Hertha Wallecker, die 82-jährige Pensionistin aus Neusiedl macht weltweit Schlagzeilen. Von Indonesien bis Südamerika berichten Medien über ihre mutige Aktion während des Banküberfalls auf die St. Egydener Raiba am Montag.
Am Montag gegen 10.45 überfiel ein permanent in Geldproblemen steckender Mann aus der Ternitzer 3er-Siedlung die Raiba in St. Egyden. Mit einer Pistole und einer Bombenattrappe bewaffnet, bedrohte der Räuber eine Bankangestellte und zwei Kunden. Er verlangte mit vorgehaltener Pistole Bargeld. Dann kam es zu den dramatischen Momenten, die Herta Wallecker weltweit in die Chronikmeldungen katapultierte. Die Pensionistin trat dem bewaffneten Räuber mutig entgegen und riss ihm zwei Mal die Maske vom Gesicht. Der Verbrecher verlor nicht nur die Nerven, sondern auch einen Teil der Beute. „Ich habe mich von hinten angeschlichen und ihm die Maske heruntergerissen“, schildert Hertha Wallecker. Als der Räuber entnervt aus der Bank lief, griff Wallecker nach dem Plastiksackerl mit der Beute, der Henkel riss und ein Teil der Beute landete auf dem Boden.
Der Täter flüchtete mit seiner 48-jährigen Freundin, sie steuerte das Fluchtauto, in einem nicht zugelassenen Nissan Micra, den er vor einiger Zeit bei einem Händler in Neunkirchen „zum in den Schottergruben fahren“ erstand, in Richtung Bahnhof St. Egyden. Hier wurde der Fluchtwagen dann auch gefunden.
Schon wenige Stunden später war die Polizei in der 3er-Siedlung in Pottschach. Die Cobra stürmte die Wohnung, doch der 62-Jährige konnte durch die nicht bewachte Hintertür in den Gfiederwald flüchten. Stundenlang raubte danach ein Suchhubschrauber den Pottschachern die Nachtruhe.
Die Frau wurde, hinter Büschen versteckt, entdeckt und festgenommen. Den flüchtigen Bankräuber kassierten danach Polizisten der Inspektion Ternitz. Das kriminelle Duo wurde in das Gefangenenhaus beim Landesgericht Wr. Neustadt eingeliefert.