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Ausbau der sozialen Infrastruktur als beste Investition für Regionen

Das VII. Dialog-Forum der Niederösterreichischen Arbeiterkammer und des ÖGB NÖ beschäftigte sich heute in Hirschwang mit der ungleichen Entwicklung der Regionen in Niederösterreich.  Univ.-Prof. Dr. Gudrun Biffl ließ dabei mit einem neuen Programm aufhorchen.

„Wenn man alle sozialen, frühpädagogischen und Hilfsdienste zu einer professionell organisierten Sozialwirtschaft zusammenfasst, so schafft dies eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in den Gemeinden. Vor allem Frauen sind dann nicht mehr an die Betreuungsarbeit im Haushalt gebunden und können  höher qualifizierte Arbeitsplätze, die auch besser ihrer Ausbildung entsprechen, außerhalb der Gemeinden annehmen“, so Prof. Gudrun Biffl.

AKNÖ-Präsident Hermann Haneder, Univ.-Prof. Dr. Gudrun Biffl und AKNÖ-Direktor Mag. Helmut Guth (v.l.).

AKNÖ-Präsident Hermann Haneder bedauerte, dass viele ländliche Regionen  in jüngster Vergangenheit zahlreiche Nahversorgungseinrichtungen von Polizei über Post und Bahn verloren hat. Deshalb, so der AKNÖ-Präsident ist ein Neustart  über die Sozialwirtschaft ein richtiger Weg. Dieses  Programm muss mit einem umfassenden Mobilitätsservice zwischen Kindergärten, Schulen und verschiedenen Sozialbetreuungseinrichtungen verbunden sein. Prof. Biffl: „Eine professionelle Sozialwirtschaft wird in Zukunft für die Entwicklungschancen einer Gemeinde oder einer Region entscheidend sein.“

 

Überhitzung im Speckgürtel, sozial verträglicher an den Rädern

In Niederösterreich gibt es neben ländlichen Regionen, „die keine Sorgen machen, wie das Mostviertel, auch Bezirke mit zu viel Zuzug abseits des öffentlichen Nahverkehrs wie im Wiener Umland und auch Gemeinden, in denen man über einen sozial verträglichen Rückbau nachdenken muss“, zeichnete Univ.-Prof. Heinz Fassmann ein sehr differenziertes Bild Niederösterreichs.

Insgesamt leben 61 Prozent der ÖsterreicherInnen nach EU-Definition im ländlichen Raum. Das ist im europäischen Vergleich sehr viel. In Niederösterreich findet eine rege Wanderungsbewegung aus Wien in das Umland statt, Zuzug aus dem Ausland findet sich in nennenswerter Größe nur in den Bezirken Neunkirchen und Baden.

Reinhard Panzenböck