Insgesamt fünfmal innerhalb von 24 Stunden mussten die Reichenauer Bergrettung, Alpinpolizei und Flugrettung ausrücken, um in Not geratenen Personen, sowie einem Hund, zu Hilfe zu kommen. Am Donnerstagabend ging die erste Meldung ein: ein Retriever-Labrador-Mischling hatte sich am Ferdinand-Mayer-Weg am Schneeberg an allen vier Pfoten verletzt und konnte nicht mehr zum Weitergehen bewegt werden. Der Vierbeiner wurde von einer Mannschaft der Bergrettung Reichenau mit einer Trage zur Forststraße gebracht und anschließend mit seinem Besitzer mit einem Einsatzfahrzeug zum Bahnhof gebracht. Das war der Beginn einer Eisatzserie am Feiertag.
Der Feiertag startete mit zwei Taubergungen durch den Notarzthubschrauber Christophorus 3 kurz vor Mittag: Die erste Einsatz betraf eine 45jährige Wienerin, die sich im Bereich der Dirnbacherhütte auf der Rax Verletzungen an beiden Fußgelenken zugezogen hatte, die zweite einen 39-jährigen Mann aus dem Bezirk Neunkirchen. Letzterer war am Schneeberg im Ausstiegsbereich der Weichtalklamm gestürzt und hatte sich dabei die Schulter ausgerenkt. Die Bergrettung Reichenau übernahm die Erstversorgung des Verletzten und brachte ihn zu einer geeigneten Stelle, um die Taubergung zu ermöglichen.
.
Der Vierbeiner wurde von der Bergrettung Reichenau zur Forststraße gebracht
.
Am frühen Nachmittag ereignete sich der nächste Unfall auf der Rax am Göbl-Kühn-Steig zwischen Waxriegelhaus und Seehütte. Eine 31-jährige Frau aus Wien war beim Wandern umgeknöchelt und konnte aufgrund starker Schmerzen nicht weitergehen. Der Hüttenwirt des Waxriegelhauses – ebenfalls Bergretter der Ortsstelle Reichenau – übernahm die Erstversorgung der Verletzten, die im Anschluss ebenfalls mittels Tau vom Rettungshubschrauber Christophorus 15 geborgen und ins Krankenhaus geflogen wurde.
.
Die zwei junge Polinnen konnte vom Notarzthubschrauber Christophorus 3 aus der Großofenwand am Schneeberg unverletzt geborgen werden.
.
Den Abschluss bildete eine Taubergung aus einer Klettertour in der Großofenwand am Schneeberg. Zwei junge Polinnen befanden sich im oberen Bereich des Joe Stickler Gedächtnisweges, einer 13-Seillängen-Route im oberen 6. Schwierigkeitsgrad und hatten um 17.40 Uhr den Notruf gewählt, da sie sich den weiteren Aufstieg nicht mehr zutrauten. Da kein Hubschrauber des Innenministeriums, der im alpinen Bereich die Rettung unverletzter Personen übernimmt, verfügbar war, bereitete sich die Mannschaft der Bergrettung Reichenau auf eine terrestrische Bergung vor und stieg zum Einsatzort auf. Die geplante Taubergung konnte jedoch ersatzweise vom Notarzthubschrauber Christophorus 3 übernommen werden. Kurz vor 19.30 Uhr wurden die beiden unverletzten, aber erschöpften Touristinnen vom Hubschrauber im Tal abgesetzt.
.
Bilder © ÖBRD NÖ/W