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Erstaufführung von Schönbergs ‘Verklärte Nacht’ am 22. August im PayerbacherHof

Ein absolutes Schmankerl und Höhepunkt der Musikalischen Sommerfrische Payerbach 2020 wird am 22. August ein Konzert mit Streichorchester unter der Leitung von Guido Mayer sein. Das Hauptwerk dieses Abends wird Arnold Schönbergs Tondichtung Verklärte Nacht bilden, ein Stück, das durch seine Entstehungsgeschichte einen besonderen Bezug zu Payerbach hat. Schönberg verbrachte den Sommer 1899 mit seinem Lehrer Alexander Zemlinsky und dessen jüngerer Schwester Mathilde in Payerbach. Dabei verliebte sich Schönberg in Mathilde, und unter diesem Eindruck schrieb er im Haus des Rauchfangkehrermeisters Frasl seine Tondichtung Verklärte Nacht.

„Ein Orchester – auch wenn es nur aus 17 Streichern besteht – für ein derartig ambitioniertes Projekt wie dieses kurzfristig zusammenzustellen, ist organisatorisch keine Kleinigkeit, aber wir haben es gewagt. Zu meiner Überraschung haben wirklich hochkarätige Profimusiker trotz unserer kleinen Budgets spontan zugesagt, als sie die Details und das Programmkonzept erfahren haben, das sie als einfach großartig bezeichnet haben“, schildert Dirigent Guido Mayer.

Eine Verklärte Nacht und mehr

Das Programm wird von Franz Schrekers Scherzo für Streichorchester aus dem Jahr 1900 eingeleitet, ein frisches und kurzweiliges Sieben-Minuten-Stück in traditionell-klassizistischem Stil. Eine echte Herausforderung für Spieler und Zuhörer wird dann Beethovens Große Fuge op. 133 sein – ein kompliziertes, fast abstrakt-metaphysisches Meisterwerk des großen Klassikers aus seinen letzten Lebensjahren. Das Werk galt lange als praktisch unspielbar.

Das Hauptwerk des Abends wird im zweiten Programmteil Arnold Schönbergs Tondichtung Verklärte Nacht bilden, ein Stück, das durch seine Entstehungsgeschichte einen besonderen Bezug zu Payerbach hat. Schönberg verbrachte den Sommer 1899 mit seinem Lehrer Alexander Zemlinsky und dessen jüngerer Schwester Mathilde in Payerbach. Schönberg verliebte sich in Mathilde, und unter diesem Eindruck schrieb er vier Jahre später im Haus des Rauchfangkehrermeisters Frasl seine Tondichtung Verklärte Nacht.

Hotelier Heinz Hübner und Dirigent Guido Mayer (r.) haben sich was Feines ausgedacht.

Das 30-minütige Werk, in dem sich das ungeheure Talent des jungen Komponisten zeigt lange bevor er mit der Entwicklung der Zwölftonkomposition völlig neue Wege beschreitet, lässt sich mit wenigen Schlagworten in etwa so charakterisieren: große Gefühle – üppiger Wohlklang des Streichorchesters – hochromantisch-ekstatische Tonsprache.

Inspiriert wurde Schönberg dabei von Richard Dehmels Gedicht Verklärte Nacht – dieses wird beim Konzert am 22. August im Festsaal des PayerbacherHof vor dem Musikstück rezitiert, um dem Publikum den Zusammenhang zwischen Lyrik und Musik möglichst lebhaft zu vermitteln. Guido Mayer wird das Orchester nicht nur musikalisch als Dirigent anführen, sondern wird die BesucherInnen dazwischen auch quasi als Moderator mit Hintergrund-Informationen versorgen, um etwa Beethovens verschachtelte Polyphonie oder Schönbergs überschwenglich chromatische Harmonien möglichst lebendig nahezubringen und so den Abend vielleicht auch für ungeübte Klassik-Hörer zu einem interessanten Erlebnis werden zu lassen.

Wer dennoch Bedenken hat, dass ihn/sie das Programm bei erstmaligem Hören überfordern könnte, kann zwei Mal zur Verklärten Nacht gehen: am 21. August wird das Programm nämlich als Abschluss der Probenphase am Gut Hermannswörth in der Prein inmitten traumhafter Natur im Freien als Voraufführung präsentiert.

Foto: Manuela

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