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Tibetgedenktag 10. März: Flagge zeigen für ein unterdrücktes Volk

Am 10. März 1959 rebellierten die Tibeter in ihrer Hauptstadt Lhasa gegen die chinesischen Unterdrücker. Der Aufstand der Tibeter wurde blutig niedergeschlagen. Der Dalai Lama musste nach Indien ins Exil fliehen. Heute leben mehr als 120.000 Tibeter im Exil. Tibetfahnen wehen am 10. März als Zeichen der Solidarität mit dem tibetischen Volk.

An diesem Wochenende feiern die Tibeter und ihre Freunde Losar. Das tibetische Neujahrsfest st das wichtigste Fest der Tibeter im, an Festen nicht gerade armen, tibetischen Jahreskreis und am 10. März hissen wieder zahlreiche Gemeinden, wie Ternitz, Gloggnitz oder Pitten, zum Gedenken an das Massaker von Lhasa und als Zeichen der Solidarität mit dem tibetischen Volk die tibetische Flagge auf den Rathäusern, aber auch viele Private sind dabei und zeigen Flagge.

Wer seine Sympathie für das tibetische Volk zeigen möchte, aber keine Tibetfahne bei der Hand hat, kann diese bei save@tibet.at ordern.

Die tibetische Fahne weht in Reichenau vor dem Raxmassiv.

ॐ मणिपद्मे हूँ

Gedanken von Schriftsteller und Schauspieler Miguel Herz-Kestranek zur Situation in Tibet

Die tibetische Katastrophe ist nicht das Sterben irgendeiner exotischen Kultur, ohne die wir in Europa bis jetzt auch gut ausgekommen sind –

Sie ist nicht irgendein Religionskonflikt, der das sogenannte christliche Abendland nichts angeht –

Sie ist nicht irgendeine interne Auseinandersetzung zwischen zwei Völkern, in die wir uns gefälligst nicht einzumischen haben –

Sie ist nicht nur irgendein menschliches Leid, das wir auch vor unserer eigenen Haustüre antreffen können –

In der Welt der sogenannten Globalisierung ist die tibetische Katastrophe ein Spiegel des Denkens und Handelns von uns allen –

Gerade in einem Europa, gerade in einem Österreich, wo das Wegschauen schon einmal so fatale Dimensionen angenommen hat, wo die Folgen dieses tragischsten Wegschauens immer noch nicht verarbeitet sind.

Deshalb geht es nicht nur um unser Handeln, nicht nur um unser Bekennen, um unseren Protest, um unsere Solidarität.

Es geht auch darum, unsere Betroffenheit nach innen zu lenken, in uns selbst wirken zu lassen.

Die tibetische Katastrophe ist die Aufforderung an jeden einzelnen von uns, darüber nachzudenken, wie es um sein universelles Verantwortungsgefühl steht; um jenes universelle Verantwortungsgefühl, ohne das nicht nur Tibet keine Zukunft haben wird.

Dieses universelle Verantwortungsgefühl zu entwickeln, jeder einzelne in sich selbst,
das mag nach Utopie klingen, nach einem hehren Ziel, das uns jetzt nicht weiterbringt,
aber dieses universelle Verantwortungsgefühl wird dann genügen, wenn es jeder in sich trägt – oder zumindest die Mehrheit.

Damit anfangen kann jeder einzelne jederzeit – zum Beispiel JETZT.

Fotos: Miguel Herz-Kestranek, Gerhard Weitzer, Save Tibet

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