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Ein Oferl in Ehren

An sich ist es ja so, dass viele von uns der ehrlichen Meinung sind, das eine oder andere Oferl in Ehren sei genau so harmlos wie ein herzhafter Nieser vor dem Herrn. Ja, einige davon sind sogar von Herzen überzeugt davon, dass eine selbstgebastelte Tüte weitaus weniger schädlich sei als normale Zigaretten.

Der Umstand, dass mich persönlich dieses Gerücht praktisch seit der Volksschule begleitet, hat im Laufe der Jahre die sicher nicht ganz unrichtige Meinung geschärft, dass Cannabiskonsum – wissenschaftlich quasi unendlich oft nachgewiesen – zerebrale Schädigungen bewirkt, was jedoch eher von Außenstehenden bemerkt wird als von den Betroffenen selbst. Das Problem dabei: Die so genannten Cannabionide beeinflussen nicht nur – wie man jahrzehntelang fälschlicherweise annahm – das Zentralnervensystem des Menschen, sondern wirken sich auch auf andere Regionen im Gehirn aus. Somit ist erwiesen, dass so ein Tüterl nicht immer nur relaxend oder halluzinierend wirkt, sondern zum Beispiel psychische Probleme ganz klar verstärken kann. Zur Schizophrenie Neigende können es also nach dem Genuss einer Haschtröte extrem fesch haben. Vor allem, wenn die zwei oder mehr Typen in ihnen nicht wirklich gut miteinander auskommen. Was primär die nicht konsumierende Umgebung des öfteren leicht verzweifeln lassen kann. Denn einerseits sind Partner plötzlich nicht mehr nur mit einer Person liiert, sondern gleich mit mehreren, mindestens jedoch mit zwei, was bekannterweise bereits genügt um etwaige Konfliktpotenziale dramatisch zu erhöhen. Aber da brauch ich Ihnen als notorische Fremdgänger ja ohnehin nichts erzählen. Und andererseits weiß ich aus persönlicher Erfahrung, dass Haschkonsumenten ganz allgemein im tagtäglichen Leben nur sehr schwer einzuschätzen und somit etwas diffizileren Arbeitsprozessen ausschließlich mit erhöhtem Risiko zuzuteilen sind. Aber das nur nebenbei.

Was jedoch wesentlich interessanter ist, haben erst kürzlich andere wissenschaftliche Erkenntnisse ergeben: Der Haschkonsum bedingt ein zwanzig Mal so hohes Lungenkrebsrisiko als der normale Zigarettenkonsum. Forscher haben also nachgewiesen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum, Tuberkulose und Lungenkrebs gibt. Da jedoch eine der Nebenwirkungen von Cannabis ein oftmals bis ins Unerträgliche gesteigerte Maß an Wurschtigkeit ist, wird diese Erkenntnis auch weiterhin keinen Betroffenen jucken. Es sei denn, dessen Schizophrenie ist bereits in Sphären hochgeschossen, die den Zugang zu Einsicht und Erkenntnis ermöglichen. Dem Rest wird’s wurscht sein. Weil ein Oferl in Ehren…