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Bergrettung Reichenau im Einsatz: Berlinerin (32) und Wienerin (25) waren im Sturm auf der Rax unterwegs

Seit der Nacht von Samstag auf Sonntag toben oberhalb von 1500 Meter auf der Rax und dem Schneeberg orkanartige Stürme. Flächendeckend erreichte der Sturm mehr als 120 Stundenkilometern, am Gipfel des Schneebergs wurden bei der LAWIS-Wetterstation sogar Böen von unglaublichen 240 Stundenkilometern und mehr gemessen. Die Wetterdienste als auch die Bergrettung Reichenau rieten über die Social Media Kanäle von Bergtouren dringendst ab. Die Rax-Seilbahn stellt am gestrigen Montag aufgrund der gefährlichen Sturmböen den Betrieb ein. Dennoch waren eine 32-jährige Berlinerin und eine 25-jährige Wienerin am Törlweg unterwegs.

Um 15.30 Uhr alarmierten die zwei wanderlustigen Damen die Bergrettung Reichenau, nachdem sie auf der Rax in alpine Notlage geraten waren. Die Beiden wollten über den Törlweg auf das Rax-Plateau aufsteigen und über dieses zur Bergstation wandern. Kurz unterhalb des Törls war der Sturm jedoch bereits so heftig, dass sie sich den weiteren Weg nicht zutrauten und umkehren war auch keine Option.

Ein Einsatzteam rückte binnen kürzester Zeit aus und begann kurz nach 16.00 Uhr mit dem Aufstieg. Aufgrund der extremen Windverhältnisse am Berg wurde in Absprache mit der Alpinpolizei den beiden Frauen empfohlen, umzukehren und in Richtung Tal dem Bergeteam entgegenzugehen. Die Gefahr bei Böen von deutlich über 100 Stundenkilometern und Temperaturen um den Gefrierpunkt waren zu hoch, um vor dem Törl auf das Bergeteam zu warten. Noch dazu, wo der Weg zur Seilbahn und eine Talfahrt mit dieser sturmbedingt nicht möglich war.

Um 16.35 Uhr trafen schließlich die beiden erschöpften Frauen auf die Bergrettung und die Alpinpolizei. Nach der Versorgung mit warmen Getränken erfolgte der gemeinsame weitere Abstieg ins Tal. Und um 17.30 Uhr konnte Einsatzende mit dem Eintreffen in der Zentrale vermeldet werden. „Wir sind froh, dass die beiden Frauen unverletzt und unversehrt zu Tal gebracht werden konnten“, meinte ein Bergretter nach dem stürmischen Einsatz.

Die Bergrettung Reichenau weist an dieser Stelle darauf hin, dass eine Tourenplanung essentiell ist, um Situationen wie diese zu vermeiden. Die kritische Witterung war vorhergesagt. Auch die Abklärung, ob Hütten oder Bergbahnen in Betrieb sind, ist notwendig. Und zu guter Letzt eine entsprechende Kleidung und Ausrüstung (Biwaksack, warme Kleidung, Stirnlampe, geladenes Handy).

Foto © ÖBRD Ortsstelle Reichenau

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