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Ein kulturelles Ereignis: Gerhard Polt, die Well Brüder und die Toten Hosen gemeinsam im Theater im Park in Wien

Zwei schräge Events steht uns ins Haus: Der Kabarettist und Menschenfreund Gerhard Polt, die drei subversiv musizierenden Well-Brüder Michael, Stofferl und Karli und Die Toten Hosen kommen gemeinsam auf eine ihrer äußerst rar gesäten Tourneen nach Wien. Und diese Verbindung zwischen Düsseldorf und Bayern ist auch nach fast 40 Jahren nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Das neue Bühnenprogramm „Forever“ kann als gegenseitige Liebeserklärung verstanden werden, die am 9. und 10. August im wunderbaren Rahmen des Theater im Park (für dein Navi: Prinz-Eugen-Straße/ Ecke Plößlgasse, 1030 Wien) dargebracht wird. Einlass: ab 18:30 Uhr

Wenn die bayrischen Freigeister auf die im Punkrock verwurzelten Rheinländer treffen und ihre jahrzehntelange Freundschaft zelebrieren, ist kein normales Konzert zu erwarten. Stattdessen wird ein obskurer Mix aus Satire, Chaos, Kleinkunst, Rock ’n‘ Roll und Volksmusik jegliche Grenzen sprengen. Während bei frühen gemeinsamen Vorführungen vor allem die vermeintlichen Gegensätze beider Seiten Thema waren und jeder seinen Stiefel durchzog, ist über die Jahre immer mehr zusammengewachsen, was zusammengehört. Alle spielen bei allen mit, man zieht das Ding wirklich zusammen durch. In den besten Momenten wirkt es fast schon homogen, wie sich hier kollektiv aufs Glatteis begeben wird: Polt und die Well-Brüder öffnen sich der Rockmusik, dafür beschränken die Toten Hosen sich auf akustische Instrumente und machen jeden bayerischen Mundart-Wahnsinn mit. Man respektiert sich, auch wenn man sich nicht immer versteht. Intern wurde diskutiert, ob es sich bei alldem eigentlich um kulturelle Aneignung handelt. Das Ergebnis: Kann schon sein, aber vor allem ist es eine Zumutung.

Die Toten Hosen kommen im wunderbaren Rahmen des Theater im Park nach Wien.

Der Hauptgrund für die „Forever“-Tour besteht darin, dass Polt und die Well-Brüder unbedingt noch mal Nightliner fahren wollen. Als der Tourzeitraum vereinbart war, wurde zunächst stundenlang darüber debattiert, was gegessen und getrunken werden soll. Eine angemessene Verpflegung geht den Anarchos aus Oberbayern seit jeher über alles. Sie waren trotzdem einverstanden, als die Toten Hosen zaghaft nachfragten, ob für die Konzerte denn auch noch geübt werden solle.

Gerhard Polt und die Well-Brüder.

Gerhard Polt, die Well-Brüder und die Toten Hosen: Das ist eine Seelenverwandtschaft, die nur auf den ersten Blick überrascht. Als die Hosen 1986 erstmals auf die Well-Brüder (damals noch als Biermösl Blosn) stießen, beim legendären Anti-WAAhnsinns-Festival in Wackersdorf, erkannten sie direkt: Das waren Punks mit anderen Mitteln. Beide Gruppen waren Außenseiter inmitten der Deutschrock-Elite, sie verbündeten sich, spielten gegeneinander Fußball. Der Grundstein für eine bemerkenswerte und spektakuläre Freundschaft war gelegt. Schnell stieß der Well-Wahlbruder Gerhard Polt dazu, bereits seit den frühen Achtzigern mit seiner subversiven Fernsehsatire ein Idol für die Hosen. Im Laufe der Zeit kam es zu zahlreichen unvergesslichen Zusammenarbeiten, im Studio und auf der Bühne. Diese Verbindung zwischen Düsseldorf und Bayern besteht seit fast 40 Jahren und ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Das neue Bühnenprogramm „Forever“ kann als gegenseitige Liebeserklärung verstanden werden.

Alles über das Theater im Park findest du hier auf einen KLiCK

Fotos ©Hans Peter Hösl, Bastian Bochinski

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