Der Spatenstich mit Vertreterinnen und Vertretern der Naturfreunde, der Stadt Wien und dem Fördergeber ecoplus am vergangenen Freitag markierte den Beginn einer zweijährigen Bauphase. Während dieser wird die fehlende, knapp 8,5 Kilometer lange Wegstrecke von Kaiserbrunn bis zum ehemaligen Gasthaus Singerin, die bis jetzt auf der Höllental-Bundesstraße zurückgelegt werden musste, neu errichtet. „Endlich geht‚s weiter“, freute sich der Projektinitiator und Vorsitzende der Naturfreunde Hirschwang-Reichenau, Hubert Prigl.
Mit dem Spatenstich startete der Bau eines durchgängigen, sicheren Wanderweges für alle Altersgruppen vom Bahnhof Payerbach-Reichenau bis nach Schwarzau im Gebirge. Andreas Schieder, Vorsitzender der Naturfreunde Österreich, zeigt sich hoch erfreut: „Seit über zehn Jahren engagieren sich die Naturfreunde intensiv für einen Wanderweg, der Kaiserbrunn mit dem Weichtalhaus verbindet. Jetzt ist es endlich so weit. Die Umsetzung dieses Weges ist ein Meilenstein und zeigt, dass sich Engagement und Beharrlichkeit auszahlen.“
Der Vorsitzende der Naturfreunde Österreich, Andreas Schieder, zeigt den Verlauf des nun in Angriff genommenen Flusswanderweges.
Der neue Wegabschnitt erhöht die Verkehrssicherheit und beseitigt ein Sicherheitsrisiko für Wandernde. Aktuell endet der Weg derzeit in Kaiserbrunn und das beliebte Weichtalhaus ist nur über die stark befahrene Bundesstraße 27 erreichbar. Projektinitiator Hubert Prigl, Vorsitzender der Naturfreunde Hirschwang-Reichenau: „Das Gehen auf dieser Straße durch das Höllental ist für Klettersportlerinnen und
Sportler, Wanderbegeisterte und Wallfahrerinnen und Wallfahrer gefährlich. Schulklassen, die im Weichtalhaus nächtigen und Kaiserbrunn besuchen wollen – mit seinem Naturlehrpfad und seinem Wasserleitungsmuseum ein wunderbares Ausflugsziel – muss trotz der kurzen Distanz die Fahrt mit dem Bus empfohlen werden.“
Peter Lepkowicz, Leiter der Forstverwaltung Quellenschutz der Stadtgemeinde Wien und Bürgermeister von Schwarzau im Gebirge skizziert: „Der Flusswanderweg ist ein hervorragendes Beispiel für sanften Tourismus.“
Die Idee einer Weiterführung des Wanderweges ab Kaiserbrunn bis zum Weichtalhaus gibt es schon seit der Eröffnung des Wasserleitungsweges der Stadt Wien im Jahr 1998. Dass sich das Projekt nun endlich auf der Zielgeraden befindet, ist nicht zuletzt der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus zu verdanken.
„Mit unserer Regionalförderung unterstützen wir Gemeinden, Initiativen und Vereine bei der Umsetzung regionalwirtschaftlich wichtiger Infrastrukturprojekte. Ein Fokus liegt auf Optimierungsmaßnahmen des Wanderangebots in Niederösterreich. Wir fördern Projekte rund ums Wandern, die über entsprechende touristische Relevanz verfügen. Mit dem neuen Flusswanderweg Höllental werden wertvolle Impulse für die gesamte Region gesetzt“, sagt ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki.
Der Spatenstich beim Weichtalhaus mit Regina Hrbek, Hubert Pringl, Andreas Schieder, Peter Lepkowicz und Helmut Miernicki (v.l.) markiert den Beginn der Weiterführung des Wasserleitungsweges als Flusswanderweg.
Auch die Stadt Wien als Grundbesitzerin hat maßgeblich zum Erfolg beigetragen, da sie das Vorhaben von Beginn an unterstützt hat. Der Stadt Wien war vor allem die Weiterführung des Wanderweges bis zur Singerin ein großes Anliegen. „Der Flusswanderweg ist damit ein hervorragendes Beispiel für gelenkten, sanften Tourismus, der im Einklang mit dem Natur- und Trinkwasserschutz in der Region steht“, so Peter Lepkowicz, Leiter der Forstverwaltung Quellenschutz der Stadtgemeinde Wien und Bürgermeister von Schwarzau im Gebirge.
Abschließend berichtet Andreas Schieder stolz: „Man darf nicht vergessen, dass das alpine Wegenetz in Österreich vorrangig von den alpinen Vereinen betreut und erhalten wird, rund 7.500 Kilometer davon von 150 verschiedenen Ortsgruppen der Naturfreunde Österreich. Diese Arbeit geschieht ausschließlich ehrenamtlich. Auch die Realisierung dieses Weges wurde von der Ortsgruppe Hirschwang-Reichenau in ihrer Freizeit vorangetrieben und sie wird den Weg zukünftig auch warten und betreuen.“
Auch zahlreiche Privatpersonen, Tourismusbetriebe und Firmen aus der Region spendeten großzügig für das vorbildliche Wanderprojekt im Höllental.
Bei einem Fest im Anschluss an den Spatenstich wurde allen Spenderinnen und Spendern mit einer Höllentalwandernadel gedankt. Im Bild Projektinitiator und Vorsitzende der Naturfreunde Hirschwang-Reichenau Hubert Pringl, Weichtalhaus-Wirtin Manuela Grabherr-Gappmayer, Raxbräu-Braumeister Alexander ‚Sascha‘ Hauser und der Vorsitzende der Naturfreunde Österreich Andreas Schieder (v.l.).
Fotos ©Wilfried Scherzer-Schwarzataler