Gleich zwei Weltcupturniere zur Qualifikation für die Europameisterschaften in Tel Aviv standen dieses Wochenende am Programm. Dabei gab es Gold und Silber für die Judoasse des JC Wimpassing Sparkasse.
Während sich am ersten Wettkampftag Lukas Reiter beim Männer-Weltcup in Oberwart seinen ersten Weltcupsieg sicherte, gelang praktisch im Gleichschritt dazu Clubkollegin Tina Zeltner mit der Silbermedaille beim Damen Weltcup in Rom ein sensationelles Comeback. Die Silbermdaille ist ihre bisher neunte Weltcup-Medaille. Jeweils exakt zeitgleich kämpften sich beide Wimpassinger Top Judoka souverän durch ihre Vorrunden. Währen Lukas Reiter als Nummer Zwei in Oberwart gesetzt war, musste Tina Zeltner ungesetzt – als Debütantin in ihrer neuen Gewichtsklasse – ins Rennen gehen.
Lukas Reiter startete mit einem Freilos in seiner – mit 57 Startern überaus stark besetzten – Gewichtsklasse. In den Vorrunden besiegte er den Kanadier Warren Seib mit Schulterwurf und den Eidgenossen Timo Allemann mit Selbstfalltechnik. Im Poolfinale gegen den russischen mehrfachen Grand Slam Medaillengewinner Zelimkhan Ozdoev setzte er sich durch einen sehenswerten Hüftwurf kurz vor Kampfende durch. Im Halbfinale gegen Ghazaros Ghazar aus Armenien, lag der Sporthilfeathlet zunächst zurück, sicherte sich aber dann mit einem tief eingesprungenem Taiotoshi durch Ippon den Einzug ins Finale bis 73kg.
Lukas Reiter holte Gold in Oberwart, Trainer Adi Zeltner freut sich mit ihm.
Im Finale selbst geriet er abermals zunächst in Rückstand konnte aber postwendend diesen Kampf drehen und den favorisierten Kämpfer Valiyef Telman aus Aserbaidschan mit Beintechnik durch Ippon bezwingen. Er ist der erste Österreicher seit Olympia-Silbermedaillengewinner Lupo Paischer, der wieder bei den Männern einen Heimweltcup für Österreich gewinnen konnte, und damit erzielte er an diesem Wochenende auch die einzige Platzierung der 22 Österreicher.
Tina Zeltner holte im Comeback sensationell Silber
In Rom gelang der früheren 57kg-Weltklassekämpferin Tina Zeltner bei ihrem Debüt in der Klasse bis 63 Kilo ebenfalls der Sprung bis ins Finale. Die Niederösterreicherin trifft nach drei vorzeitige Ipponsiegen gegen die Italienerin Cristina Piccin durch Würgegriff nach 40 Sekunden, gegen die Spanierin Isabel Puche und die Französin Ines jeweils nach etwa drei Minuten Kampfzeit. Im Halbfinale traf Wimpassingerin auf die Nummer Eins des Turniers, die Italienerin Edwige Gwend. Die frühere Vize-Europameisterin konnte im Vorjahr den Grand Slam in Abu Dhabi gewinnen und galt als absolute Turnierfavoritin. Doch bereits nach wenigen Kampfsekunden wirbelte unser „Energiebündel“ Tina Zeltner die aktuelle Nummer Elf der IJF Weltrangliste mit einer blitzschnellen Schleudertechnik durch die Luft und qualifizierte sich souverän mit Ippon für das Finale bis 63kg.
Silber für Tina Zeltner (2.v.r.) in ihrer neuen Gewichtsklasse beim Turnier in Rom.
Auch im Endkampf lag die Wimpassinger bereits mit Halbpunkt vorne, bevor sie etwa 25 Sekunden vor Schluss noch durch eine Unkonzentriertheit von der Französin Maelle Di Cintio geworfen werden konnte. „Für Tina glänzte aber diese Silberne an diesem Tag wie Gold“, freut sich Trainervater Adi Zeltner riesig über den gelungenen starken Wiedereinstieg seiiner Tochter Tina und dem ersten Weltcup-Gold für Lukas Reiter.
Fotos: JCW