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Giftfässer als Nagelprobe für Florianis

Am Samstagnachmittag fiel auf dem Schlöglmühler Gewerbegebiet ein Fass mit Isobutylchlorid von einem Transporter, dabei wurde ein Mann verletzt. Höchster Alarm für die Schadstoffgruppe der Gloggnitzer Feuerwehr. Auch die Feuerwehren Schlöglmühl, Küb und Payerbach waren im Gewerbepark Schlöglmühl – eine realistische Übung mit gefährlichen Stoffen.

Beim Reinfahren in die Lagerhalle für Schadstoffe rutschte ein Gebinde mit  800 Liter gefährlicher Flüssigkeit und ein Fass mit 200 Liter Schadstoffen von der Ladefläche des Lasters. Ein Arbeiter der hinter dem Transporter stand, wurde von den herab fallenden Gebinde eingeklemmt. Das 200 Liter Fass platze auf. Schadstoff trat aus.
Bei dem Versuch den Mann zu helfen, wurde ein weiterer Arbeiter durch aufsteigende Dämpfe bewusstlos. Umgehend wird die Feuerwehr alarmiert!

Der Einsatzleiter der Feuerwehr Schlöglmühl, Richard Pein, erkundet die Lage. Vom Firmenpersonal erfährt er, dass eine dritte verletzte Person in einem Lagerraum liegt. Die Einsatzleitung sowie der Atemschutzsammelplatz werden aufgebaut. Der erste Atemschutztrupp begibt sich ins Gebäude, um die Verletzten zu bergen. Der Schadstoff kann mittlerweile identifiziert werden – Isobutylchlorid. Dieser Stoff ist Gefahrenklasse 3 und sehr gefährlich, denn bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft und er entwickelt gefährliche Dämpfe. Der Flammpunkt liegt bei minus 10 Grad Celsius. Unverzüglich werden die Spezialisten der Schadstoffgruppe Gloggnitz alarmiert.

Vom Atemschutztrupp Schlöglmühl konnte der bewusstlose Arbeiter gerettet werden. Aufgrund der Gefährlichkeit, die vom Gefahrengut ausgeht, musste der eingeklemmte Mann vorerst zurückgelassen werden. Die verletzte Person aus dem Lagerraum, konnte in der Zwischenzeit von einem Atemschutztrupp der FF Payerbach gerettet werden.

Vor der Halle wurde ein Dekontaminierungsplatz eingereichtet. Nach dem Eintreffen der Schadstoffgruppe berät sich Einsatzleiter Pein mit Schadstoffbereichsleiter Roland Zenz über die weitere Vorgehensweise. Es wird entschieden Schutzstufe-3-Träger ausrüsten zu lassen, um die dritte Person zu bergen, sowie das Leck geschlagene Fass abzudichten.

Nach dem Ausrüsten wird der letzte, in der Halle befindliche Verletzte von den Rettern in der Halle lokalisiert. Aufgrund der Situation, dass die Person eingeklemmt ist, muss das Gebinde mittels Hebekissen angehoben werden, um den Arbeiter zu befreien. Nach der Befreiung wird der Mann zum Dekontaminierungsplatz gebracht, wo er entgiftet wurde. Der zweite Auftrag für den Schutzstufe-3-Trupp lautete, das leckgeschlagene Fass abzudichten, um ein weiteres Auslaufen zu unterbinden. Nach dem alle Aufträge abgearbeitet wurden, wurde der Trupp ebenfalls dekontaminiert. Im Anschluss konnte von Kommandant Richard Pein Übungsende gegeben werden.

Bei der Übungsnachbesprechung wurde das simulierte Szenario nochmals besprochen. Solch eine Übung ist sinnvoll, da im Schlöglmühler Gewerbepark solch ein Szenario durchaus realistisch werden kann, da man hier ständig mit gefährlichen Stoffen zu tun hat. Bleibt nur zu hoffen, dass der Ernstfall nie eintritt.

Patrik
Lechner

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