzerin ist, wissen die Wenigsten. Jetzt veröffentlichte sie ihre wunderbare Vinyl LP ‚Jazz Proclamation Vol. 1‘.

Jazz Proclamation ist ein Aussprechen, ein Ausrufen und eine Verkündung der Gefühlswelten, übersetzt in das Laufenlassen des Jazz, in die Form einer der offensten Musikrichtungen, die begierig offenbarte Impulse jeglicher Musik aufnimmt, weiterführt, transformiert und Sprache und Musik zu immer neuen Formen anregt. Es ist ein Entstehenlassen des Moments, des Gefühls, des Jetzt, ganz egal, wo der Ausgangspunkt liegt.

Wir wissen, Liebe und Verlangen bleiben ein nie endendes Spiel der Begierde, Empfinden wird wichtiger als das Glück selbst, erweckt durch die Interpretation des Zuhörenden, und ‚Jazz Proclamation‘ lässt Sängern und Musikern in all dem die Freiheit, im Moment der Aufnahme der Empfindung freien Lauf zu lassen. Das Leben ist nur die Länge eines Liedes, eines Jetzt, eine Proklamation der Jazzempfindung …

Cécile Nordegg © Helmut Koller

Cécile Nordegg’s Musiker sind Pianist Walter Bass, Andreas Pirringer bläst Klarinette, Saxophon und Flöte, Drummer Lenny Dickson und Bassist Richard Barnert. Als musikalische Guests auf der LP sind auch Andreas Wingert mit seinem Bass, die Gitarristen Rick Musallam, Jay Roberts und JP Chiche sowie die Sänger Jonathan Berkh und Sam Willcox vertreten.

Schönes Vinyl für schöne Stunden.

Cècile Nordegg live in Wien: 29. November, Sargfabrik im Rahmen des Club Festivals „Vienna Jazz Floors“.

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Tarja | From Spirits And Ghosts | Die finnische Sängerin und Songwriterin Tarja Turunen kommt schon jetzt als ‘Weihnachtsengerl der düsteren Art’ daher und mischt auf ihrem Dark Christmas Album dunkle Gothic-Einflüsse mit ihrem unverwechselbaren, klassisch ausgebildeten Gesang.

Das Album enthält elf Geschenke für Fans in traditionelle Weihnachtslieder verpackt, die durch Tarjas Stimme und den Gothic-Einflüssen auf eine völlig neue Ebene gebracht werden. Mit Unterstützung eines Symphonieorchesters schafft es die erfolgreichste finnische Solokünstlerin und ehemalige Nightwish-Stimme traditionellen Liedern, wie „O Tannenbaum“, „We Wish You A Merry Christmas“ oder „Feliz Navidad“ einen ziemlich interessanten Beiklang zu verleihen und erinnert den Hörer damit an einen düsteren Filmsoundtrack. Neben klassischen Weihnachtsliedern ist auf ‚From Spirits And Ghosts‘ auch ein zwölfter Track zu finden, der brandneue Song von Tarja: „Together“, der sich mühelos in den dunklen Stil des Albums und die Themenwelt Geister und Mystik einreiht.

Der Silberling wurde von Tarja, dem amerikanischen EMMY preisgekrönten Filmmusikkomponisten Jim Dooley und dem britischen Produzenten Tim Palmer produziert, der unter anderem für seine Arbeit mit Pearl Jam, U2, David Bowie, Lang Lang und The Cre bekannt ist. Er hat die Songs im 62‘-Studio in Texas gemixt. Gemastert wurde das Album bei Sterling-Sound in New York City. 

Tarja sagt über ihr jüngstes Werk:Im Hochsommer ein dunkles Weihnachtsalbum zu produzieren ist ein sehr interessanter Prozess, besonders wenn man es am tiefblauen karibischen Meer tut. Das unterscheidet sich immens vom verschneiten Weihnachten, das ich aus meiner Heimat Finnland gewohnt bin. Es ist der Beweis, dass Dunkelheit tief aus dem Inneren kommt. Auf diesem Album habe ich mich mit der Kehrseite von Weihnachten beschäftigt. Das Weihnachten der Einsamen und der Verlorenen. Das Weihnachten für die Menschen, die in den blinkenden Lichtern und bimmelnden Glocken keine Freude finden und keine Freunde haben.“

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Beatsteaks | Happy Accidents | Ein ganzen Jahr hat Berlins Kultband Beatsteaks an ihrem neuen Album ‚Yours‘ gearbeitet. Nie zuvor waren so viele Ideen zusammengekommen – und nie zuvor so unterschiedliche. Das achte Studioalbum ist das bislang vielseitigste der Band geworden und ist ein stilistisch enorm breit aufgestelltes Werk, das alle musikalischen Facetten der Beatsteaks aufzeigt. Die Beatsteaks geben eine überbordende Party mit alten und neuen Freunden. Das definitive Beatsteaks-Mixtape – mit nicht weniger als 21 neuen Songs und Gästen wie Farin Urlaub, Deichkind und Jamie T.

Als die Beatsteaks nach einer längeren Pause im Januar des Vorjahres wieder zusammenkamen, um sich neue Ideen vorzuspielen, kam eine unglaubliche Menge an Material zusammen. Dass Peter Baumann, Bernd Kurtzke, Thomas Götz, Torsten Scholz und Arnim Teutoburg-Weiss unabhängig voneinander Ideen festhalten, die sie später gemeinsam ausarbeiten, ist bei den Beatsteaks Tradition. So fleißig und inspiriert wie jetzt waren die Musiker allerdings noch selten vor einer Albumproduktion: 21 Songs sind auf dem neuen und achten Album.

‚Yours‘ ist das definitive Beatsteaks-Mixtape, ausschließlich mit neuen Songs. Vielseitig und experimentell wie nie. Und deshalb heißt dieses Album natürlich völlig zu Recht ‚Yours‘. Enjoy!

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Jennifer Rostock | Worst Of Jennifer Rostock | Die Band um Jennifer Weist wird zehn Jahre alt – und veröffentlichen jetzt ihr „Worst Of“. Keine der branchenüblichen Zusammenstellungen, die Fans das Geld für Musik aus der Tasche ziehen, die sie ohnehin schon besitzen.

Stattdessen gibt’s ein brandneues Album mit Songs, die sich im Laufe des vergangenen Jahrzehnts angesammelt haben, die eifnach liegengeblieben sind und die trotzdem so jung klingen, als ob sie erst vorgestern geboren worden wären. Frisch, frech, provokant.

Jennifer Rostock in A: 30. März 2018, Posthof Linz; 28. April 2018, Gasometer Wien

Jennifer Rostock Sängerin Jennifer Weist © Wilfried Scherzer

 

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Klaus Pruenster | Timeless | Ausgerechnet an einem Freitag den 13. Oktober erschien das neue Album „Timeless“ von Klaus Pruenster. Aber weil der, seit zirka 40 Jahren in Linz lebende, Vorarlberger nicht abergläubisch ist, könnte ihm das Glück bringen.

Der Song „Wunderwelt“ machte ihn einst zum Topstar. Pruenster gilt als Miterfinder der computerakustischen Rockmusik mit Erdenklängen. Mit Hubert Bognermayr versetzte er das Publikum der „Ars Electronica“ in Staunen. Konzerte als Sologitarrist führten ihn in die USA und nach Russland, dabei entstanden Klangwelten auf Alben wie „Herzschlag“ oder „Guitar Experience“. Er schrieb Filmmusiken und Sountracks, seinen Videoclip zu „The Train“ – beim Mega-Konzert „Voices For Refugees“ am Wiener Heldenplatz – sahen mehr als 120.000 Menschen.

Neben Instrumentals auf der Gitarre interpretiert Klaus Pruenster auf dem neuen Album einige Pop-Klassiker auf sehr persönliche Weise, darunter auch den Song „Streets of London“ als Duett mit Weltstar José Feliciano. Vom Elektronikpionier und Hitproduzenten der 80er Jahre, über den erfolgreichen Filmkomponisten in den 90er und 2000er Jahren bis hin zum Gitarrenvirtuosen der Jetztzeit spannt er den Bogen. Klaus Pruenster ist einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Musiker Österreichs. Ob Orchesterwerk, Theater u. Filmmusik oder anspruchsvolle Popmusik – seiner Kreativität setzt nur er selbst Grenzen.

Klaus Pruenster

Nach langer Absenz im Popularbereich mit wenigen Ausnahmen – so veröffentlichte Klaus Pruenster in den letzten Jahren zwei Alben für Sologitarre, steuerte für den Kinofilm „Am Ende des Tages“ eine neue Version seines Klassikers „Wunderwelt“ bei und sorgte mit dem Titel „The Train“ bei „Voices of Refugees 2015“ für Aufsehen – präsentiert Klaus Pruenster 2017 nun mit „Timeless“ eine weitere Facette seines Schaffens. Mit dem Album liefert er nun ein Werk ab, dass die beiden Elemente Vokalmusik und instrumentale Gitarrenkunst vereint. So befinden sich auf der neuen Silberscheibe Stücke der jeweiligen Gattung in akustischem Gewand.

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Gordie Tentrees | Less Is More | Der meisterhafte Geschichtenerzähler und Multiinstrumentalist Gordie Tentrees veröffentlicht mit „Less Is More“ sein sechstes Studioalbum. Das Werk vereint sein außerordentliches Gefühl für Melodien mit der Fähigkeit, sein Publikum zu fesseln und steht für einen Einblick in eine bewegende, starke und humorvolle Persönlichkeit. Reduziert und zugleich abwechslungsreich verpackt der gelernte Lehrer und Golden Glove Boxer seine Songs in eine Mischung aus alltäglichen und fiktiven Geschichten, die in uns die verschiedensten Emotionen hervorbringen.

Über 30 Songs schrieb der Künstler seit seinem letzten Album „North Country Heart“, von denen er elf Titel für seine neue Platte auswählte. “I was selective. I wanted to make an album I knew I could make, if I invested all my time and energy”, skizziert Tentrees zu seiner gekonnten Mischung aus Folk und Blues. Obwohl der Musiker die letzten drei Jahre nahezu ausnahmslos auf Tour verbrachte, setzte er alles daran, sein Album bis ins letzte Detail auszuarbeiten. Und es lohnte sich.

Seine Songs sind Auszüge aus dem Leben. So schrieb Tentrees „Somebody’s Child“ kurz nachdem er den Bombenanschlag auf den Boston Marathon 2013 miterlebte – voller Angst, dass seine Frau die Ziellinie nicht erreichen würde. „Wheel Girl“ erzählt die Geschichte der verunglückten Jessica Frotten, die mit eisernem Willen danach strebte, ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben und schließlich als Athletin bei den Paralympics Karriere machte.

Gordie Tentrees

Nach über 200 Konzerten in Europa, Australien und Kanada setzten Gordie Tentree und sein Mitstreiter Jaxon Haldane neue Maßstäbe ihrer Karriere. Mit neun Instrumenten im Gepäck und ihrer einmaligen Art, auf der Bühne zu interagieren, liefern die beiden ein einmaliges Live Erlebnis. „Less Is More“ bietet dabei den perfekten Rahmen für einen unvergesslichen Abend.

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Falco – JNG RMR 5 | Wenn die Plattitüde „Ausnahmekünstler“ wirklich zutrifft, dann wohl bei Falco. Kein Act hierzulande konnte ihm bis dato vor allem in puncto internationaler Erfolg das Wasser reichen, niemand kann ihm seit Jahrzehnten von seinem Popthron stoßen.

2017 ist das Falco-Jahr, denn er wäre 60 geworden. Dies feiert Sony Music mit dem Platin-Album „Falco 60“ und auch die Red Bull Music Academy begibt sich auf Falcos Spuren und veranstaltete ihm zu Ehren das Event „Junge Roemer“. Dabei wurde an Neuinterpretationen der größten Falco-Hits gearbeitet. Eingesessene und aufstrebende Stars aus dem In- und Ausland machten sich daran, allbekannten Hits ein neues Gesicht zu verleihen. Eine Auswahl dieser kreativen Neuinterpretationen erscheint unter dem Prädikat „JNG RMR“ in 17 Tracks, verpackt in bunte Pakete als EP.

Motsa ist schon lange kein Unbekannter mehr in der hiesigen und internationalen Elektro-Szene. Er veröffentlichte unter anderem auf Fatboy Slims Label „Southern Fried Records“, bevor er sein eigenes Label gründete, auf dem auch seine jüngste EP erschienen ist. Die Liste seiner Fans und Supporter liest sich wie das „Who is Who“ der österreichischen und britischen Undergroundszene. Und es begeistert, dass er sich drei von Falcos größten Hits gewidmet und sie in seiner ganz speziellen Dub-Manier neu interpretiert hat. Falco und Dub – passt gut zu einander, ergibt einen Sinn und zeigt einmal mehr, dass frischer Sound dem Falken wirklich steht.

„JNG RMR 5“ also – es lebe der Dub.

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Seamus Fogarty | The Curious Hand | Das Label Domino hat Zuwachs durch den irischen Alternative-Folker und Electronica-Alchemisten Seamus Fogarty bekommen, dessen zweites Album „The Curious Hand“ im Oktober erschienen ist.
Zu den bisherigen Veröffentlichungen des Westiren und Wahllondoners zählt das Album „God Damn You Mountain“ von 2012 sowie die „Ducks And Drakes“-EP von 2015.

„The Curious Hand“ wurde von Seamus selbst und Leo Abrahams (Brian Eno, Wild Beasts) produziert. Mit „Carlow Town“, dem ersten Song daraus, wird dank glucksender Beats, rauher Bass Lines, keuchender Sythesizer-Effekten und einem charmanten Groove schnell klar: das hier ist nicht einfach nur Folk. 

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Boytronic | Jewel | Wie die meisten bereits mitbekommen haben, Boytronic sind zurück! Am vergangenen Freitag erschien mit „Jewel“ das neue Album.

Mitunter bedarf es lediglich eines klitzekleinen Funkens, eines kurzen aber besonders inspirierenden Moments, um ein vor sich hin schwelendes Feuer zu entfachen. Diesen Augenblick erlebten Hayo Lewerentz und Ingo Hauss vor knapp zwei Jahren, als sie einen Song mit dem britischen Sänger James Knights aufnahmen. Dabei stellten die drei Musiker überrascht fest, dass das Resultat dem charakteristischen Sound ihrer Band Boytronic erstaunlich nahe kommt. „Wir spürten, dass damit in uns sofort auch eine große Lust aufstieg, wieder ein komplettes Boytronic-Album zu schreiben“, blickt Lewerentz auf die Initialzündung zurück, die jetzt in der Veröffentlichung des neuen Albums Jewel kulminiert.

Als dann kurze Zeit später auch noch das Video zu besagtem Song – es handelt sich um ´Time After Midnight` – im Internet auf begeisterte Reaktionen stieß und den Wunsch der Fans nach weiteren neuen Boytronic-Songs befeuerte, war die Entscheidung gefallen, zehn Jahre nach der letzten Studioscheibe „Dependence“ die Bandaktivitäten wieder zu intensivieren.
Gegründet im Jahr 1983 gehören Boytronic zu den wichtigsten und erfolgreichsten deutschen Electronic Bands der Achtziger und Neunziger, mit mehreren Hits in verschiedenen Besetzungen und ihrem bekanntesten Titel „You“. Im Laufe der Jahre wurden ein knappes Dutzend Alben und mehr als 20 Singles veröffentlicht, viele davon als Videoclip.

Boytronic

Die erste Auskopplung vom neuen Album Jewel nennt sich ´Mad Love` und könnte mit ihrem magisch-elektronischen Sound, dem pulsierenden Beat und der hypnotischen Gesangsmelodien kaum typischer für Boytronic sein. Diese stilistische Vielfalt hört man auf Jewel, auf dem gleich mehrere Songs den Rahmen typischer Electronic-Popsongs sprengen.

Fazit: Jewel ist sowohl Neuanfang als auch Fortsetzung der bisherigen Erfolgsgeschichte und hätte kaum bunter und überzeugender ausfallen können.

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Trivium | The Sin And The Sentence | Trivium: zwei Jahre nach dem gefeierten „Silence In The Snow“ veröffentlichten die Schwermetaller aus Orlando, Florida, jetzt ihr neues Werk „The Sin And The Sentence“. Es gibt im Leben zwei Optionen: Tod oder Wachstum. Auf ihrem achten Album The Sin And The Silence entscheiden sich Trivium für Letzteres. Und nicht nur das – auf dem Werk kommen sämtliche Elemente zur Vollendung, die Trivium seit ihrer Gründung 1999 definierten.

Momente ehrfurchterregender Melodiosität gehen über in straff gespannten technischen Thrash, Black-Metal-Ausdehnungen, Punk-Geist und ein Herz aus Heavy, alles eng verschnürt durch die musikalische Einheit des Quartetts – Sänger und Gitarrist Matt Heafy, Gitarrist Corey Beaulieu, Bassist Paolo Gregoletto und Schlagzeuger Alex Bent. Es dürfte kaum überraschen, dass die elf Songs von einem unstillbaren Hunger angetrieben wurden: sich weiterzuentwickeln.

Ungeachtet der explosiven Natur der jüngsten Aktionen setzten die Musiker beharrlich ihre Arbeit an dem fort, was sich schließlich zu The Sin and the Sentence formen sollte: Während ihrer Tour ordneten sie ihre Ideen und setzten die Songs zusammen. Ohne es irgendjemandem außerhalb des innersten Kreises mitzuteilen, zogen sie sich 2017 für nur einen Monat in das südkalifornische Studio von Producer Josh Wilbur zurück. „Als Josh dazukam, waren bereits 99 Prozent von all dem geschrieben“, verrät Heafy, „Wenn wir maximal vorbereitet sind, machen wir unsere beste Musik.“

Trivium brachen das Schweigen über ihr neues Werk im Sommer mit dem Video zur ersten Single, dem Titeltrack „The Sin And The Sentence“. Die Folge: Euphorische Fan-Reaktionen, mehr als zwei Millionen YouTube-Views und eine Million Spotify-Streams binnen nur vier Wochen.

Das neue Album sollte alles zusammenfassen, was in der Summe Trivium ergibt. Meiner Meinung nach ist es uns gelungen.

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Yo Gotti | I Still Am | Mit „I Still Am“ legt Yo Gotti sein mittlerweile neuntes Studioalbum vor. Der Longplayer wurde u.a. von Grammy-Preisträger Zaytoven (Gucci Mane, Migos, Future u.a.) und Drumma Boy (Chris Brown, Busta Rhymes, Wiz Khalifa, Flo Rida etc.) produziert und enthält Gast-Features von French Montana, 21 Savage, Chris Brown, Meek Mill und – bereits zum dritten Mal – Nicki Minaj.

Der gemeinsame Song „Rake It Up“ erschien bereits vorab als Single und bescherte Yo Gotti mit Platz acht die höchste Platzierung in den US Billboard Charts seiner Karriere. 

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Weezer | Pacific Daydream | Don’t fuck with Gilli, the Seagull…“, Weezer landeten mit ihrem neuen Album ‚Pacific Daydream‘ Ende Oktober auf der Scheibenwelt.

Gilli, the Seagull ist verliebt. Und wenn Gilli verliebt ist, versteht er keinen Spaß. Er fliegt förmlich auf seine Auserwählte, beschenkt sie, hat sie im eindringlichen Blick und ist doch nur ein komischer Vogel für sie. Gilli ist zu bedauern. Gilli ist eine Möwe.

Welch tragische Geschichte. Welch Herzschmerz. Weezer veröffentlichten die Geschichte in ihrer Single ‚Mexican Fender‘ und dazu ein Video, das selbst das kälteste Nordlicht zum Schmelzen bringt. Ob Gilli, die Möwe, nun stellvertretend für all die Herzen steht, die Rivers Cuomo und seiner Band gebrochen wurden? Wir wissen es nicht. 

Dass Gillis Geschichte aber in einem Song verarbeitet wird, der ein deutliches Vorzeichen zum jüngst erschienenen Album ‚Pacific Daydream‘ war, steht fest. Weezer veröffentlichten ‚Pacific Daydream‘ am 27. Oktober und sie scheinen, wenn man ihre Mitteilungen richtig interpretiert, eine recht philosophische Ader angezapft zu haben.

Wozu all die Spekulationen? Schauen wir uns doch nur Gilli an – der lebende Möwen-Beweis für Philosophie, Herzschmerz und Schicksalsverdruss.

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H.E.a.T | Into The Great Unknown | Die jungen, wilden, schwedischen Rocker H.E.a.T gibt es seit 2007 und sie gingen auch schon mal mit Alice Cooper auf Tour…

Die Schweden wirbeln ja schon seit Jahren gehörig Staub auf. Besonders die letzte Silberscheibe „Tearing Down The Walls“ überzeugte auf voller Länge. Abgesehen vom 2015er Livealbum war es aber zuletzt recht ruhig um H.E.A.T geworden. Für erhöhtes Interesse sorgte die Ankündigung von „Into The Great Unknown“, dessen Kick-Off mit „Bastard Of Society“ standesgemäß beschwingt-dynamisch und mit den bandtypischen Chören erfolgte.

„Into The Great Unknown“ ist eine Reise in das große Unbekannte, no na, bei dem Titel. Die Stimme des Frontmanns Erik Grönwall und die ungebändigte Energie der Band ergeben hochkarätige Melodic Rock Songs, die die Genregrenzen mehrdimensional überschreiten. Quasi Grenzgänger des Melodic Rock.

Nach eineinhalb Jahren mit ziemlich intensivem Songwriting verstrichen, reiste die Band nach Thailand, um das Album unter tropischer Sonne aufzunehmen. Sie schufen damit melodischen Rock, der auch ganz schön kantig in die Gehörgänge brettert. H.E.a.T. machen schlicht und ergreifend das, was sie lieben – und da sind die wirklich gut, zählen zu den Besten, die Jung und Alt mit frischem Sound, energetischem Classic Rock und bombastischen Melodeien in ihren Bann ziehen

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Joe Henry | Thrum | Der Sänger, Songwriter, Produzent und Grammy-Preisträger Joe Henry veröffentlicht Ende Oktober sein 14. Solo-Album „Thrum“. Das Album folgt Henrys hochgelobtem Werk Invisible Hour von 2014, sowie seiner Zusammenarbeit mit Billy Bragg auf Shine A Light: Field Recordings From The Great American Railroad.

Vier Tage lang live auf Tape aufgenommen und in Hollywoods legendären United Studios gemixt, wirken auf den elf ergreifenden Originalen langjährige Wegbegleiter von Joe Henry, wie Jay Bellerose am Schlagzeug, Levon Henry (Saxophone und alle Holzblasinstrumente), Bassist David Piltch, John Smith (Gitarre, Backing Vocals), Patrick Warren (Klavier, Tasteninstrumente) ebenso wie ein Streicherquartett und Asa Brosius an der Pedal-Steel-Gitarre mit.

Henry erzählt: „Ich erkenne an diesem Punkt in meinem professionellen kreativen Dasein, und auf eine Art die früher vielleicht nicht zum Ausdruck kam, dass ich mich weniger auf den Wegen meiner früheren musikalischen Einflüsse bewege – mag es Bob Dylan, Louis Armstrong oder Ray Charles sein, Duke Ellington, Randy Newman oder Johnny Cash – sondern es mich vielmehr zu den mystischen Poeten Rilke und Whitman, Rimbaud und Rumi zieht – von denen sich jeder einzelne mit der Disparität beschäftigte, wie es gelingen solle gänzlich zu leben, während man sich gleichwohl des zwangsläufigen Ende bewusst ist; nicht trotz dessen zu leben, sondern eben deswegen; der Geist dieser Dichter war in ihrer wilden Menschlichkeit verwurzelt und drückte sich durch erotisch aufgeladene Lust für das Leben aus – bereinigt von jeglichen Dogmen oder Doktrinen.“

Das daraus entstandene Album ist eine komplex gestaltete Sammlung eines der talentiertesten und ergreifendsten Songwritern heutzutage.

 

Alle vorgestellten Alben gibt’s im Plattenladen ums Eck, aber auch in der Downloaderie deines Vertrauens und bei deinem Internet-Dealer.

Peace bis zur nächsten Reise auf die Scheibenwelt

wünscht dir das Schwarzataler Online Kollektiv 

Coverfotos © Record Companies, Promotion

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